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Sehr gut besuchte Wushu-Trainingswoche
vom 19.-23. April 2010 in Unterentfelden
Intensive Trainingswoche stand im Zeichen der Vorbereitung der Budo Gala 2010!
Die diesjährige Wushu-Trainingswoche stand bereits stark im Zeichen der Budo Gala 2010, an der unsere Schule einerseits mit einem Team eine eigene Nummer bestreitet und andererseits die Show während dem ganzen Abend mit den Kindern begleitet. Insgesamt sollten die Kinder dadurch auf voraussichtlich 11 Einsätze kommen, wobei die Anzahl der Einsätze natürlich nicht für jedes Kind gleich sein wird.
Ein weiteres Schwergewicht lag bei allen Kindern während der ganzen Woche auf den Waffen Säbel, Schwert und Stock. Die einen lernten überhaupt die erste Waffe, bei den andern ging es darum, sie auf ihren ersten Wettkampf mit einer Waffe vorzubereiten und bei den ganz fortgeschrittenen Kindern war es das Ziel, ihnen eine bereits sehr fortgeschrittene Form, die jeweilige offizielle Wettkampfform aus dem Jahre 1989, beizubringen. Die Kinder haben insgesamt gut bis sehr gut trainiert und z.T. sehr entscheidende Fortschritte verbuchen können. Es wäre schön, könnten sie bereits am nächsten Turnier im Juni davon profitieren.
Als leitender Trainer versuchte ich auch jeden Tag vor dem Training mit den über 30 wettkämpfenden Kindern verschiedene Themen anzusprechen. Dabei ging es einmal um den Umgang mit den TrainerInnen, da sehr viele Kinder die Halle ohne jeglichen Gruss betreten und einige nicht einmal dann grüssen, wenn der Trainer zuerst grüsst. Jaja, auch mit solchen Problemen schlagen wir uns, leider nicht zum ersten Mal, herum. Ein anderes Thema war die Ernährung, weil diese grosse Gruppe am Nachmittag 2x2 Stunden trainierte. Da reicht ein Joghurt als Abendessen einfach nicht, um die Speicher für den nächsten Tag wieder zu füllen. Wobei ich aber insgesamt überrascht davon war, wie viele Kinder sich doch schon adäquat ernährten und am Abend nach dem Training kohlehydratreich assen.
Ein drittes Thema welches ich anschnitt, war die Leidensfähigkeit der Kinder, die ja letztendlich alle an Wettkämpfen erfolgreich sein wollen. Die Kinder sind es oft nicht gewohnt, gewisse Schmerzen auszuhalten. Dabei spreche ich nicht von wirklichen Verletzungen, sondern von kleinen und kleinsten Bobos, von Kopf- und Bauchweh und praktisch verheilten Wunden (z.B. Blase auf einer Ferse), welche angeblich Vieles im Training verunmöglichen sollen.
Dass Muskelkater nun mal schmerzt, ist einfach eine Tatsache, aber an sich kein Grund, einem Training fernzubleiben. Wir haben ja das Glück, dass wir einen angehenden Arzt in unseren Reihen haben und er untersuchte am Mittwochabend ein Kind, das über Schmerzen in den Schultern klagte. Er sagte mir ganz klar, es sei nichts und der Junge könne trainieren. So war es dann auch. Das Kind hielt die Schmerzen aus und trainierte den ganzen Donnerstag sehr gut mit. Was ich den Kindern mit solchen Dingen auch sagen wollte ist, dass sie nur erfolgreich sein werden, wenn sie eine gewisse Leidensfähigkeit entwickeln. Als Erwachsene wissen wir, dass dies später auch in andern Situationen helfen kann, da das Leben ja nun mal nicht nur aus Höhenflügen besteht. Der Chinese nennt diese Fähigkeit übrigens "neng chi ku", wobei "neng" etwa mit "fähig sein" und "chi ku" mit "bitter essen" übersetzt werden kann.
Die Erwachsenen trainierten jeweils von 18.00-19.45 Uhr und lernten in dieser Woche, aufgeteilt in zwei Gruppen, 32er-Formen mit dem Stock und dem Schwert. Beide Gruppen sind nun in der Lage, im "normalen" Training am Waffentraining teilzunehmen.
Zum Schluss möchte ich mich ganz ausdrücklich bei Sylvia Jenny, die eine Woche Ferien genommen hat, um als Trainerin aushelfen zu können, bedanken. Ohne sie wären die Kinder, welche Schwert trainieren, nie so weit gekommen. Bedanken möchte ich mich aber auch bei Thomas Bianchi, der in diesen Trainingswochen seit Jahren präsent ist. Er macht jeweils früher Feierabend und ist so dann täglich ab ca. 16.45 Uhr verfügbar. Ein weiterer Dank geht an Charlie Mansuy, der an den ersten drei Tagen ausgeholfen hat. Sogar Beatrice Christen konnte sich einen Abend freischaufeln und half aus. Lisa Derendinger, die verletzt ist und deshalb in ihrer Gruppe nicht alles mitmachen konnte sowie Keo Jehmsei halfen - bei Bedarf - ebenfalls als TrainerIn aus. Danke.
Man darf nicht vergessen: Ohne das grosse persönliche Engagement unserer TrainerInnen wären Erfolge, wie sie unsere Schule nun seit Jahren wettkampfmässig feiert, gar nicht möglich. Auch solche Trainingswochen sind u.a. deshalb so abwechslungsreich, weil wir für jede Gruppe einen Trainer bzw. eine Trainerin haben.
In den nächsten Wochen steht nun im Training aller Teilnehmenden - und das sind ja einige - ganz klar die Budo Gala 2010 im Fokus. Bereits nächsten Freitag besuchen uns der Cast Manager sowie der Regisseur des Anlasses, um sich ein Bild über den Stand der Vorbereitungen zu machen. Insofern heisst es hier also klar: Jiayou oder "Gas geben".
Jürg Wiesendanger/25. April 2010
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