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Wushu-Trainingswoche vom 10.-14.
Oktoberl 2011 mit Lehrer Yu! Nie aufhören, immer weiter gehen oder mit Lehrer Yu: No stop!
Gleich zu Beginn bitte ich um Nachsicht, dass der Bericht dieses Mal etwas hat auf sich warten lassen. Ich habe dieses Mal die Fotos abgewartet. Dafür kommt jetzt alles zusammen.
Wir hatten ja für einmal einen enormen Trainermangel, der in diesem Ausmass nicht absehbar war (Jehmsei und Lisa an der WM - nein, das Datum der WM stand bei der Planung zur Trainingswoche noch nicht fest - , Yoel im Militär, Michi und Monika in den Ferien, Sylvia grösstenteils im Studium engagiert). So blieben noch Thomas als Vollzeit-Trainer und ich. Zum Glück meldete sich auch Charlie täglich ab 17.15 Uhr als Trainer und Sylvia half die ersten drei Tage am Abend aus. Trotzdem fehlte uns einfach noch ein Trainer. Deshalb entschloss ich mich kurzfristig zur Einladung von Lehrer Yu Ji Yuan aus Shanghai, der sich in den letzten Jahren bei uns als Taijiquan-Lehrer einen Namen gemacht hatte, der jedoch zumindest uns Älteren auch als hervorragender Wushu-Trainer in Erinnerung war. Nicht von ungefähr leitete er viele Jahre das Shanghai-Wushu-Team.
Wir haben diese Woche ein Schwergewicht auf die kommenden Schweizer Meisterschaften gelegt, d.h. wir versuchten die bestehenden Formen zu verbessern. Es kam bei der Wettkampfgruppe wenig Neues dazu. Bei den nicht an Wettkämpfen teilnehmenden Kindern wurde hingegen das Schwert neu unterrichtet. Aber auch dort gab es eine Gruppe, die vor allem das Bestehende zu verbessern suchte. Die Abendgruppe der Jugendlichen und Erwachsenen hingegen lernte durchwegs Neues: Schwert 32, Säbel 32 und Säbel Wettkampfform (1989).
Insgesamt konnten wir die gesteckten Ziele grossmehrheitlich erreichen, in einigen Fällen sogar übertreffen. Der Einsatz war ausgezeichnet und die Stimmung, so weit man dies als Trainer beurteilen kann, sehr gut. Lehrer Yu gelang es offenbar, einen etwas anderen, neuen Wind in die Fördergruppe zu tragen. Sein Engagement ist enorm und seine Hartnäckigkeit zeigt, wie er wohl damals als Athlet trainiert haben muss. Er will nicht, dass man ein Rad mit Händen springt, wenn man es ohne die Hände kann und ein Sprung in Mabu ist auf beiden Beinen zu landen und nicht nur auf einem (was er denn auch gleich auf eindrucksvolle Weise den Kindern vormachte; in solchen Momenten betonte ich gerne, dass Lehrer Yu 64 Jahre alt ist). Er zeigte ihnen höchstpersönlich, wie sie in den Spagat springen und wieder hoch kommen sollen. Es war Lehrer Yu live, so wie wir ihn seit vielen Jahren kennen. Für ihn ist Wushu tägliches Brot, immer noch, auch in Shanghai, wo er viele Klassen unterrichtet (Wushu und Taijiquan).
Er versuchte ganz offensichtlich, den Kindern ein kleines Stück weit eine andere Mentalität beizubringen. Ich werde nicht vergessen, wie er Pascal und Livia mal für mal zurückschickte, weil sie das Rad mit Händen sprangen. Aber zum Schluss, das ist ja auch das Ziel, ging es. Diesen Samen habe ich aufgehen sehen, als die 14jährige Livia am Freitag im letzten Training das Aufwärmen und das Jibengong (Grundschule) leiten durfte (musste...). Sie ordnete "bailiantui" an und sprang, obwohl nach dieser Woche sicherlich nicht weniger müde, als alle andern Kinder auch, eine Linie mit vollem Einsatz und versuchte jeden einzelnen Sprung auf beiden Beinen gleichzeitig zu landen. Man sah es ihr an: Das war eine Willensleistung (und nicht nur eine physische Leistung). Wir hoffen, dass dies noch mehr Kinder der Wettkampfgruppe verstanden haben: Sie selber können zu einem grossen Teil beeinflussen, wohin die Reise geht. Es ist eben oft eine Frage des Willens.
Ich möchte mich hier bei allen Teilnehmenden für ihren tollen Einsatz bedanken, insbesondere bei den Trainern und dort speziell bei Thomas, der sich so organisierte, dass er täglich um 14 Uhr in der Halle stand. Dazu musste er für ihn unüblich früh am Morgen zur Arbeit.;-)
Wir schauen nun bereits vorwärts zum nächsten Seminar vom 26./27. November, an welchem wir die Wettkampfsaison des nächsten Jahres vorbereiten werden.
Für die Fotos von Digital-Fotografie Frei, Schöftland bedanken wir uns ganz herzlich bei Gerry Frei. Einzig die erste Foto hienach ist von mir.
Jürg Wiesendanger/18. Oktober 2011
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