Newsletter Nr. 1: Nachteindrücke aus Beijing

Eine Odyssee, die noch nicht zu Ende scheint...

 

Als ich entdeckte, dass es nach über 10 Jahren endlich wieder einen Direktflug Zürich-Beijing geben sollte, war die Freude natürlich gross (und günstig war er auch noch). Allerdings hätte ich nie gedacht, was das für Folgen für mich haben würde, dieser sogenannte Direktflug... Ca. zwei Wochen vor dem Abflug informierte mich Hainan Airlines, dass der Flug vom 8. November gestrichen sei, mangels Nachfrage. Nach einem Hin und Her einigten wir uns darauf, dass ich am 9. nach Berlin fliegen und dort den Flug nach Beijing nehmen würde. Wegen Nebels landeten wir dann aber zu spät und ich konnte der Maschine in Berlin nur noch hinterher winken. So flog ich mit dem letztmöglichen Flug wieder zurück in die Schweiz, erwischte in Zürich den letzten Zug nach Aarau und lag dann um ca. 1.30 Uhr zu Hause im Bett. Am 10. am Morgen ging es wieder nach Zürich, wo ich zum Glück (oder war es Voraussicht?) früh genug ankam. Ich stand dann tatsächlich über eine Stunde am Schalter und am Check-in von Hainan Airlines, bis ich den Mittagsflug dieser Gesellschaft nach Beijing nehmen konnte. Dies, obwohl man mir in Berlin am Vorabend gesagt hatte, ich sei auf ebendiesen Flug vom 10. ab Zürich umgebucht worden. Es dürfte niemanden mehr überraschen, dass man mir dabei auch noch eröffnete, der Rückflug vom 22. November sei ebenfalls gestrichen worden. Provisorisch einigten wir uns darauf, dass Hainan Airlines ein Ticket für den gleichen Tag aber mit Air China via Frankfurt bezahlt. Seither werde ich nun aber täglich von Hainan Airlines kontaktiert und man will mich partout früher oder später aber eben mit Hainan Airlines nach Hause bringen. Ich weigere mich ebenso partout. Das ist nervig und auch kostenintensiv, weil die immer auf mein Handy anrufen. So viel zum bisherigen Ärger bei dieser Reise.

 

Ich habe mich nun die ersten beiden Tage ausschliesslich mit Bestellen von Waffen, Kleidern und sonstigen in einer Wushu-Schule nützlichen Dingen herum geschlagen. Am Sonntag fliege ich nach Xi'an, um dort weitere Reisevorbereitungen für die bekanntlich alle drei Jahre stattfindende Chinareise zu treffen. Im nächsten Herbst findet wieder so eine Reise statt. In Xi'an treffe ich mich deshalb mit unserem Reiseorganisator, Herr Shi, und eventuell auch mit "unserem" Leo, der früher bei uns trainierte, 2000 auf unsere erste Chinareise mitkam und seither von diesem Land nicht mehr lassen kann. Er lebte die meiste Zeit nach dieser Reise in China und unterrichtet dort Englisch. Falls wir uns sehen, werde ich mal schauen, wie fit er noch ist... Früher, im Training, war er enorm "zwäg".

 

In Xi'an selber werde ich wohl zum ersten Mal auf den Huashan fahren (einer der fünf heiligen Berge Chinas) und einen dortigen daoistischen Tempel besuchen. Geplant ist auch noch eine Fahrt ins ca. 3 Stunden von Xi'an entfernte Foping. Da gibt es Pandabären und Affen. Die soll ich mir mal ansehen. Was Herr Shi wohl damit sagen wollte?

 

Also, das wären die ersten kurzen News aus China.

 

Herzliche Grüsse in die Schweiz

 

13.11.2011/Jürg Wiesendanger

 

 

 

Am Samstag hatte ich endlich etwas Zeit, um meine Kamera in Einsatz zu bringen. Hier war ich im Jingshan-Park mit Blick auf die Verbotene Stadt, weil es an diesem Tag überaus klar war (für Beijing-Verhältnisse). Leider waren wirklich nur noch allerletzte Sonnenstrahlen zu sehen, als ich oben ankam. Schade.
In Beijing redet man nicht von einer Altstadt, aber von alten Quartieren, den sogenannten Hutongs, enge Gassen mit den bekannten Innenhofhäusern. Diese Hutongs sind mehr und mehr am Verschwinden. Sie werden niedergerissen und an ihrer Stelle entstehen Hochhäuser, was die Rendite des Bodens natürlich um ein Mehrfaches gegenüber diesen niedrigen Häusern steigert. Die Häuser haben oft keine sanitären Einrichtungen, so dass sich in Hutongs immer noch öffentliche Toiletten und Duschen für die Anwohner finden. Diese Gasse hier könnte direkt einem asiatischen Kriminalfilm entsprungen sein. Es scheint, als wäre die Zeit stehen geblieben.
Nur unweit von wuselnden Gassen mit regem Treiben kann man dann in Hutongs solche Menschenleere finden.
Danach zog es mich dahin, wo ich am Abend schon lange endlich einmal hinwollte...klar, oder?
Das Olympiastadion von Bejing, von den Einwohnern liebevoll "niaozhao" (Vogelnest) genannt.
Genau gegenüber liegt das ebenfalls sehr bekannte Schwimmstadion, watercube genannt, welches in der Nacht entsprechend leuchtet.
Hier das Stadion in der Totale.
Zum Schluss noch ein Blick zurück auf das Vogelnest mit Langzeitbelichtigung ab einem Brückengeländer. Naja, das Stativ ist zu Hause geblieben, so dass ich mir andersweitig habe helfen müssen.
 
 
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