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3. Qualifikationsturnier 2011 der Swiss Wushu Federation in Buttikon
Melanie Wyss siegt bei der Elite mit dem Speer! Jehmsei Keo mit zwei ersten Plätzen!
Es ist nie einfach, den richtigen Titel zu finden, wenn unsere vielen AthletInnen und Athleten am Start waren. Dieses Mal hatten unsere AthletInnen 63 von 126 Starts (also 50%, wobei niemand von uns in den traditionellen Kategorien teilgenommen hat). Es gibt immer so viele, die eine spezielle Erwähnung verdient hätten. Heute gehört die Schlagzeile jedoch Melanie Wyss und Jehmsei Keo: Melanie stand stets etwas im Schatten anderer und kann nun seit Lehrantritt nach zweijährigem Praktikum auch nicht mehr so oft trainieren, weil sie bis in den Abend hinein arbeiten muss. Sie hat sich deshalb in der Vorbereitung auf den ihr besonders gut liegenden Speer konzentriert und diese Strategie ist nun voll aufgegangen: Sie siegte in der Kategorie Elite Damen/Herren (gemischt) in der Kategorie Langwaffen.
Jehmsei, unser Trainingsweltmeister, ist auf dieses Jahr hin nach einer langen Zeit des Suchens fündig geworden: Die Formen beinhalten jetzt diejenigen Schwierigkeitsgrade, welche zu ihm passen und nun, befreit vom Druck, ihm nicht liegende C-Teile schaffen zu müssen, kann er sich zwischen den einzelnen C-Teilen austoben, d.h. Grundlagen für gute bis sehr gute A- und B-Noten schaffen. Der Laie denkt oft, Talent reiche, dann wird einer schon gut. Aber es sind unzählige Faktoren, welche schlussendlich den Erfolg bestimmen. Bei relativ vielen ist physisches Talent vorhanden, aber das Scheitern passiert in der Regel im Kopf, d.h. dass ein Athlet oder eine Athletin nicht bereit ist, alles Mögliche für den Erfolg zu tun. Dabei ist uns voll bewusst, dass wir uns im Augenblick in der Schweiz noch lange nicht im Professionalismus bewegen. Umso mehr muss ein Athlet stark sein im Kopf, um das alles aushalten und managen zu können. Jehmsei ist in dieser Hinsicht sicherlich eine Ausnahmeerscheinung. Er ist auf jeden Fall bereit für die WM in der Türkei.
Gefreut haben uns aber auch die Rangierungen von Lisa Derendinger, die erst vor Kurzem von einer Krankheit genesen ist und uns mit ihrer Leistungsfähigkeit überrascht hat, weil sie im Training doch hin und wieder Mühe mit dem Durchstehen einer ganzen Form hatte. Das wird ihr Mumm geben für die anstehende Weltmeisterschaft in der Türkei.
Bei den JuniorInnen gab es viel Licht, aber auch etwas Schatten. Unserer Erinnerung nach zum ersten Mal überhaupt haben wir es dort in einer zentralen Kategorie, hier Changquan 2001 (Junioren und Juniorinnen gemischt), nicht aufs Podest geschafft. Die Konkurrenz aus Bern lag auf den Plätzen 1-3. Die Abstände sind nicht gewaltig, zeigen aber eben auch, dass das Niveau hoch ist. Es gibt in dieser Kategorie keine AthletInnen auf tiefem Niveau mehr. So entscheidet die Tagesform, manchmal auch etwas Glück oder eben Pech und vor allem auch die Art und Weise, wie diese JuniorInnen trainieren, den Wettkampf. Und hier liegt sicherlich noch Verbesserungspotenzial, Dinge, die die Trainer schon oft angesprochen haben, die aber irgendwie einfach nicht gehört werden wollen. Man kann nicht mit 80% trainieren und am Wettkampf dann 100% geben. Das funktioniert nicht, weil man sich als WettkämpferIn unweigerlich auf unbekanntes Terrain begibt, die Wege sind anders, das Timing stimmt nicht etc. Alles erscheint ungewohnt und führt zu Fehlern und Folgefehlern. Aber der sanfte "Stüber" hat die Juniorengruppe dann auch geweckt und die Revanche folgte auf dem Fuss: In der Kategorie Changquan 46 holten unsere Mädchen alle Medaillen. Sie können es schon...
Die Kinder möchte ich dieses Mal "nur" allgemein abhandeln. Sie beeindrucken uns jedes Mal mit ihren Fortschritten. Dabei sprechen wir längst nicht nur vom Niveau der Kinder der Fördergruppe, bei denen dieses Niveau erwartet wird, nein, auch Kinder in der hinteren Region der Rangliste machen uns Freude und wir sehen die Fortschritte sehr wohl (auch wenn sich dies noten- oder rangmässig nicht immer gleich niederschlägt; zudem sind die Notenlevels von Turnier zu Turnier verschieden und ein Vergleich ist oft nicht möglich). Niclas hat sich notenmässig z.B. stark verbessert. Dann hat auch Annabel einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Beeindruckt hat uns auch Tim, ein enorm fleissiger Schaffer, der sich im Verhältnis zum Training sogar noch etwas steigern konnte. Aber wie gesagt, das Niveau der Kinder in unserer Schule erfüllt uns insgesamt mit grosser Freude und natürlich macht es uns auch ein wenig Stolz.
Zum Abschluss des gut organisierten 3. Qualifikationsturnieres von swisswushu in Buttikon im Kanton Schwyz (oberer Zürichsee) sprach ich noch mit zwei Lehrern von anderen Schulen. Diese Gespräche waren für mich ein Hoffnungsschimmer dafür, dass die Konkurrenz wieder breiter wird, wollen beide doch nächstes Jahr wieder an den Turnieren teilnehmen bzw. sich vermehrt im Taolu engagieren. Das würde mich freuen. Unterstützend wirken würde hier mittel- bis langfristig, wenn die Swiss Wushu Federation ihre Trainerausbildung wieder aufnehmen und vertiefen würde. Im Moment ist leider etwas Stillstand. Aber die Rechnung ist nun mal schnell gemacht: Ohne Trainer und Trainerinnen kein Nachwuchs. Punkt. Solange das so ist, bilden die einzelnen Schulen ihre TrainerInnen selber aus. So wie wir. Aber das ist die rein technische Seite. Gefragt wäre auch eine weit breitere Ausbildung, wie sie eben nur eine organisierte Ausbildung, die ausserhalb des eigentlichen Trainings stattfindet, bieten kann. Der Verband ist hier nun gefragt.
Zum Schluss geht der Dank an alle AthletInnen, an die begleitenden Eltern, die bis in die Zehenspitzen motiverten TrainerInnen und den ganzen Stab am Schiripult, auch der, durchwegs von unseren Leuten besetzt. Selbst die Speakerin, Tamara, war von uns und hat mit ihrer angenehmen Stimme das Publikum durch den Tag geführt. Dieses Mal hatte sie noch Unterstützung von einem kleinen Mann, aber dazu mehr auf den Bildern...
Jürg Wiesendanger/11.9.2011
Die offizielle Rangliste wird sich wie immer auf www.swisswushu.ch finden.
Auch dieses Mal führen wir in Kategorien mit 8 und mehr Teilnehmenden alle unsere Plätze bis zum Ranglistenfünften auf; bei kleineren Kategorien sind alle Medaillenränge genannt:
Hier noch einige wenige Bilder (bei den meisten Kategorien unserer Leute
stand ich ja selber als Schiedsrichter im Einsatz):
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