Schweizer Wushu-Meisterschaften 2010: Viele Medaillen, wunderbare Show und viele ZuschauerInnen!

9xGold, 10xSilber, 5xBronze! Auch wenn dies im Gegensatz zum Vorjahr, als unsere Schule 33 Medaillen, wovon 11xGold, 13x Silber, 9xBronze, gewann, 9 Medaillen weniger waren, ist es doch ein grossartiger Erfolg. Immerhin fehlten uns regelmässige Medaillenlieferanten wie Andreas Bühlmann und Lisa Derendinger bei den Erwachsenen. Zudem haben starke Kinder zu den JuniorInnen gewechselt und starten nun z.B. in nur noch einer oder zwei, statt wie früher in vier Kategorien, d.h. sie brauchen dort ca. noch ein bis zwei Jahre, bis sie alle neuen Formen beherrschen und wieder drei und mehr Starts haben werden. Trotzdem gewann unsere Schule mit grossem Abstand den Pokal der besten Taolu-Schule (Taolu=Formen) 2010.

 

Show

Uns ist nicht bekannt, ob je eine Wushu-Schule in der Schweiz eine Vorführung mit 130 Teilnehmenden realisieren konnte. Wir wissen nun auf jeden Fall, was es heisst, so viele Teilnehmende über alle Kurse zu koordinieren. Ohne unsere zwei Hauptproben im Wushu, was wiederum einen hohen Organisationsaufwand bedingte, wäre es uns nicht gelungen, derart kompakt aufzutreten. Gerade für die vielen noch sehr kleinen Kinder war eine Vorführung in diesem Rahmen keine einfache Sache. Trotzdem, mit der kurzen Erfahrung von ein paar Monaten Wushu-Training in den Beinen, war ihre Darbietung bemerkenswert. Die Aufführung geriet zum Schluss wie aus einem Guss, die einzelnen Elemente flossen wie selbstverständlich ineinander. Beeindruckend war für mich, was für eine tragende Rolle die fortgeschrittenen Kinder an dieser Vorführung einnehmen konnten. Das Taijiquan sorgte auf hohem Niveau für Ruhe und Gelassenheit zwischen den im hohen Rhythmus vorgetragenen Wushu-Formen. Wir möchten uns hier nochmals bei allen Teilnehmenden für ihren ausgezeichneten Einsatz bedanken.

 

Danke

Vielen Dank allen HelferInnen, welche uns an diesem Anlass so grossartig unterstützt haben. Danke sagen möchten wir auch dem Team um Barbara Totzke, welches nun seit einigen Jahren das Turnierbüro bei den Formen auf einem qualitativ hohen Niveau führt. Ein weiteres Dankeschön all unseren TrainerInnen, ohne die unsere Schule heute nicht stünde, wo sie steht. Ein letzter Dank geht an alle Eltern, welche ihren Kindern dieses wunderbare Hobby ermöglichen. Als kleines Dankeschön werden wir in den nächsten Wochen allen Teilnehmenden eine Foto-CD mit den Fotos unseres Fotografen Gerry Frei von Digital-Fotografie Frei überreichen (die TrainerInnen werden die CDs sobald sie verfügbar sind im Training abgeben). Darauf gibt es noch mehr Fotos wie weiter unten auf dieser Seite.

 

 

Einige Kommentare zu den Wettkampfresultaten im Detail:

- Durch eine neue Strategie beim Zusammenstellen der Formen konnte Jehmsei Keo die so wichtige C-Note auf ein viel stabileres und höheres Niveau heben als früher. Da er in den B-Noten immer schon stark war, konnte er den Rückstand in den beiden Waffenkategorien auf den Seriensieger Sami Ben Mahmoud verkürzen. Das hat uns sehr gefreut.

- Livia Lochmann, in unseren Augen von den Schiedsrichtern in der Vergangenheit oft etwas zurückhaltend beurteilt, hat nun die richtige Antwort auf dem Teppich geben können. Zweimal zeigte sie hervorragende Leistungen und holte so eine goldene und eine silberne Auszeichnung. Die zweite Goldmedaille verpasste sie um nur gerade 0.04 Punkte.

- Brian Bochsler holte in seinem letzten Wettkampf nochmals drei Goldmedaillen. Wir wünschen Brian für die Zukunft alles Gute.

- Bei den Kinderformen der Mädchen war Michelle Leitner überragend. Sie gewann drei Goldmedaillen. Bei den waffenlosen Juniorinnen wurde sie Zweite.

- Naemi Schatzmann, welche bei uns erst seit Kurzem in der Fördergruppe trainiert, holte bei den Mädchen bereits zwei Medaillen, einmal Silber und einmal Bronze.

- In den Kinderformen der Knaben gewann Pascal Dutoit je einmal Gold, Silber und Bronze. Zudem holte er bei den waffenlosen Junioren nochmals eine Silbermedaille. Dass er in den waffenlosen Formen mit 8.47 Punkten "nur" Bronze gewann, zeigt wie hoch das Niveau bei den Knaben mittlerweile ist. Hier verspricht die Zukunft bei den Junioren interessante Wettkämpfe.

 

Hier nun alle Medaillenränge unserer WettkämpferInnen:

Kategorie Resultat, Note
Freie Formen mit Pflichtbewegungen: Changquan Herren   1. Jehmsei Keo, 8.90
Freie Formen mit Pflichtbewegungen: Changquan Damen   2. Melanie Wyss,.8.27
Freie Formen mit Pflichtbewegungen: Kurzwaffen Herren   2. Jehmsei Keo, 8.81
Freie Formen mit Pflichtbewegungen: Langwaffen Herren   2. Jehmsei Keo, 8.84
Freie Formen mit Pflichtbewegungen: Langwaffen Damen   2. Melanie Wyss, 7.05
Pflichtformen: Waffenlose Junioren (Pflichtform 1989)   1. Brian Bochsler, 8.47
Pflichtformen: Kurzwaffen JuniorInnen (Pflichtform 1989)   1. Brian Bochsler, 8.57
    2. Livia Lochmann, 8.53
Pflichtformen: Waffenlose 46er (Junioren)  

1. Brian Bochsler, 8.66

    2. Pascal Dutoit, 8.46
Pflichtformen: Waffenlose 46er (Juniorinnen)   1. Livia Lochmann, 8.43
    2. Michelle Leitner, 8.32
Pflichtformen: Waffenlose Kinder (32er-Form, Mädchen)   1. Michelle Leitner, 8.35
    2. Naemi Schatzmann, 8.27
    3. Liana De Simone, 8.03
Pflichtformen: Waffenlose Kinder (32er-Form, Buben)   3. Pascal Dutoit, 8.47
Pflichtformen: Kurzwaffen Kinder (32er-Form, Mädchen)   1. Michelle Leitner, 8.60
    3. Naemi Schatzmann, 8.21
Pflichtformen: Kurzwaffen Kinder (32er-Form, Buben)   2. Pascal Dutoit, 8.47
Pflichtformen: Langwaffen Kinder (32er-Form, Mädchen)   1. Michelle Leitner, 8.32
    3. Stéphanie Thiele, 8.17
Pflichtformen: Langwaffen Kinder (32er-Form, Buben)   1. Pascal Dutoit, 8.61
    2. Maurice Hunziker, 8.45
    3. Jackie Phan, 8.33
21.11.2010/Jürg Wiesendanger    


130 Teilnehmende Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus den Wushu- und Taijiquankursen in Unterentfelden, Zofingen und Niederlenz (nur Taijiquan) begrüssten die ZuschauerInnen mit einer kurzen gemeinsamen Form.
Es hatte wie immer bei unseren Vorführungen sehr viele ZuschauerInnen in der Halle in Oberentfelden.
Das sind unsere Kleinsten: Die in den vorderen drei Reihen sind 6-8 Jahre alt und ein gutes halbes Jahr in unseren Kursen, die Reihen dahinter füllen die 8-13 Jahre alten Kinder, welche bis zu drei Jahre bei uns sind, die meisten aber wesentlich weniger. Es ist herrlich anzuschauen, wie diese Kinder ihre Energie kontrolliert ablassen. Für einen Trainer gehört es zum Anspruchsvollsten, diese kleinen Energiebündel zu trainieren.
Die fortgeschrittenen Kinder, alle schon eine ganze Weile dabei, längstens aber sechs Jahre, trugen eine Hauptlast unserer grossen Show. Daneben kämpfte ein Teil dieser Kinder im restlichen Teil des Tages um Medaillen.
Hier die Gruppe der Erwachsenen, verstärkt durch Kinder aus der Fördergruppe (rote Gwändli), d.h. durch Kinder welche auch schon drei Mal in der Woche trainieren.
Chenstil Taijiquan, die andere Kampfkunst aus China. Der Chenstil ist der ursprünglichste Taijiquan-Stil und steht am Anfang der Entwicklung von Taijiquan. Er beinhaltet auch noch schnelle Bewegungen, wohingegen das in unseren Breitengraden geprägte Bild im Taijiquan von ausschliesslich langsamen Bewegungen ausgeht. Es hatte in dieser Gruppe übrigens auch Männer dabei...
Nochmals die Gruppe der Fortgeschrittenen im Einsatz. Sie zeigte in vier kleinen "Intros" immer wieder neue Ansichten aus dem Stil Changquan (Langfaust). Das viele Publikum war dabei eine grosse Motivation, um noch mehr zu geben.
Erneut Chenstil Taijiquan mit einem Sprungelement.
Die Neungliederpeitsche, eine traditionelle Kettenwaffe mit neun Gliedern, war auch im Programm (Michi vorne, Bea hinten).
Vier Frauen unserer Schule zeigten eine Gruppenform mit Schwert, in der es auch Elemente von Partnerkämpfen hatte. Im Bild zwei "alte" Schwertkämpferinnen, Bea (links) und Sylvia (rechts).
Yoel Berger, unser "Hausarzt" (er beendet sein Arztstudium bald), hier bei einer wunderbar gelungenen Speertechnik. Yoel ging für diese Vorführung weite Wege, wohnt er doch im Moment in Frutigen und kam doch sehr oft ins Training.
Dann folgte eine Einlage von "Kindermönchen" in typischen Shaolingewändern. Darin gab es einen Dreier-Partnerkampf, wovon wir hier einen Ausschnitt zwischen Brian (links) und Pascal (rechts) sehen.
Fanqiang, der Trainer aller Fördergruppen an unserer Schule, zeigte zum Schluss eine Changquanform, welche er dieses Mal mit zusätzlichen Teilen aus den Stilen Fanziquan und Tanglangquan anreicherte. Diese Teile beinhalteten sehr viel Shenfa (sehr ausdrucksstarke Bewegungen) und haben mir persönlich sehr gut gefallen.
Die ganze Schule beim Schlussgruss vom Publikum aus gesehen.
 
 
Copyright © Wushu Akademie Schweiz | info@wak.ch