Schweizer Wushu-Meisterschaften 2012: 37! Medaillenrekord der Wushu Akademie Schweiz!

10xGold, 12xSilber, 15xBronze (Vorjahr 8, 12, 11)! Bereits im Vorjahr durfte ich von einer Steigerung von 9 auf total 31 Medaillen zum bereits starken Vorvorjahr berichten. Dieses Jahr kamen nun, trotz der Verletzung der sonst sicheren Medaillenlieferantin Lisa Derendinger (gute Besserung!), weitere 6 Medaillen dazu, d.h. unsere AthletInnen gewannen heute sagenhafte 37 Medaillen! Logische Konsequenz: Auch in diesem Jahr ging der Pokal für die beste Taolu-Schule der Schweiz an uns. Vor allem dieser letzte Pokal ist Dank und Ehre für die ganze Schule, denn er belohnt konstante Leistungen über das ganze Jahr (denn nur so kann man sich für die Schweizer Meisterschaften qualifizieren) und sie ist auch ein Lohn für den ganzen Trainerstaff, der hinter diesem Erfolg steht. Deshalb geht mein Dank auch an alle unsere TrainerInnen, die seit Jahren mit Herzblut und viel Sachverstand bei der Sache sind.

 

Besonders Stolz und mit viel Freude erfüllt mich auch Folgendes: Zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte von swisswushu gewann eine Taolu-Schule sämtliche Medaillen in allen Kinderkategorien sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungen. Denn das gibt dem Haus ein Fundament, zeigt, wie stark die Basis ist und lässt für die Zukunft einiges erhoffen.

 

Bei den Kindern überraschte Gianluca Spada, welcher gleich in allen drei Kategorien, in denen er teilnahm, eine Medaille holen konnte. Das ist deshalb eine Überraschung, weil in den Qualifikationsturnieren fast sämtliche Medaillen an die Kinder aus unserer Fördergruppe gingen. Die Goldmedaillen in den Kinderkategorien bei den Jungen gingen alle an Benjamin Müller, wobei es vor allem bei den Kurzwaffen ganz eng wurde. Er gewann dort nach Punktgleichheit nur dank dem besseren B-Notenschnitt vor Nevin Schatzmann. Letzterer hat damit angedeutet, wie gut ihm die Konkurrenz von Benjamin für die persönliche Entwicklung tut.

 

Ich wurde einige Male gefragt, warum in diesem Fall der B-Notenschnitt herangezogen wird. Die B-Note wird oft als "Ausdrucksnote" bezeichnet. Allerdings stimmt das so nicht ganz, denn der B-Schiedsrichter bewertet nach Reglement die Gesamtleistung eines Athleten. Deshalb macht der Einbezug der B-Note in so einem Fall durchaus Sinn. Benjamin Müller holte zudem auch noch eine Bronzemedaille bei den Junioren. Wir lassen starke Kinder im letzten Jahr vor dem Wechsel zu den Junioren quasi probehalber schon dort starten. Umso schöner, wenn sie, wie Benjamin, dann gleich eine Medaille gewinnen. Bei den Mädchen lieferten sich die drei Kinder aus unserer Fördergruppe Viktoria Suter, Sheryl Kasper und Liana De Simone in jeder Kinderkategorie einen spannenden Wettkampf. Die drei Mädchen lagen z.B. in der waffenlosen Kategorie innerhalb von fünf Hundertsteln. Dieses Mal hatten Liana De Simone mit zweimal Gold und Sheryl Kasper mit einmal Gold die Nasen vorn. Für die Kinder hinter der Fördergruppe war es dieses Jahr nicht einfach: Zu stark traten diese bei wirklich jedem Turnier auf. Die Resultate von Gianluca zeigen jedoch, dass es möglich sein kann, an einem Tag wie heute in diese Phalanx einzubrechen.

 

Bei den Juniorinnen holten unsere Athletinnen alle Goldmedaillen, drei davon gingen an Livia Lochmann, eine an Michelle Leitner. Hier war aber mit Cristina Giachino vom Wushu-Zentrum Bern eine starke Gegnerin vorhanden, welche denn auch zwei zweite Plätze holte. Die Juniorenkategorien bei den Jungen gingen alle nach Bern, wobei der Bruder von Cristina Giachino, Jan, gleich dreimal Gold holte. Dass auf unserer Seite Pascal Dutoit bei den Junioren starke Wettkämpfe abliefern kann, wissen wir. Er holte denn auch drei Medaillen. In diesem Jahr ist nun Pascal in der Person von Kevin Stalder auch intern starke Konkurrenz erwachsen. Kevin holte einen zweiten und einen dritten Platz.

 

In der Elite nahmen nach der Verletzung von Lisa Derendinger nur noch Melanie Wyss und Jehmsei Keo teil. So dürfen wir, gerade auch wenn man deren nicht problemlose Vorbereitung in Betracht zieht, mit drei Medaillen von ihrer Seite zufrieden sein.

 

Es wäre vermessen, jedes Jahr einen derartigen Erfolg zu erwarten. Das kann nicht der Gradmesser sein. Aber nun, da der Erfolg Tatsache geworden ist, sollen wir ihn auch geniessen. Ich wünsche allen Medaillengewinnern, dass sie diesen Moment auskosten können. Letztlich ist er der Lohn für die vielen Jahre Fleiss, Einsatz, Aufopferung und oft auch Verzicht. Ich bedanke mich an dieser Stelle aber auch ausdrücklich bei allen Eltern, die den Kindern ein Umfeld zu bieten versuchen, welches diese Erfolge ermöglicht. Bedanken möchte ich mich weiter bei allen, die sonstwie zum Erfolg oder Gelingen der Turniere beigetragen haben, sei es als SchiedsrichterIn (wir stellten heute vier EckschiedsrichterInnen und den Hauptschiedsrichter) oder sonstwo (z.B. im Turnierbüro).

 

Heute kam aus einer Quelle auch noch der Hinweis, dass unsere WettkämpferInnen während des ganzen Tages besonders gut betreut seien, insbesondere kurz vor und kurz nach dem Wettkampf. Ich gebe dieses Lob, quasi als Schlusswort, gerne an Michi und Charlie weiter (und schliesse mich dem vorbehaltlos an).

 

Das Wettkampfjahr 2013 kann kommen. Jiayou!

 

jw/11.11.2012

 

 

 

Hier nun alle Medaillenränge unserer WettkämpferInnen:

Kategorie Resultat, Note
Freie Formen mit Pflichtbewegungen: Changquan Damen   2. Melanie Wyss,.7.78
Freie Formen mit Pflichtbewegungen: Changquan Herren   3. Jehmsei Keo, 8.24
Freie Formen mit Pflichtbewegungen: Kurzwaffen Damen   3. Jehmsei Keo, 8.46
Pflichtformen waffenlos Junioren/Erwachsene (Pflichtformen 1989/2001)   2. Kevin Stalder, 8.18
Pflichtformen: Waffenlose Juniorinnen (Pflichtform 2001)   1. Michelle Leitner, 8.07
    3. Livia Lochmann, 7.30
Pflichtformen: Waffenlose Junioren (Pflichtform 2001)   2. Pascal Dutoit, 8.23
Pflichtformen: Kurzwaffen Juniorinnen (Pflichtform 1989)   1. Livia Lochmann, 8.23
    3. Michelle Leitner, 8.13
Pflichtformen: Kurzwaffen Junioren (Pflichtform 1989)   3. Pascal Dutoit, 8.07
Pflichtformen: Langwaffen JuniorInnen (Pflichtform 1989)   1. Livia Lochmann, 8.05
    2. Michelle Leitner, 7.70
    3. Naemi Schatzmann, 7.31
Pflichtformen: Langwaffen Junioren (Pflichtform 1989)   2. Pascal Dutoit, 8.0
    3. Kevin Stalder, 7.75
Pflichtformen: Waffenlose 46er (Juniorinnen)  

1. Livia Lochmann, 8.14

    2. Michelle Leitner, 7.85
    3. Naemi Schatzmann, 7.49
Pflichtformen: Waffenlose 46er (Junioren)   3. Benjamin Müller, 7.96
Pflichtformen: Waffenlose Kinder (32er-Form, Mädchen)   1. Liana De Simone, 8.33
    2. Sheryl Kasper, 8.30
    3. Viktoria Suter, 8.28
Pflichtformen: Waffenlose Kinder (32er-Form, Buben)   1. Benjamin Müller, 8.43
    2. Gianluca Spada, 8.01
    3. Nevin Schatzmann, 7.95
Pflichtformen: Kurzwaffen Kinder (32er-Form, Mädchen)   1. Sheryl Kasper, 8.08
    2. Liana De Simone, 8.00
    3. Viktoria Suter, 7.87
Pflichtformen: Kurzwaffen Kinder (32er-Form, Buben)   1. Benjamin Müller, 8.10 (besserer B-Notenschnitt)
    2. Nevin Schatzmann, 8.10
    3. Gianluca Spada, 7.62
Pflichtformen: Langwaffen Kinder (32er-Form, Mädchen)   1. Liana De Simone, 8.14
    2. Sheryl Kasper, 8.05
    3. Viktoria Suter, 7.88
Pflichtformen: Langwaffen Kinder (32er-Form, Buben)   1. Benjamin Müller, 8.18
    2. Nevin Schatzmann, 7.95
    3. Gianluca Spada, 7.53
11.11.12/Jürg Wiesendanger    


Unser erfolgreiches Wettkampfteam, wobei hier einige fehlen, die leider bereits abgereist waren (Niclas, Tim, Jessica, Melanie, Lee, Patrick, Stéphanie und die verletzte Lisa): Dario (von hinten links), Michi, Pascal, Jehmsei, Kevin, Tina, Livia, Samara, Michelle, Charlie, Naemi, Sheryl, Viktoria, Liana, Benjamin, Gianluca und Nevin. Übrigens: Man werfe auch noch einen Blick auf all die neuen Gwändli, welche uns eben noch kurz vor der Schweizer Meisterschaft aus China erreicht haben (z.B. Dario, Kevin, Michelle, Sheryl, Liana, Nevin). So passte denn das Äussere eindeutig zu den Resultaten!

 

Um diese Pokale ging es an der Schweizer Meisterschaft 2012 in Muri/AG.

 

Starten möchte ich mit diesem jungen Mann: Gianluca, denn er hat gestern alle überrascht, am meisten wohl sich selber. Diese Foto hat etwas sehr Spezielles, weil Gianluca wie in Meditation durch die Luft zu schweben scheint. Gianluca holte in allen Kinderkategorien jeweils einen Pokal und drang damit in die Phalanx der Kindergruppe ein.

 

Hier nochmals Gianluca mit Mabu.
Wie fast schon erwartet, kehrte Benjamin Müller mit drei ersten Plätzen heim. Allerdings...

...waren die Abstände kleiner als auch schon und beim Schwert war Nevin Schatzmann sogar punktgleich. Erst der etwas bessere B-Notenschnitt entschied hier für Benjamin.

 

Sicherlich etwas gelitten unter der Situation hat Lee Sharman, der dieses Mal ganz leer ausging. Da leidet man auch als Trainer jeweils mit.

 

Aber bei solchen Techniken würde ich mir keine Sorgen um die Zukunft machen. Lee kann noch zwei Jahre bei den Kindern starten, während Benjamin nächstes Jahr zu den Junioren aufsteigt.

 

Hier Patrick Huber dynamisch mit dem Stock; wie Gianluca und Benjamin steht er im letzten Jahr als Kind. Danach muss er in die Kategorie Junioren wechseln.

 

Am vergangenen Freitag trafen zudem noch 13 neue "Gwändli" bei uns ein, viele davon sehr speziell. Dieses "Gwändli" kann nur einem gehören: Jehmsei Keo.

 

Auch Kevin Stalder trat mit einem tollen neuen Outfit an.

Auch Liana De Simone trat mit neuen Kleidern an und weihte diese gleich mit zwei ersten Plätzen ein. Hier ihr hoher Sprung in der 32er-Form.

 

Liana hat an der Schweizer Meisterschaft gezeigt, dass sie Kraft zugelegt hat. Das sieht man bei dieser Stellung deutlich.

Für diese Form erhielt sie die in einer Kinderkategorie relativ hohe Note von 8.33. Es sollte denn auch die Siegernote sein. Hier im Bild sehen wir damit auch gleichzeitig das Schiedsrichterpult mit unserem Thomas Bianchi als Hauptschiedsrichter, er war den ganzen Tag im Einsatz, weil Yoel Berger im Spital Wochenend-Dienst hatte, und das "Turnierbüro" mit Brigitte De Simone und Franziska Schmid.

 

Ihre härtesten Konkurrentinnen waren wie nun schon das ganze Jahr zum einen Sheryl Kasper, welche drei Mal in die Medaillen (davon einmal als Siegerin) kam und...

...zum andern Viktoria Suter, hier mit einem beeindruckenden Zhengtitui. Diese drei Mädchen haben im Jahre 2012 Wettkämpfe auf einem enorm hohen Niveau gezeigt. Nie wusste man vorher, wer gewinnen wird. Für Viktoria war es wohl etwas bitter, dass es dieses Mal zu keinem Sieg gereicht hat. Aber bei ihr gilt dasselbe wie bei Lee: Sie hat noch zwei Jahre bei den Kindern und ihr gehört da die Zukunft...aber natürlich wird sie nächstes Jahr noch hart mit Sheryl fighten müssen. Sie hat noch ein Jahr bei den Kindern vor sich.

 

Bei den Juniorinnen holte sich Michelle Leitner nebst Ehrenplätzen einmal den obersten Platz auf dem Podest. Auch sie hat einen weiterhin beeindruckenden Zhengtitui, den sie in einem atemberaubenden Tempo hochziehen kann. Ich möchte mit diesen Bildern auch zeigen, dass die Kinder und JuniorInnen da nicht einfach ein bisschen auf dem Teppich "herum turnen", sondern sportliche Höchstleistungen erbringen.

 

Über Mittag bot die veranstaltende Schule Sun Long Meng von Christian Wild eine einzige Performance, aber die hatte es in sich. Mehrere Löwen zeigten ihr Können vor dem zahlreichen Publikum.

 

Ganz wichtig beim Löwentanz sind die begleitenden Musiker, welche die Löwen bei ihren Bewegungen rhythmisch begleiten. Hier erhielt Christian Wild Unterstützung von Chin Woo Affoltern.

 

Der "Hauptlöwe", welcher wiederum virtuos über das Gestell tanzte.

Melanie Wyss hielt bei den Frauen als Einzige die Fahne für unsere Schule hoch, aber bei der Knieverletzung von Lisa wäre das Risiko einfach zu hoch gewesen. Bei Melanie beeindruckt mich, dass sie, obwohl sie infolge ihrer Ausbildung kaum noch zum Trainieren kommt, weiterhin gute Leistungen zeigt. Einmal wurde das dann auch mit einem zweiten Platz belohnt.

 

Pascal Dutoit war bislang oft der Einzige, der einigermassen mit den beiden starken Bernern Gegnern mithalten konnte. Die ersten Plätze gingen dieses Mal bei den Junioren alle nach Bern. Pascal erreichte aber zwei zweite und einen dritten Platz, was uns sehr gefreut hat.

 

Neu "half" Pascal nun aber Kevin Stalder, wobei Kevin meiner Berechnung nach im nächsten Jahr bei der Elite starten muss. So oder so: Wenn man bedenkt, wie kurz Kevin bei uns ist, dann hat er eine wirklich steile Entwicklung hinter sich und seine Resultate waren an der SM mit einem zweiten und einem dritten Platz entsprechend gut.

 

Hier sehen wir Naemi Schatzmann in ihrem neuen Gwändli mit der Speerform '89. Auch sie war erfolgreich und holte sich zwei dritte Plätze.

 

Ich versuche ja bei den Bildern möglichst ausgewogen zu bleiben, damit niemand zu oft erscheint. Man möge es mir deshalb nachsehen, dass Kevin nochmals kommt, aber sein Bild und die Farben boten sich für diese Spielerei geradezu an.

 

Ja, genau, jemand fehlt doch noch in der üblichen Siegerparade: Livia Lochmann. Hier ist sie und sie gewann drei Mal Gold und einmal Bronze, womit sie zusammen mit Benjamin Müller, der dasselbe erreichte, zu den "AbräumerInnen" unserer Schule zählte. Hier sehen wir also Livia mit einem freien Rad. Ok., sie ist noch nicht in der Luft, aber das kommt gleich. Nun schaut euch aber auch mal unsere beiden Trainer Michi und Charlie an. Michi scheint mit Livia Anlauf zu holen, während Charlie es gelassen nimmt. Er hat schliesslich noch ein paar Jahre mehr Erfahrung als Michi...

 

Hier nun ist Livia in der Luft, aber Michi scheint bereits an die Landung zu denken. Hat er eine schreckliche Vorahnung? Charlie scheint weiterhin gelassen.

 

Livia ist, wieder einmal, tief und muss sich sputen. Michi macht den Eindruck, als versuche er sich auch leicht zu machen. Charlie? Genau: gelassen.

 

Die Landung! Michi weiterhin wie auf Nadeln, während Charlie den Eindruck hinterlässt: "s'chonnt scho guet".

 

Gott, kommt dieser Sprung auch mal zu einem Ende? Michi traut der Sache weiterhin nicht und seine mentale Unterstützung für Livia ist ihm von den Lippen abzulesen. Charlie weiss (oder scheint zu wissen?), dass sie durchkommt.

 

Jetzt ist es geschafft. Livia ist durch! Und nun? Ja, jetzt schaut euch mal unsere beiden Trainer an: Beide atmen kräftig durch, ja, auch Charlie. Bilder lügen nicht.;-) Und die Moral von der Geschichte? Liebe Livia, könntest du bitte daran arbeiten, dass dein freies Rad ab nächstem Jahr in den Turnieren etwas höher ausfällt? Weisst du, diese beiden Trainer hier auf dem Bild sind unersetzlich und ich bin sicher, bei etwas mehr Höhe in deinen freien Rädern bleiben sie uns noch ein paar Jahre länger erhalten.

PS: Michi und Charlie, ihr seid eines dieser ganz wichtigen Puzzleteile im ganzen WAK-Universum und warum das so ist, sieht man sehr eindrücklich auf diesen Bildern. Vielen Dank.

 
 
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