Jinghong in Xishuangbanna: Das Minithailand von China!
Heissfeuchtes Wetter im Tal der wilden Elefanten

 

Nach einer zwölfstündigen, z.T. sehr rumpligen Fahrt, erreichten wir gestern das Minithailand von China, die Region Xishuangbanna mit dem Bezirkshauptort Jinghong. Hier war ich bereits zwei Mal und ich war sehr gespannt, wie sich die Region entwickelt hat. Je nach dem wird dann unsere Chinareise 2009 hier einen Halt machen. Xishuangbanna beheimatet noch intakte Regenwälder und eine für den relativ kleinen Raum unglaublich vielfältige Fauna und Flora. Als Grenzregion zu Burma und Laos ist es schon von der Geschichte her eine sehr offene und buntgemischte Gesellschaft. Xishuangbanna beheimatet alleine 13 Minderheiten Chinas. Sie sind das einzige Gebiet Chinas, in dem noch wilde, asiatische Elefanten leben. Die Küche ist vielfältig und vor allem auch scharf. Xishuangbanna liegt an beiden Ufern des Mekongs (auch wenn er hier nicht Mekong heisst).

 

Bezüglich Fotos kommen dieses Mal vor allem die Plfanzenliebhaber auf ihre Kosten. So haben wir am Morgen zuerst einen Parkteil des tropischen Regenwaldnaturschutzgebietes nördlich von Jinghong besucht. Der Park heisst das Tal der Wildelefanten, weil sich im ganzen Naturschutzgebiet heute wieder ca. 250 Elefanten aufhalten. Sie sind die grösste Population von Wildelefanten in Xishuangbanna. Man spürt langsam ein Umdenken bezüglich Naturschutz in China. Die Bauern erhalten heute z.B. die Schäden, die Elefanten manchmal auf den Feldern anrichten, vergütet.

 

Am Nachmittag dann fuhren wir nach Menglun, um uns den tropischen, botanischen Garten anzusehen. Er hat eine Gesamtfläche von 900 ha! Dort lasse ich einfach ein paar Bilder sprechen. Die sagen mehr als viele Erklärungen.

 

Ich verlasse morgen Freitag (ähm, mittlerweile ist es hier natürlich bereits bald Freitagmorgen...) Jinghong und fliege nach Shanghai, wo ich eine Nacht bei "unserem" Lehrer Yu verbringen werde. Am nächsten Morgen geht es dann nach Suzhou, in der Nähe von Shanghai. Diese Stadt könnte eventuell der Schlusspunkt unserer Reise 2009 werden. Ich melde mich voraussichtlich von da wieder.

 

Herzliche Grüsse aus China.

 

Jürg Wiesendanger/12.6.08

 

Starten möchte ich mit einem Bild vom Essen auf unserer Fahrt von den Reisterrassen von Yuanyang nach Jinghong. Wir stoppten in Simao, um zu Essen. Da wir nicht viel Zeit hatten, gingen wir in ein Kleinstrestaurant, wie es sie in ganz China zu Tausenden gibt. Hier die ganze, offene Küche dieses Restaurants.
Innert Kürze war mein Essen fertig: Niu rou chao mian (gebratene Nudeln mit Rindfleisch).
Hier sind wir bereits im Park im "Tal der wilden Elefanten". Ok., diese Dickhäuter könnten auch aus dem Zirkus Knie stammen. Mit den nicht mehr wilden Verwandten der Parkelefanten werden hier Vorführungen gemacht und es wird versucht, noch ein wenig Geld dazu zu verdienen. Die machen das ganz gut. Aber wir waren natürlich vor allem wegen dem Regenwald da.
Auf dem Weg in den Wald hinein wird man mit dieser Tafel begrüsst. Später findet man immer wieder Spuren von Elefanten, seien es Kothaufen, umgestürzte Bäume oder Trampelpfade. Die Warnung ist also nicht zum Spass, auch wenn sie den einen oder andern schmunzeln lässt...
Und so sieht es dann unterwegs aus!
Nach ca. einer halben Stunde auf einem gut ausgebauten Weg, z.T. wie hier auf einem Hochpfad, kommt man zu diesen Stelzenhäusern. Man kann hier drin in ganz einfachen Unterkünften eine Nacht verbringen, um am nächsten Morgen eventuell Elefanten zu sehen.
Links im Bild die Stelzenhäuser, im Zentrum eine offenbar beliebte Badestelle der Elefanten in diesem Zufluss zum Mekong. Aber eben, wir sind nicht in einem Zoo, die Elefanten muss man sich verdienen, z.B. mit einer Nacht in diesen Stelzenhäusern.
Links xiao Zhang, also die Reiseführerin aus Kunming, rechts der lokale Führer in Xishuangbanna, Zhang Lei, auf dem Hochpfad. So kümmerten sich mittlerweile mit der Fahrerin drei Leute um mich. Zhang Lei machte als Kind lange Wushu und trainiert nun Taijiquan und Bajiquan. Er kommt aus der Provinz Hebei im Norden und hat sich ein unglaubliches Wissen über Fauna und Flora in Xishuangbanna "beigebracht". Er spricht sehr gut Englisch (dies als Kontrast zur Hinweistafel von weiter oben...).
Zum Abschluss der Parkbilder noch dieser Schmetterling, den wir in einem kleinen "Papillorama" am Eingang des Parks gesehen haben.
Hier sind wir bereits im botanischen Garten von Xishuangbanna. Für einen kurzen Moment kam die Sonne durch die Wolken. Danach regnete es leider des Öfteren. Im Weiteren lasse ich hier nun einfach die Bilder sprechen.
 
 
 
Bei diesem Scherenschnitt konnte ich nicht widerstehen in den ansonsten langweiligen Himmel zu knipsen.
Ja, das ist Bambus. Mal etwas, das ich kannte. Zhang Lei, der örtliche Reiseführer hingegen erzählte von all den Pflanzen, als wäre er hier Gärtner.
 
 
Hier etwas sehr Interessantes: Eine Ficus (Martina, du kannst mich korrigieren, wenn es nicht stimmen sollte...smile), die zusammen gebrochen ist. Sie umschlingt einen Wirtsbaum und bringt ihn nach Jahren zum Sterben. Selber stehen kann die Ficus danach aber nicht und fällt deshalb dann selber zu Boden. Sie erwürgt also den Wirtsbaum quasi und muss sich dann einen neuen "Wirt" suchen.
Am Abend dann wurde ich von xiao Zhang bzw. durch das Reisebüro in Kunming zum Abendessen eingeladen. Gerne stelle ich euch auf diesem und den nachfolgenden Bildern dieses Essen vor. Hier eine Ananas gefüllt mit süsslich-klebrigem Reis, der sehr gut war.
Ein Huhn, welches zusammengeklappt und mit Gräsern zugebunden worden ist. Schmeckte ebenfalls ausgezeichnet.
Hier nun ein Teil unseres Essens (es kamen laufend neue Platten dazu). Unten im Bild fritierte Bananen, daneben eine Art Omelette aus Ei und Gemüse, in der Mitte die weissen Dinger, das war Schweinshaut, darüber das grüne Zeugs Moosblätter (!) aus dem Mekong, daneben eine wunderbare Nudelsuppe, im kleinen Teller oberhalb der Nudelsuppe Schweinefleisch, ganz oben der Rest vom Huhn, links davon geräuchertes und in Streifen geschnittenes Rindfleisch. Links davon etwas so Scharfes, dass man mir davon abgeraten hat, es zu probieren, danach wieder eine Schüssel mit rotem Scharfmacher (für die, die es noch schärfer haben wollten) und unten links neben den Bananen wieder die Reismischung, die schon in der Ananas steckt. Die kann man mischen und sich kleine Bälle kneten. Ich weiss, ich weiss, die Schüssel oberhalb der Mitte, mit dem "Schokopudding" habe ich ausgelassen. Wollt ihr es wirklich wissen? Also wenn ich das richtig verstanden habe, ist Schweinsblut ein wesentlicher Bestandteil dieses Essens. Ich hatte schon Blutwurst nie gern, also habe ich hier dann für einmal dankend verzichtet. Später kam noch ein herrlicher Fisch, nochmals zwei Suppen und ein Kuchen in irgendwelchen Palmblättern. Also Essen kriege ich hier auf jeden Fall genug. Das Training wird mir dann wieder gut tun.
Zum Schluss noch der "Beweis" von wegen Minithailand. Diese kleine Show gab es zum Abendessen. Im Bild gerade der Pfauentanz. Man beachte auch die Schrift hinten auf dem Bühnenbild.
 
 
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