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Newsletter Nr. 7: Duanwei-Prüfung
bestanden Anlässlich eines Turniers von heute Samstag in Beijing konnte man auch Duanprüfungen ablegen
Heute Samstag fand an der Sportuniversität in Beijing ein Turnier für (traditionelles) Taijiquan statt. Anlässlich dieses Turnieres gab es auch die Möglichkeit, Duan-Prüfungen abzulegen. Diese Prüfungen wurden vor etwas über 10 Jahren eingeführt und dieses Jahr war die letzte Möglichkeit, diese Prüfungen nach dem alten System abzulegen (mit dem ich quasi "gross" geworden bin). Deshalb habe ich meine ganze Reise um dieses Datum herum geplant. Ich musste eine Waffenform (bei mir war das Schwert 42) und eine Faustform (bei mir Chenstil 56) zeigen. Das Ganze war interessant, auch von den Leuten her, die man hier sah. Natürlich waren mehrheitlich Asiaten am Start, dazu aber auch Australier, Peruaner, Puerto Ricaner, Franzosen und am Nachmittag bei den Faustformen zwei Italiener (irgendwie waren die von ihrem Verband falsch informiert worden und sind erst am Samstagmorgen angekommen; zu spät für die Waffenformen...).
Ah, natürlich, das Resultat: Ich habe bei beiden Formen die erforderliche Punktzahl geschafft und darf mich nun Träger des echsten Duan im Taijiquan nennen. Wer das System nicht kennt: Es gibt 9 Duans, wobei man bis zum sechsten Duan Prüfungen in der Art wie ich heute ablegen kann (ich musste für den sechsten Duan noch einen handschriftlichen Text mit 1000 bis 2000 Worten beifügen; mein Thema waren die Prinzipien im Taijiquan). Die drei obersten Graduierungen, also 7, 8 und 9 sind Ehrengrade.
Das Turnier war aber auch insgesamt interessant anzusehen, weil man gesehen hat, wie sehr das Taijiquan durch alle Schichten lebt, von ganz jung bis ganz alt. Dazu habe ich Sachen gesehen, die selbst für mich neu waren. Immer wieder interessant sind die Gruppenvorführungen, von denen es eine ganze Menge hatte. Weil ich selber engagiert war, konnte ich nicht so viele Fotos machen. Aber es gibt allen zu Hause gebliebenen doch einen Eindruck davon, was hier heute alles abging.
Die letzten Tage waren sehr lebhaft, um es mal so auszudrücken, weil es immer der Abschluss des Wareneinkaufs ist. Dieser Einkauf ist wesentlich mühsamer, als man sich das vorstellen kann. In den beiden Geschäften, in denen ich einfkaufte, war ich je vier Mal und das oft länger als einfach nur ein paar Minuten. Heute ging ich noch die bestellten Kleider abholen. So bin ich nun eigentlich bereit, um nach Hause zu kommen. Eine kurze, aber dafür umso intensivere Zeit hier in China geht zu Ende.
Ganz zum Schluss möchte ich mich noch bei allen bedanken, die mir nette Worte und Komplimente für die Homepage geschickt haben. Es sind jeweils Stunden, die ich dafür investiere, vor allem für die Fotos. Aber wenn ich damit eine Freude machen kann, dann tue ich das gerne.
Herzliche Grüsse in die Schweiz
30.10.2010/Jürg Wiesendanger
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