Lisa Derendinger gewinnt an der EM 2008 in Polen je Bronze mit Schwert und Speer!

Mit konsequenter Förderung ans Ziel!
 
Nachdem unsere drei AthletInnen am 1. Tag der Wushu Europameisterschaft 2008 in Polen keine Lorbeeren hatten gewinnen können, sorgte Lisa Derendinger am 2. und 3. Tag der EM für einen Exploit der besonderen Sorte: Sie holte zuerst im Schwert, dann mit dem Speer die Bronzemedaille. Beide Male wurde sie von einer russischen und einer ukrainischen Athletin geschlagen. Lisa war damit beste Westeuropäerin! Im Schwert bestand die Kategorie aus zwölf Teilnehmerinnen, im Speer aus neun.

Lisa Derendinger wohnt in Oberentfelden, Jahrgang 1993. Sie geht in die 4. Klasse der Bezirksschule in Oberentfelden. Mit dem Training bei uns begonnen hat sie am 15. August 2002. Lisa wurde in unserer Schule sehr rasch "entdeckt" und entsprechend konsequent gefördert. Sie war eigentlich überall immer die Jüngste. Für die Europameisterschaften 2006 in Italien qualifizierte sie sich mit gerade mal 13 Jahren. Erst im letzten Moment verweigerte ihr, völlig unverständlich, der Europäische Verband eben gerade wegen ihres Alters die Teilnahme. Ein Jahr später war sie die Jüngste unter allen Frauen an der Weltmeisterschaft in Beijing und auch in Polen dürfte sie mit 15 eine der jüngsten Teilnehmerinnen gewesen sein.

An dieser Stelle möchte ich mich auch ganz herzlich beim Trainerstab bedanken, insbesondere bei Lehrer Fan unserem Wushu-Profi aus Xi'an, sowie bei Michael Totzke und Charlie Mansuy, die unablässig geholfen haben, den Rohdiamanten fein zu schleifen. Letztendlich geschafft aber hat es Lisa selber. Sie musste auf dem Teppich antreten und zeigen, was sie kann. Wir vom Betreuerstab haben immer etwas mit ihr "gekämpft", weil sie ihr unzweifelhaft vorhandenes Potenzial nicht im vollen Masse ausgeschöpft hat. An dieser EM ist ihr dies nun offensichtlich gelungen. Wir sind überzeugt, dass dies Selbstvertrauen gibt für die Zukunft und die nächsten internationalen Aufgaben. Die WM 2009 in Kanada lässt grüssen.

Für Interessierte hier noch die detaillierten Noten von Lisa:

Unsere Gedanken sind natürlich auch bei Jehmsei und Kay, die beide nicht im gewünschten Masse reüssieren konnten. Bei Beiden gibt es aber auch Gründe, warum es nichts wurde mit einer besseren Klassierung, ohne hier in die Details zu gehen. Der Schreibende selbst kennt die Situation selber, viel gegeben und es doch nicht geschafft zu haben. Der Ruhm gehört nun mal den Medaillengewinnern. Das gilt auch im Wushu. Nichtsdestotrotz kennen wir in der Schule den "Wert" aller Teilnehmenden und wissen, was sie können. In diesem Sinne lieber Jehmsei und Kay, Kopf hoch und alles Gute für die weitere Zukunft. Die Details zu allen Schweizer Resultaten an der EM gibt es übrigens hier.

Herzliche Gratulation an Lisa!

Lisa am 20.10.2008, kurz nach ihrer Rückkehr in die Schweiz, präsentiert sie stolz ihre beiden Medaillen.

Bilder aus dem "Wushu-Leben" von Lisa:

Lisa, links unten im Bild, anlässlich ihrer allerersten Vorführung vom 26.6.2003, also mit 10, in Oberentfelden.	Diese Foto stammt von unserer Vorführung vom 26.6.2004 anlässlich des Jugendfestes in Kölliken.
Lisa an ihrer 1. Schweizer Meisterschaft 2004. Sie gewann dabei gleich Gold mit Changquan 46.	Lisa während ihres rund 10 wöchigen Aufenthaltes in Xi'an im Frühjahr 2005 beim Training mit dem Stadtteam.
Am 23.7.2005 veröffentlichte die AZ einen Bericht über unsere drei China-Fahrerinnen. Lisa ganz rechts im Bild.	Lisa im Schlussbild der Vorführung am Aentefescht vom 24.6.2006 (vorne links). Man beachte die deutlichen Fortschritte in der Haltung.
Als Jüngste fand Lisa im Frühherbst 2005 Aufnahme in der neu gebildeten Fördergruppe an unserer Schule.	Schweizer Meisterschaften vom 26. November 2006 in Münchenstein: Lisa mit Changquan.
Lisa am 13.11.2007 bei ihrem 1. grossen Wettkampf, der WM in Beijing mit Changquan, wo sie als Jüngste aller Teilnehmerinnen noch viel Lehrgeld bezahlen musste. Für die EM 2008 war dies aber wohl ein wichtiger Meilenstein.	Schweizer Meisterschaften 2007 in Oberentfelden: Lisa zwischen Kay und Mélanie mit zwei Goldmedaillen, eine im Changquan und eine im Speer.

Erinnert sei auch an diesen Artikel in der az vom 19. November 2004. Schon damals also glaubten wir vom Trainerstab an Lisa. Aber der Weg ist lang und der Erfolg natürlich nie garantiert. Umso grösser ist nun die Befriedigung und der Stolz über die Resultate von Lisa.

Jürg Wiesendanger/19.10.2008