News zu Wushu an der Olympiade 2008 in Beijing

Anlässlich meiner kurzen Chinareise mit Training und Duan-Prüfung vom 9. bis 20. Juli hatte ich die Gelegenheit, kurz mit Professor Kang Gewu, seines Zeichens Verantwortlicher für die Duanwei-Prüfungen, über die Pläne bezüglich Wushu und Olympiade 2008 zu sprechen. Dabei sagte er mir, dass ca. im Oktober dieses Jahres entschieden werde, welche Disziplinen in 2008 zur Austragung kämen. Da man jetzt nicht mehr so schauen müsse (Wushu ist ja nicht offizielle Disziplin an der Olympiade), tendiere der Internationale Wushu Verband darauf, insgesamt 12 Disziplinen für beide Geschlechter anzubieten. Selbst Sanda solle dazu gehören! Dies waren dann doch ganz neue Infos, war man doch bisher davon ausgegangen, dass für Männer und Frauen je 4 Disziplinen zur Austragung gelangen werden und insbesondere Sanda nicht dazugehören werde.

Die Zulassung solle gegenüber einer Weltmeisterschaft erschwert werden, was sich natürlich auf die Qualität positiv auswirken wird. Dies hat aber den Nachteil, dass schwächere Nationen u.U. nicht vertreten sein werden, was bei einer Weltmeisterschaft nicht der Fall ist. Professor Kang bestätigte auch, dass die Qualifikation nach bisherigem Stand der Planung an der Weltmeisterschaft 2007 in Beijing erfolgen soll. Es ist anzunehmen, dass die WM deshalb in Beijing stattfindet, damit die Infrastruktur geprüft werden kann.

Noch ein Hinweis in eigener Sache: Mich beschleicht langsam das Gefühl, dass Wushu auch nicht als Demonstrationssportart an der Olympiade zugelassen ist! Vielmehr glaube ich langsam daran, dass das Internationale Olympische Komitee hart geblieben ist und einzig die Erlaubnis erteilt hat, dass parallel zu den Olympischen Spielen auch ein Wushu-Wettkampf in Beijing stattfinden darf. Wie hätte sie da auch dagegen sein können? Anders ist für mich nicht erklärbar, warum über die angebliche Demonstrationsdisziplin Wushu an den olympischen Spielen 2008 kaum je in irgendeinem Presseerzeugnis etwas zu lesen ist.

Jürg Wiesendanger

 

 

 
 
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