Das Wasserdorf Tongli, Kulisse
von vielen Wushu-Filmen!
Letzter Tag in Suzhou
Zu Beginn dieses Berichtes, dem letzten Tag in Suzhou, möchte ich
mich einmal bei allen bedanken, die mir aus der Schweiz ihre Freude an
der stets aktuell gehaltenen Homepage ausgedrückt haben. Mich haben
einige sms und Mails dazu erreicht. Vielen Dank euch allen. Ich hoffe,
ihr habt Verständnis, wenn ich nicht einzeln antworte, aber die Homepage
beschäftigt mich nächtens schon genug. Aber diese Aufsteller
tun mir auf jeden Fall gut.
Am letzten Tag in Suzhou fuhr mich Herr Tu zum Wasserdorf von Tongli,
ein Dorf durchzogen von Kanälen und Gassen. Das Dorf war bereits
Kulisse für zahlreiche Wushu-Filme (und andere). Es beinhaltet nebst
anderem auch noch ein Museum für Holzschnitzereien im alten China.
Am Nachmittag fuhren wir, wie könnte es in Suzhou anders sein, in
eine ehemalige Seidenfabrik, die wie ein Museum hergerichtet ist. Man
zeigt einem dort die ganze Produktionskette von der Raupe bis zum Faden.
Es war das bisher schönste seiner Kategorie. Am Abend war ich noch
ein wenig in der Stadt in der sehr grosszügigen Fussgängerzone.
Ansonsten lasse ich wie immer die Bilder sprechen. Ich melde mich dann
wieder aus Beijing, wohin ich am Montag fliegen werde.
Herzliche Grüsse aus China.
Jürg Wiesendanger/15/16.6.08
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Es geht uns ja nicht anders als den Chinesen.
Wie oft schon wurden unser Silas und unser Sandro in China abgelichtet?
Aber bei diesem Wonneproppen am Morgen gleich bei der Anlage von Tongli
konnte ich einfach nicht widerstehen. Gerade in solchen Situationen
sind meine bescheidenen Chinesischkenntnisse von grossem Vorteil.
Seine Mutter war hell begeistert und freute sich, dass da so ein "laowai"
(respektvoll für Ausländer) ihren Jungen abbilden wollte. |
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Typisch für Tongli: Die Kanäle
und Brücken im Dorf selber. Dieses Dorf ist weniger bekannt als
das oft besuchte Zhouchuang (es gibt noch weitere Wasserdörfer)
und es leben auch noch mehr Einheimische hier. Als Besucher fühlt
man sich weniger bedrängt als in Zhouchuang. |
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Eine der Strassen gleich beim Eingang von
Tongli. Hier dominieren dann doch auch die Shops mit ihren immergleichen
Souvenirs. |
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Nochmals ein Blick unter einem Brückenbogen
hindurch. Dahinter lag tatsächlich ein Boot mit Kormoranen, die
zum Fischen abgerichtet waren, vertäut. |
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Auch in Tongli, wie sollte es anders sein,
gibt es wunderschöne Gartenanlagen. Hier für einmal ein
Gebäude mit Innenhof in einer solchen Anlage. |
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Ohne Worte! |
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Hier die Müllabfuhr von Tongli. Die
Beiden haben wir unentwegt gesehen. Sie fuhren offensichtlich den
ganzen Tag durch die Kanäle und haben Müll herausgefischt. |
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Bei dieser Familie haben wir gegessen und
für einmal habe ich mich ausnahmsweise ablichten lassen. Die
beiden älteren Frauen sind Schwestern, die jüngere Frau
neben mir ist die Tochter der einen. Sie ist 20 Jahre alt und hat
soeben die Prüfung absolviert, die in ganz China jedes Jahr im
Juni ein Riesenereignis ist: Die staatliche Aufnahmeprüfung für
ein Studium. Es sollen dieses Mal ca. 15 Mio. daran teilgenommen haben.
Während früher die Aufnahmequote bei unter 10% lag, stieg
sie dieses Jahr auf über 50%. Auch dies zeigt die Entwicklung
von China, d.h. es gibt viel mehr Studienplätze als früher.
Sie muss jetzt noch bis zum 25. Juni "bibbern", dann kommen
die Resultate raus. Solche Kurzkontakte mit Einheimischen sind immer
wieder ein Ereignis und eine Freude für mich. |
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Auch dies war eine interessante Begegnung
von heute: Das Mädchen, eine Tochter einer Shop-Inhaberin sass
am Sonntag da und übte Zeichen schreiben. Ich fragte, warum die
Tochter heute Aufgaben machen müsse. Weil sie gestern keine gemacht
habe, war die kurze, aber bestimmte Antwort. |
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Dies ist die Begrüssung in der Seidenfabrik
von Suzhou: Raupen, die sich gerade den Bauch vollschlagen (ja, die
sind lebendig). |
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Ein Ausschnitt aus dem Museum in der Silkfabrik,
wo gezeigt wurde, wie man in früherer Zeit Seide produzierte
und sie verarbeitete. |
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Für die Touristen werden diese Maschinen
noch angelassen. In den Wasserbädern liegen die Kokons und man
kann zusehen, wie daraus die Fäden gesponnen werden, welche dann
auf die Spulen oben gewickelt werden. Ich habe es bereits einige Male
gesehen, aber ich finde es jedes Mal wieder interessant. Im zwingend
nachfolgenden Laden, der riesig war, konnte selbst ich dann nicht
widerstehen und habe ein wenig eingekauft. |
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Am Rande der Fussgängerzone von Suzhou
entstand dieses Bild. So sieht es aus, wenn der Abend einbricht. Bei
solchen Bildern muss ich manchmal daran denken, wie wir 1993, anlässlich
unserer 1. Chinareise in Beijing, aus einer Akrobatenvorführung
hinaus traten und in stockdunkle Nacht gesehen haben. Da es damals
ausser Taxis noch kaum Autos und es am Abend auch keine Beleuchtung
gab, hörten wir im Dunkel nur ein komisches Surren. Bis wir an
der Strasse dann sahen, was das war: Hunderte von Velos, die, wie
in China üblich, ohne Licht durch das Dunkel huschten. |
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