Besuch eines Hanidorfes und der Tigermaul-Reisterrassen
Letzter Blick in die Reisterrassen von Yuanyang

 

Am Dienstagnachmittag ging es in ein Dorf der Minderheit der Hani. Die Häuser sind dort immer noch im traditionellen Stil erbaut. Die Chinesen nennen diese Häuser "mogufang", was so viel wie Pilzhäuser heisst. Das liegt an der Form der Dächer, welche aus einem speziellen Gras in einer Pilzform gefertigt sind. Diese Grasdächer werden ca. alle drei Jahre ersetzt. Akzentuierter noch, als es mir schon von früheren Reisen bekannt war, ist der Schmutz in diesen Dörfern. Jeglicher Abfall wird offenbar einfach in die Strassengräben geworfen und der Regen sowie die Schweine entsorgen den Rest. Dieses Problme zeigt aber auch deutlich auf, was Menschen, die sich gewohnt waren, alles der Natur zurückzugeben, machen, wenn sie ohne weitere Instruktionen mit der "modernen" Wegwerfgesellschaft konfrontiert werden.

 

Danach fuhren wir weiter zu den Tigermaul-Reisterrassen, die von den Touristen und den vielen Fotografen vor allem bei Sonnenuntergang besucht werden. Da im Moment nicht gerade Saison herrscht, war ich oft alleine oder nur mit ganz wenigen andern Touristen auf den Aussichtsplattformen. Dabei, ich glaube, das zeigen meine Fotos deutlich, sind die Reisterrassen auch jetzt einen Ausflug wert.

 

Morgen Mittwoch geht es nun gegen 700 km ins "benachbarte" Xishuangbanna bzw. in die dortige "Hauptstadt" Jinghong. Hier waren wir schon mehr als einmal und auf der einen oder andern unserer früheren Reisen begann dort, was schliesslich sogar zweimal im Bund fürs Leben mündete. Xishuangbanna hat bereits tropisches Klima und ich werde dann am Donnerstag das "Tal der wilden Elephanten", ein Naturschutzreservat mit tropischem Regenwald und offenbar noch einigen Dutzend wilden Elephanten besuchen. Ich hoffe also, dass ich mich übermorgen Donnerstag wieder melden kann.

 

Herzliche Grüsse aus China.

 

Jürg Wiesendanger/10./11..6.08

 

Die "Pilzhäuser" in dem von uns besuchten Hanidorf. Im Hintergrund das Dorfmuseum, welches über die Geschichte der Hani berichtet.
Kurz vor dem Dorf trafen wir noch diese Hanifrau, die ihre unglaubliche Last mittels einem Kopfgurt ins Dorf trug. Das Tragen scheint dort Aufgabe der Frauen zu sein, habe ich doch viele solcher Frauen gesehen, aber kaum je Männer die etwas trugen und wenn, dann wesentlich weniger als die Frauen. Aber das ist nur mein persönlicher, flüchtiger Eindruck.
Am unteren Ende des Dorfes traf ich dann diese Aussicht an.
Das war die Aussicht am oberen Ende des Dorfes. Mittlerweile herrschte strahlender Sonnenschein vor.
Danach ging es weiter nach Laohuzui, den Tigermaul-Reisterrassen. Unterwegs musste ich die Fahrerin einmal zum Halten auffordern. Das Ergebnis war obiges Bild.
Leider spielte das Wetter am eigentlichen Laohuzui nicht ganz mit. Die Sonne steckte häufig hinter Wolken und zeichnete deshalb die Terrassen nicht so schön mit ihren Schatten, wie ich mir das erhofft hätte. Trotzdem hatte sie dann noch ein Einsehen...
Das ist ein kleiner Ausschnitt aus dem obigen Bild nur kurze Zeit später, als die Sonne für einen Moment durch die Wolken drückte.
Auch bei diesem Bild, entstanden kurz vor Sonnenuntergang hatte ich nochmals Glück. Die Höhendifferenz ist enorm und man kann sich kaum vorstellen, wie die Menschen hier das alles von Hand bebauen, denn das Gebiet ist einfach riesig. Mit diesem Bild beende ich die Serie aus Yuanyang. Es geht dann hier im Internet, wie oben geschrieben, hoffentlich übermorgen aus Xishuangbanna weiter.
 
 
Copyright © Wushu Akademie Schweiz | info@wak.ch