Atemberaubende Reisterrassen von Yuanyang!
Schönheit, über Jahrhunderte von Menschen geschaffen

 

Nach fast 400 km Fahrt von Kunming aus erreichten wir nach ca. 6 Stunden Fahrzeit unser Ziel: Xinjie, ein kleiner Ort auf ca. 2000 m Höhe, von dem aus man die verschiedenen Abschnitte der Reisterrassen von Yuanyang (total 12 500 ha) besichtigt. Das Yuan Ti Hotel, in dem wir übernachten) ist zwar "nur" ein Dreistern-Hotel, aber die Zimmer sind sehr gross und sauber. Gleich nach der Ankunft am späteren Nachmittag des Montags habe ich mich noch ein wenig hier im Ort umgesehen. Die ersten Bilder stammen deshalb vom letzten Abend. Das Dorf ist ein Spiegelbild Yunnans, der Provinz, die ca. 1/3 aller anerkannten Minderheiten in China beheimatet. So finden sich hier Hani, Miao, Yi, Zhuang usw. Die Reisterrassen in Yuanyang beginnen beim tiefsten Punkt auf nur gerade 144 m ü. M. und gehen bis auf über 2000 m hinauf. Vom tiefsten zum höchsten Punkt sollen es insgesamt 3000 Terrassenstufen sein.

 

Heute Dienstagmorgen hiess es dann um 5 Uhr aus den Federn steigen, da wir den Sonnenaufgang in den Reisterrassen sehen wollten. Wir fuhren rund eine Stunde, meist über rumplige Strassen, bevor wir dann in Bada einen ersten Halt machten. Die Reisterrassen dort sind flächenmässig die grössten hier. Aber weit mehr Gefallen fand ich dann etwas später an den Reisterrassen von Duoyishu. Dort machten wir dann auch noch eine kleine Wanderung durch die Reisterrassen selber und den kleinen Ort. Aber es erübrigt sich, hier noch lange irgendetwas beschreiben zu wollen. Seht euch die Bilder an und ihr werdet mich, hoffentlich, verstehen. Ich war wirklich überwältigt.

 

Heute am späteren Nachmittag werden wir nun noch ein Minderheiten-Dorf besuchen und uns dann den Sonnenuntergang bei Laohuzui (dem Tigermund) anschauen. Ich hoffe, dass ich all denen, die hier regelmässig reinschauen, eine kleine Freude mit den vielen Bildern machen konnte.

 

Herzliche Grüsse aus China.

 

Jürg Wiesendanger/10.6.08

 

Auf dem Weg von Kunming nach Xinjie machten wir Essenshalt in Jianshui. Links die Fahrerin und rechts die Reiseführerin, welche mich schon letztes Jahr in Kunming betreut hat (Frau Zhang). An den vielen kleinen roten Punkten im Essen, die tatsächlich auf eine gesunde Schärfe hinweisen, merkt man unweigerlich, dass wir in Yunnan, Provinz des scharfen Essens (wie auch in Sichuan und Hunan), angekommen sind. Xiao Zhang kaufte für das Mittagessen noch ein paar Früchte. Stellt euch vor, ihr kommt im "Storchen" oder im "Rössli" oder so noch mit einem Sack Früchte daher, die ihr zum Dessert verspeist...
Am Montag im Laufe des späteren Nachmittags kamen wir dann also hier in Xinjie im Herzen der Reisterrassen von Yuanyang auf ca. 2000 m Höhe an. Im Bild der Dorfplatz von Xinjie und der grösste Teil des Dorfes selber. Nach verheerenden Erdrutschen vor weniger als 10 Jahren, als offenbar die Hälfte des Dorfes betroffen war, baute man im Tal unten Nansha, quasi als neuen Ortsteil. Beide Orte werden als Yuanyang bezeichnet.
Eint typischer Markt im Dorf mit den Gütern des täglichen Bedarfs. Ausser Gemüse fand man da noch ganz andere Dinge (siehe die nächsten Bilder).
Etwas, was man in Yunnan überall antrifft: Die Scharfmacher fürs Essen. Ich muss stets aufpassen, dass ich im Essen nicht zuviel davon abkriege. Meine Begleiterinnen achten darauf und bestellen sich beim Essen das Scharfe halt immer extra dazu.
Darf ich vorstellen: Das Lieblingsessen von Rosie! (Ok., ich gebs zu, ich esse die auch nicht, obwohl sie in China als Delikatesse gelten, diese Hühnerfüsse).
Hier zwei Frauen von der Minderheit der Hani. Sie unterhielten sich dabei angeregt über das Handy der einen. Diese kleinen Dinger sind auch hier aus dem Alltag längst nicht mehr wegzudenken.
Es gibt einen ganz speziellen Grund, warum ich diese Yi-Frauen von hinten aufgenommen habe: Die zweigeteilte Kleidung hinten sei das Erkennungszeichen für Frauen der Yi-Minderheit.
Ähm, und dieser Herr gehört meines Wissens zu keiner Minderheit...
Flächenmässig die grössten Terrassen im Gebiete von Yuanyang sind diejenigen von Bada, hier am frühen Morgen um ca. 7 Uhr. Da man beim Fotografieren etwas gar weit weg steht, ist man noch nicht so ergriffen. Aber schaut euch doch mal die nächsten Bilder an...
Das sind die Reisterrassen von Duoyishu! Mittlerweile war die Sonne über die Wolken gekrochen. Es ist schwierig so einen Moment im Bild festzuhalten. Mir hat es auf jeden Fall beinahe die Schuhe ausgezogen.
Hier die Ansicht inklusive des aufkommenden Nebels und der interessanten Wolkengebilde.
Wieder bei vollem Sonnenlicht: Das Dorf in den Reisterrassen von Duoyishu seht ihr rechts im Bild.
Hier das letzte Bild in der Gesamtsicht von Duoyishu. Eine kleine Bemerkung für Peter und Susanne: Jaja, ich habe sich auch gesehen, die Flecken. Das kommt davon, wenn man kurz den Polfilter rausschraubt, um zu sehen, wie es ohne wird. Hatte keine Zeit, sie rauszustempeln...
Kein Flecken wird ausgelassen: Wo es irgendwie Platz gibt, bauten sie eine Terrasse.
Nicht nur Reis wird auf den Terrassen angebaut, auch Mais (hier im Bild), Tee, Gemüse und anderes.
Ein Detailausschnitt aus den Terrassen anlässlich unserer kleinen Wanderung durch die Felder. Xiao Zhang machte dabei einen Misstritt und versank sofort bis über die Knöchel im Wasser.
Der Anblick beim Dorfausgang unterhalb von Duoyishu.
Im Dorf selber sahen wir dann auch noch das: Yep, es ist, wonach es aussieht...und wird hier getrocknet. Nachher brauchen es die Dorfeinwohner als Brennmaterial.
Den Schlusspunkt aber setzte dieses offenbar ganz zufriedene Schwein. Die laufen hier im Dorf völlig frei herum und schlagen sich die Bäuche voll. Sind wohl so etwas wie die örtliche Müllabfuhr.
 
 
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