Schweizer Wushu Meisterschaften 2006 in Münchenstein

4xGold, 4xSilber, 5xBronze! Dieses Mal waren es also 13 Medaillen, im Vorjahr noch 18 und im Vorvorjahr 15. Aber wir wollen nicht klagen: Unter den gegebenen Umständen - alleine 5 Goldmedaillengewinner vom Vorjahr starteten nicht (3 verletzungshalber, 2 zurückgetreten) sowie 2 weitere Medaillengewinner des Vorjahres nicht und dazu ein immer für Medaillen guter Yoel Berger verletzt angetreten - ist das Resultat nach wie vor ausgezeichnet.

Ein Bild, das uns besonders freut: Jehmsei Keo bei der Siegerehrung in einer der Königsdisziplinen der Männer, dem Changquan zuoberst auf dem Treppchen (links Marcel Koller, rechts Urs Frick). Nachdem er in dieser Kategorie an der Europameisterschaft in Italien von anfangs November arg gebeutelt worden ist, deutete er an der diesjährigen Schweizer Meisterschaft an, zu was er an sich fähig wäre. Herzliche Gratulation, Jehmsei! Besonders gefreut hat uns auch die hohe Note von 8.88, der zweithöchsten Tagesnote überhaupt.

 

Auch Kay Gürber hat sich für die durchzogenen Leistungen an der Europameisterschaft eindrücklich rehabilitiert: Mit zwei ersten Plätzen, in den Langwaffen sogar trotz doppeltem Stockbruch (Abzug von 0.6 Punkten!) und Schwierigkeitsgraden, die er wohl noch selten so gut gestanden hat, zeigte auch Kay, dass er vor allem vorwärts schauen möchte. Auch wenn Lisa Derendinger heute im Changquan hinter ihren Möglichkeiten geblieben ist und gegen Lakkhana Bui vom China Wushu Institut St. Gallen deutlich zurücklag, zeigt sich immer mehr, dass in der Schweiz ein sehr starkes Frauenteam heranwachsen kann: Rebecca Beuggert, die aufgrund ihrer Verletzung an der Europameisterschaft noch nicht antreten konnte, sowie Lisa Derendinger und eben besagte Lakkhana Bui. Es wäre schön, diese drei im nächsten Jahr an jedem Turnier gegeneinander antreten zu sehen, auch wenn die beiden letzteren noch immer bei den Juniorinnen starten könnten. Dies würde allen dreien gut tun und sie gegenseitig - hoffentlich - zu Höchstleistungen antreiben.
Für einmal möchte ich mich an dieser Stelle bedanken bei den stillen Helfern im Hintergrund, wie Thomas Bianchi, der stets als Schiedsrichter zu Verfügung gestanden ist, dann auch Michael und Barbara Totzke und Familie für ihren unermüdlichen Einsatz am Jury-Pult sowie Monika und Franziska Schmid, welche ebenfalls das ganze Jahr am Jury-Pult geholfen haben. Der Dank geht auch an alle andern Jurymitglieder und Schiedsrichter der andern Schulen. Es wird ein unheimlicher Aufwand betrieben, damit die AthletInnen sich ausschliesslich auf "ihr Ding" konzentrieren können: Gutes, erfolgreiches Formen-Wushu!

 

Dem ganzen Team möchten wir ganz herzlich gratulieren. Hier nun alle Medaillenränge unserer WettkämpferInnen:

Kategorie Resultat, Note
Traditionelle Formen: Waffenlose Herren   1. Jehmsei Keo, 8.58
Freie Formen: Changquan Herren   1. Jehmsei Keo, 8.88
Freie Formen: Waffenlose Junioren   1. Kay Gürber, 8.75
Freie Formen: Langwaffen Juniorinnen/Junioren   1. Kay Gürber, 8.18
    2. Lisa Derendinger, 8.18 (Streichnoten!)
    3. Melanie Wyss, 8.00
Freie Formen: Waffenlose Juniorinnen   2. Lisa Derendinger, 8.10
    3. Melanie Wyss, 7.67
Freie Formen: Kurzwaffen Damen/Herren   2. Jehmsei Keo, 8.58
Freie Formen: Nanquan Herren   3. Yoel Berger, 8.32
Pflichtformen: Waffenlose Mädchen   3. Norina Häggi, 8.37
Pflichtformen: Waffenlose Knaben   2. Merlin Tomasi, 8.20
    3. Moritz Bühlmann, 8.20 (Streichnoten!)

26.11.2006/Jürg Wiesendanger

Unser Team an dieser Schweizermeisterschaft 2006 in Münchenstein am Morgen beim Einlauf.
 
Ganz besonderes gefallen hat mir diese Standwaage von Mirjam Rüegger. Diese Meinung scheint auch Lehrer Fan im Hintergrund zu teilen...
Michael Totzke als Athletenbeschwörer. Lisa Derendinger, unmittelbar vor ihrem Changquan-Start, scheint noch etwas skeptisch.
 
Norina Häggi, mit einem schönen Xubu zum Schluss ihrer gelungenen Pflichtform-Darbietung bei den Mädchen bis 12 Jahren.
"Ich muss jetzt mal Luft holen" scheint hier Yoel Berger zu sagen.
"...denn nachher muss ich mal tüchtig schreien". Für Yoel waren es die letzten Schweizer Meisterschaften. Aufgrund seiner zunehmenden Belastung durch das Medizinstudium zieht er sich von den Wettkämpfen zurück. Yoel vielen Dank für den unermüdlichen Einsatz!
Jehmsei Keo bei seiner Säbelform. Der Mann hat Stil: Die Hand auf dem Rücken wie ein englischer Butler scheint er den Säbel förmlich zu servieren...
 
 
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