Die Longji-Reisterrassen und Gugelhupf-Berge rund um Guilin

 
Anlässlich meines Kurzaufenthaltes in China vom 9.-20. Juli 2006 trainierte ich in der 1. Woche und bereitete mich intensiv auf die Prüfung zum 4. Duan Taijiquan vor. Die Prüfung bestand ich am 14. Juli erfolgreich. Bereits am 15. Juli flog ich nach Guilin, weit in den Süden Chinas. Zusammen mit Herrn Shen, vom für diesen Teil unserer Reise zuständigen lokalen Organisator, ging es so gleich weiter in die berühmten Reisterrassen von Longji, ca. 3 Stunden nördlich von Guilin. Die Reisterrassen, welche auf einer Höhe von ca. 800 m während Jahrhunderten in die gebirgige Landschaft gebaut worden sind, haben mich vom ersten Augenblick an gefesselt. Ihre faszinierende Schönheit offenbarte sich mir noch tiefer auf der tags darauf folgenden rund 4 Stunden dauernden Wanderung von Ping'an nach Jinkeng. Auch wenn wir dabei von Ausläufern des Taifuns, welcher Südchina verheert hatte, kräftig geduscht worden sind, hat mich dieser Ausflug tief beeindruckt. Nur Shen Xinlin und ich in dieser abgeschiedenen Landschaft, in die keine Strasse führt, d.h. wo alle Transporte noch durch Menschen oder Tiere ausgeführt werden. Erst in Jinkeng hatte es einen Bus der uns an den Fuss von Ping'an zurück brachte. Aber auch von dort brauchten wir noch 25 Minuten zu Fuss bis in unsere Unterkunft. Die genau gleiche Wanderung bieten wir auch auf unserer Reise im Herbst an. Ich bin mir sicher, dass dieser Ausflug sich allen tief in die Seele einbrennen wird.

Nach den zwei verregneten Tagen in Ping'an fuhren wir nach Guilin, wo ich mich von Herrn Shen verabschiedete. Ich bedankte mich für die ausgezeichnete Betreuung der letzten beiden Tage und fuhr dann gleich weiter nach Yangshuo, wo es mir vor allem darum ging, das für unsere Reisegruppe vorgesehene Hotel zu inspizieren und eine Ausflugsvariante zu testen. Das neu erbaute 4-Sterne-Hotel überzeugte mich auf Anhieb und ich freue mich sehr, dass wir dort gleich 3 Nächte werden verbringen können. Die Biketour vom nächsten Tag, mittlerweile der 18. Juli, gefiel mir ausserordentlich. Zuerst ging es zum Wahrzeichen von Yangshuo, dem Mondberg, mit seinem charakteristischen Loch in der Spitze. Mein Tagesführer kam ganz schön ins Pusten, als wir die über 1'200 Treppen zum Mondberg erklommen. Er gehe da in der Regel nicht hoch, sondern warte unten, war sein lakonischer Kommentar. Im zweiten Teil fuhren wir den Yulong-Fluss hoch, wo wir dann voraussichtlich mit unserer Gruppe einen Bambusfloss-Ausflug machen werden. Die Landschaft ist noch einen Tick schöner, als diejenige des berühmteren Flusses der Region, dem Li-Fluss. Noch am selben Abend fuhr ich wieder an den Flughafen von Guilin, von wo ich nach Beijing zurückflog.

Insgesamt war es für mich ein sehr wichtiger Ausflug und ich bin nun sicher, dass der Reiseteil Guilin, welcher mit 6 Tagen ein zentraler Teil unserer Chinareise 2006 werden wird, gut vorbereitet ist. Hier gab es auch noch die "Unsicherheit" bezüglich der Reisterrassen von Longji, weil ich persönlich noch nie da war. Der Abstecher hat nun aber gezeigt, dass die Entscheidung, unsere Reise dieses Mal dort hin zu führen, absolut richtig war. Wer faszinierende Landschaften mag, wird hier voll auf seine Rechnung kommen.

Jürg Wiesendanger/23.7.06



Nachstehend einige Fotos aus meinem Abstecher nach Südchina:

Die Reisterrassen von Longji!

 

Die dauernden Regenfälle haben die Terrassen mit Wasser gefüllt.
 
Diese Reisterrassen liegen unweit unserer Unterkunft in Ping'an.
 
Das sind die Reisterrassen von Jingkeng, dem Dorf am Ende unserer Halbtageswanderung.
 
Mein Reiseführer Shen Xinling, der mich während zwei Tagen ausgezeichnet betreut hat.
 
Die Häuser eines Dorfes auf dem Weg von Ping'an nach Jingkeng. Auch hier allgegenwärtig die Reisterrassen.
 
Eine Spezialität in Ping'an: Huhn im Bambusrohr gekocht. Ohne Übertreibung eines der besten Huhngerichte, das ich in China je hatte.
 
Einfach alles wird da getragen...
 
Eine Frau der Minderheit Yao, deren Markenzeichen die enorm langen Haare sind (2m und mehr).
 
Hier flechten geschickte Hände einen Besen.
 
Ihr gehören obige Hände. Als ich sie fragte, ob ich sie bei der Arbeit fotografieren dürfe, sagte sie: "Kauf doch etwas bei mir". Ok., sagte ich und kaufte ein Büchse Cola, die ich nachher da stehen liess. Das schien sie ganz besonders zu freuen.
 
Nachdem ich in Yangshuo zuerst ebenfalls vom Regen empfangen worden bin, hatte der Himmel dann doch noch ein Einsehen. Und was für Eines!
 
Der Weg auf den Yueliangshan (den Mondberg) führte teils durch wunderschöne Bambuswälder.
 
Der Ausblick vom Yueliangshan in die Ebene: Grosse Belohnung für den kurzen, aber giftigen Aufstieg!
 
Das berühmte Loch des Yueliangshan in der Nähe von Yangshuo.
 
Nicht unweit vom Yueliangshan fliesst der Yulong, ein sonst malerischer Fluss, der nun aber nach den tagelangen Regenfällen, randvoll war. Zum Teil konnten die vielen Bambusboote gar nicht ablegen.
 
Yangshuo by night. Der Regen und für einmal fehlende Leute (ich wartete absichtlich die späte Nacht ab) zauberten diese Stimmung nach Yangshuo.
 
Nochmals Yangshuo by night. Dieses Mal habe ich mein Stativ an einem zentralen Punkt der Xijie (Weststrasse), der bekanntesten Strasse von Yangshuo aufgebaut. Nur vereinzelt liefen mir noch Nachtschwärmer durch die langzeitbelichtete Aufnahme.
 
 
 
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