WM-Flash Nr. 8: Goodbye Beijing!

16.11.2007 - Partnerkämpfe und letzter Einsatz eines Schweizers

Am Morgen fanden noch die Duilian-Wettkämpfe (Partnerkämpfe) statt. Es waren nur sehr wenige Teams im Einsatz. Trotzdem gab es einige sehr spektakuläre Einlagen. Duilian hat noch ausgeprägtere Showeffekte als die Einzelformen. Ich hatte das Glück, wiederum einige ganz spezielle Momente einzufangen.

Mittagessen fand heute auf "Einladung" von Zhu Shaofan, dem verantwortlichen Naticoach des Taolu-Teams, auswärts statt. Er hat die chinesische Qigong- und Gesundheitsvereinigung dazu bewegt, eine Schweizer Delegation zum Essen zu empfangen. Da er diese Leute bereits in die Schweiz eingeladen hat (und sie wieder einladen wird), ist es nach chinesischen Gepflogenheiten ganz normal, dass er eine Einladung zum Essen erhält. In China gehören ausgiebige Essen zu den wichtigsten "Guanxi"-Entwicklern (guanxi=Vitamin B) überhaupt. Ich halte mich da meist raus, weil es mir nicht so liegt, aber in diesem Falle habe ich mal eine Ausnahme gemacht.

Am Abend dann trat Roland Zwingli zu seinem ersten Kampf an. Es war gleich der Halbfinal, den er via Freilos und Nichtantreten des Gegners erreicht hatte. Die Bronzemedaille war ihm dadurch sicher, allerdings hätte er nur zu gerne seinen Widersacher, gegen den er bereits an der letzten Europameisterschaft (die dieser dann auch gewann) verloren hatte, niedergerungen. Leider erwies sich der italienische Athlet auch dieses Mal als zu stark. So war dieser Kampf für Roli gleichbedeutend mit dem Ende der Weltmeisterschaften. Das Sandateam hat hier an der Weltmeisterschaft, obwohl (oder allenfalls gerade deswegen) es viel kleiner war als an der Europameisterschaft, einen besseren Eindruck hinterlassen als beim letzten Grossereignis. So gewannen die Kämpfer Bronze und mit Oliver Hasler einen direkten Startplatz für das olympische Turnier vom kommenden Jahr, ebenfalls hier in Beijing.

Das Taolu-Team war weniger erfolgreich. Das kann man nicht wegleugnen. Man wird jetzt nicht einfach zur Tagesordnung übergehen können, weil man insgesamt die Ziele nicht erreicht hat. Schade war, dass es fast nur Ausreisser nach unten gab und niemand am Tage X über sich hinaus wachsen konnte. Dabei geht es jetzt nicht darum, vermessene Ziele aufzustellen, aber nur schon gemessen an den individiuellen Fähigkeiten jedes einzelnen Athleten bzw. jeder einzelnen Athletin, konnte das vorhandene Potential nicht abgerufen werden. Ich bin mir aber sicher, dass die Teamleitung die richtigen Antworten finden wird. Auch wir Schulleiter sind da gefragt und werden gerne mitziehen.

Ich hoffe, dass ich allen regelmässigen LeserInnen dieser Homepage die WM ein bisschen habe näher bringen können. Vereinzelt erhielten wir Rückmeldungen, die sehr positiv bis sogar begeistert klangen. Dann freut es mich doppelt und mein täglicher, stundenlanger Nachteinsatz, wenn die Wettkämpfe zu Ende waren, hat sich gelohnt. Ich fliege nun morgen früh nach Kunming in den Süden und am Montag noch ganz kurz nach Lijiang (UNESCO-Welterbe-Stadt). Dort bereite ich unsere Chinareise 2009 vor. Allenfalls melde ich mich gelegentlich, sofern ich Zeit habe und einen Anschluss finde.

Wushu Akademie Schweiz
Jürg Wiesendanger

Das war also das angesprochene Essen mit der "Chinese Qigong and Health Association". In der Mitte einer der beiden Vizepräsidenten dieser Vereinigung, links von ihm Zhu Shaofan, Schweizer Nationaltrainer und Organisator des Essens (danke, Shaofan, es hat geschmeckt!) und rechts davon Zeno Streich, Präsident der Swiss Wushu Federation.

Vor dem Essen gab es Action pur mit der Kategorie "Duilian" (Partnerkämpfe). Hier Speer gegen Doppelsäbel.

Schaut euch diese Gesichter an: Denen möchte man nicht im Dunkeln begegnen...
Hier ein Partnerkampf des Teams aus Macau.
Es muss nicht immer alles realistisch sein, Hauptsache tierisch schnell, technisch korrekt und mit viel Show.
Hier das Team aus Kuba, welches zu den Nationen gehörte, die im Taolu eindeutig überrascht haben.
Diesen beiden Herren in Rot erging es gaaaanz schlecht.
Hier ein waffenloser Partnerkampf mit drei Athleten.
Soviel zur Show!
So begann der Partnerkampf des Teams aus Hongkong.
Und so ging es weiter (ok., Peter/Susanne, ich gebs zu, ich hätte es noch etwas nachschärfen können...).
Das mit den Flugeinlagen ging dann so weiter...
Und noch eine...
Und noch eine...
Aber dann hatten die beiden Jungs in Weiss irgendwann keine Lust mehr zum Fliegen. Und das sagten sie dem Kerl in Rot auch. Ok., sie hätten es netter sagen können...
Die Medien waren erneut voll präsent. In China ist der Sport in den News ein sehr wichtiges Thema.
Hier erwähnt sein sollen auch mal diese unzähligen Helfer in Orange, welche scheinbar zu Hunderten in und um die Halle und die Hotels herum wuselten. Ohne sie hätte es nicht geklappt. Man kann immer rummäkeln, aber ich denke, insgesamt war diese WM gut organisiert.
Hier unser letzter im Einsatz verbliebene Kämpfer Roland Zwingli. Leider verlor er diesen Kampf gegen den amtierenden Europameister aus Italien.
Der strahlende Sieger neben einem enttäuschten Schweizer Kämpfer.

 

 

 
 
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