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Newsletter Nr. 4: Xidi, NOCH kein
Museumsdorf!
Xidi, das zweite kleine Dorf, welches ich an diesem Tag besuchte, ist ebenfalls UNESCO-Welterbestätte mit typischer Huizhou-Architektur. In solchen Dörfern suche ich, wenn es irgendwie geht, oft auch etwas abseits der Ladenstrasse Wege zu finden. Dort ergeben sich manchmal spannende, interessante oder auch erheiternde Momente mit Einheimischen. Gerade Xidi war ein gutes Beispiel dafür (siehe Fotos). Wie in Hongcun fand ich, dass die Menschen noch nicht durch den Tourismus "verdorben" sind (in Yangshuo, wo wir mit unseren Reisegruppen jeweils sind, muss man mittlerweile bezahlen, wenn man einen Wasserbüffel fotografieren will, d.h. die Bauern kommen daher gerannt und wollen Geld für ein Foto) und empfand dies deshalb als ermutigendes Erlebnis, im Sinne von "es geht auch anders". Auch wurde man weitestgehend in Ruhe gelassen, d.h. ein "Nein" wurde als solches akzeptiert. Mal sehen, wie das in ein paar Jahren aussieht.
Ansonsten verweise ich auch wieder auf die Bilder. Das Wetter war leider weiterhin schlecht. Die Ausläufer eines Taifuns trafen auch den Süden der Provinz Anhui. Am 26. reise ich mit dem Bus weiter nach Hangzhou in der Provinz Zhejiang, von wo ich am 27. dann nach Beijing zurück fliegen werde. So interessant es hier auch ist, freue ich mich darauf, wieder einmal länger als eine Nacht an einem Ort zu sein.
Am Abend lief ich dann noch in der "lao jie", der alten Strasse von Huangshan-Stadt umher. Sie wurde offenbar aufwendig renoviert und hat schon fast "Xijie-Flair" (die berühmte Weststrasse in Yangshou, welche alle unsere Reisegruppen kennen gelernt haben). Am Rande dieses Quartiers wollte ich noch etwas essen, hätte aber mindestens 28 Yuan für ein Menü bezahlen müssen, welches ich sonst für 10 - 15 Yuan kriege. Ich entschloss mich, einen "Prinzipien-Abend" einzulegen, d.h. auf keinen Fall so viel bezahlen zu wollen, obwohl die Preisdifferenz in Franken natürlich klein war, für chinesische Verhältnisse nun mal aber sehr gross. Zum Schluss fand ich ein freundliches Lokal, wo ich genau das Gesuchte erhielt und nur 12 Yuan bezahlen musste. Tja, das sind die kleinen Sorgen des Ausländers in China.
Herzliche Grüsse in die Schweiz
25.10.2010/Jürg Wiesendanger
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