Wushu-Trainingswoche 16.-20. April 2012: Zhang Shuai - ein neues Gesicht an der WAK!

Einmaliges Projekt für das Spitzen-Wushu in der Schweiz: Tägliches Training während zweier Monate

 

Mit Frau Zhang Shuai, ehemalige Wushu-Professional aus China, Provinz Shandong mit einem Abschluss als Sportlehrerin Wushu von der Sportuniversität Beijing, zeigte sich während der Frühjahrs-Trainingswoche ein neues Gesicht an der Wushu Akademie Schweiz. Zhang Shuai wird für zwei Monate in der Schweiz bleiben und ist ausschliesslich für unsere Talentgruppen zuständig. Die Talentgruppen trainieren dabei täglich während dreier Stunden, am Nachmittag die Kinderfördergruppe, danach am Abend die JuniorInnen mit den Erwachsenen.

 

Der Einstieg in dieses für das Schweizer Spitzen-Wushu einmalige Projekt wurde mit der traditionellen Frühjahrstrainingswoche eingeleitet. Dabei trainierten die Talentgruppen täglich sogar vier Stunden. Zhang Shuai zeigte sich wenig zurückhaltend, sondern im Gegenteil initiativ und zupackend. Sie übernahm den Trainingsbetrieb wesentlich rascher, als wir das erwartet hatten. Dabei führte sie auch gleich neue Übungen im Aufwärmen und im Jibengong ein. Ihren Auftrag, die Talentgruppen auf ein nochmals höheres Niveau zu führen und die freien Formen unserer "Paradepferde", Lisa und Jehmsei, nach Bedarf anzupassen, hat sie bereits in der ersten Woche umzusetzen begonnen. Insgesamt werden wir ein Fazit nach zwei Monaten ziehen müssen, aber der Anfang war tatsächlich vielversprechend.

 

Die Trainingswoche umfasste aber auch alle übrigen WettkämpferInnen (aktuelle, ehemalige und zukünftige), die ebenfalls täglich vier Stunden trainierten. Sie vertieften ihre Formen und mussten auch täglich halbe oder ganze Formen vorführen. Ein Teil ihres Trainings gehörte zudem noch dem Drachentanz, einem Tanz, der in China zu Festen und Einweihungen aufgeführt wird.

 

Die Jüngsten, von denen viele zum ersten Mal eine solche Woche belegen durften, trainierten eine Changquan-Grundform. In dieser Gruppe gab es zudem einige wenige Kinder, welche den Speer neu lernten. Im Abendtraining der Erwachsenen wurde eine Stockgrundform unterrichtet. Zudem kam Tamara in den Genuss von täglichem Privattraining, weil sie zum Schluss die Einzige war, die von den Angemeldeten für die Schwertform 89 übrig blieb.

 

Es war eine anstrengende Woche für alle, AthletInnen und TrainerInnen. Aber sie hat Spass gemacht und war insgesamt erfolgreich. Es ist auch immer wieder schön, an einem einzigen Tag, das ganze Spektrum des Könnens von den ganz Kleinen bis zu den Besten der Besten zu erleben. Man spürt dann das Leben, welches in dieser Schule steckt. Bewegung ist etwas Wunderbares, ob rein körperlich oder auch geistig. Im Wushu brauchen wir beides.

 

Schauen wir nach vorne und freuen wir uns, die Früchte unserer Arbeit am 24. Juni in Oberentfelden präsentieren zu dürfen. Jiayou!

 

Ich bedanke mich bei allen Eltern, die ihren Kindern die notwendige Unterstützung zukommen lassen, um erfolgreich Wushu betreiben zu können, sei es durch ein aufmunterndes Wort, sei es durch das tägliche Fahren, das Anmelden für eine Extra-Trainingswoche oder den Extra-Teller Pasta, den sie wohl hin und wieder am Abend brauchten.

 

Mein Schlussdank gilt den involvierten TrainerInnen, die genau in solchen Momenten ihr Herzblut und ihre Verbundenheit mit der Wushu Akademie Schweiz, ihren SchülerInnen und natürlich dem Wushu zeigen. Ich wünsche Zhang Shuai bei ihrer Arbeit in der Schweiz viel Erfolg und Befriedigung.

 


Jürg Wiesendanger/22. April 2012



Unser neues Gesicht an der Wushu Akademie Schweiz: Zhang Shuai, ehemalige Profi-Wushusportlerin, aus der Provinz Shandong stammend, und ausgestattet mit einem Diplom als Wushu-Lehrerin der Sportuniversität Beijing, beim Unterricht letzter Woche.
Die jüngsten Teilnehmenden an unserer Seminarwoche während dem Aufwärmen: Glücklich, wer so einen beweglichen Rücken hat.
Eine weitere Neuerung: Der Drache ist zurück an unserer Schule. Schon in den Neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts hatten wir einen Drachen aus Schweizer Produktion, der nun zwei Nachfolger bekommen hat.. Die beiden aus China stammenden Drachen möchten wir am Qualifikationsturnier vom 24. Juni in Oberentfelden erstmals öffentlich vorführen.
Unumschränkter Herrscher über die Drachen ist Michi, der beim erstmaligen Einüben immer mal wieder zeigte, wie man den Kopf führt (das war früher seine sehr schweisstreibende Aufgabe, denn der Drachenkopf war damals wesentlich schwerer als heute).
Diese Figur wird wohl noch etwas Übung benötigen...
Zwischendurch war es in der Halle sehr "renao" (Chinesisch und bedeutet soviel wie "belebt"), da zahlreiche Gruppen parallel trainierten. Hier die Gruppe der JuniorInnen mit Säbel 89 und dahinter die Fördergruppe.
Michi Totzke beim Unterrichten der Jüngsten.
Monika Schmid gibt Tamara eine Privatlektion Schwert 89.
Thomas Bianchi fehlte die ersten drei Tage leider krankheitshalber. Wir waren alle froh, als er ab Donnerstag dann doch noch mittun konnte. Hier unterrichtet er Stock 32.
Die Fördergruppe beim Üben von Xuanzi. Er mag noch nicht hoch sein, vielleicht etwas schräg in der Luft, aber die Spannung bei Viktoria, auch in den Beinen ist bereits aussergewöhnlich gut.
Jehmsei, aus unserer Elitegruppe, unter den strengen Augen von Zhang Shuai beim "Mehrfach-Xuanzi". Man beachte seine Spannung auch in den Händen. Er hat es genossen, wieder einmal nur zu trainieren, mit den entsprechenden Muskel-Katerfolgen. Aber wir alle wissen, dass Jehmsei eigentlich keine Schmerzen kennt.
Lisa, ebenfalls aus der Elitegruppe, ist für mich ein gutes Beispiel dafür, wie lange es braucht, bis man von einer reifen Athletin sprechen kann. Und auch jetzt hat sie noch weiteres Potential nach oben.
Zhang Shuai kann ein bisschen Deutsch, aber, naja, gewisse Handzeichen sind international und daher für alle verständlich: Also Benjamin, nochmals!
Geht doch! Benjamin gehört zur hoffnungsvollen Kindergruppe, welche, mehrfach auch nach dem Training von sich aus weiter trainieren wollte. Im Moment hat es ihnen das freie Rad angetan. Benjamin ist nahe dran. Es ist da eine richtiger Run auf dieses Teil entstanden. Es ist schön zu sehen, wie sich bereits Kinder in diesem Alter gegenseitig zu Leistung antreiben.
Nebst vielem anderen ist eben genau das der Weg zum Erfolg: Nochmals...
...und nochmals...
 
 
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