Hoffentlich nicht nur ein Strohfeuer!

 

Wenigstens EINIGE neue Kinder aus andern Schulen am 1. Qualifikationsturnier 2013 in Bonstetten


Am 1. Qualifikationsturnier von swisswushu vom 10.3.2013 in Bonstetten gab es einen kleinen Silberstreifen am Horizont: Wenigstens einige wenige Kinder anderer Schulen (Bern, Zürich, Luzern) waren neu am Start. Es war schon fast wohltuend zu sehen, dass hier offenbar endlich etwas Bewegung in die Wushu-Szene kommt. Letztlich bringt uns nur diese innerschweizerische Konkurrenz weiter. Wir hoffen, diese Schulen werden auf dem angefangenen Weg weiter gehen.

 

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei der veranstaltenden Schule, bei der Swiss Chinese Kung Fu Schule von Roger Müller aus Urdorf. Wenn man bedenkt, dass er stets nur wenige Wettkämpfer hat und doch schon fast regelmässig Turniere ausrichtet, ziehe ich den Hut. Es gibt Schulen mit sehr viel grösseren Wettkampfteams, welche noch nie oder erst selten Turniere ausgerichtet haben. Aber es mag ein Stück weit Zeitgeist sein, dass man nur noch seine eigenen Interessen vertritt und das grosse, übergeordnete Ganze aus den Augen verliert. "Sollen doch die andern arbeiten, wir profitieren lieber", so scheint das Motto einiger Schulen zu sein. Nicht so bei Swiss Chinese Kung Fu: Deshalb freuen wir uns über Schulen wie diejenige von Roger Müller.

 

Es ist klar, dass wir selber mit so einem grossen Wettkampf-Team ganz besonders in der Verantwortung stehen, sei es beim Turnierbüro, bei den Schiedsrichtern oder eben auch selber als Organisator von Turnieren. Seit 2001 haben wir deshalb sieben Qualifikationsturniere (im September 2013 folgt damit Nr. 8) und drei Schweizer Meisterschaften ausgerichtet. Wir stellten heute die beiden Hauptschiedsrichter sowie vier Eckschiedsrichter und eine C-Schiedsrichterin. Dazu kommt, schon fast traditionsgemäss, dass wir das gesamte Turnierbüro stellten.

 

Nun aber doch noch zum Wettkampf als solchem: Melanie Wyss, eine langjährige Athletin, die immer wieder Medaillen nach Hause gebracht hat, fehlt in diesem Jahr, weil sie von der Arbeit her nur noch wenig zum Trainieren kommt. Jehmsei Keo ist verletzt und konnte sich nicht optimal vorbereiten, so dass er auf einen Start verzichtete und auch Lisa Derendinger bestritt heute nur zwei von drei Disziplinen. Diese Absenzen zeigten sich denn auch in den Resultaten der Elite. Dazu kam, dass die freien Formen oft samt und sonders zusammen gelegt werden mussten, also Damen und Herren in einer Kategorie.

 

Kevin Stalder versuchte sich heute an seiner ersten freien Form, was bereits gut gelang, und bei den Kindern gab es vier neue Gesichter: Kelly Sharman, Jan Zingg, Mattia Meier und Aris Montagnolo. Ihr erster Auftritt auf dem Teppich verlief erfolgreich, d.h. alle absolvierten ihre 1. Form ohne Vergessen oder grössere Stockungen. Das ist für einen guten Start in die Wettkampfwelt immer gut. Aris Montagnolo gelang dabei mit einem siebten Platz in einer 12er-Kategorie der resultatmässig beste Einstieg.

 

Die Resultate bei den Mädchen sowohl bei den Kindern als auch bei den JuniorInnen waren etwas besser als diejenigen bei den Jungen und Junioren. Bei den Junioren gelang es Pascal Dutoit jedoch, sich drei Mal als Zweiter zwischen seine sehr starken Konkurrenten aus Bern, Jan Giachino und Shunny Beutler, zu schieben. Kevin Stalder holte sich bei den Erwachsenen gleich drei erste Plätze.

 

Der Überflieger des ersten Turniers aus unserer Sicht war aber eine Sie namens Viktoria Suter: Sie holte nicht nur gleich vier Mal den ersten Platz, sondern verblüffte damit gleich bei ihrem ersten Start in der Juniorinnen-Kategorie der 46er-Form (Hinweis: Viktoria darf noch zwei Jahre bei den Kindern starten und machte nun heute einfach einen ersten "Ausflug" zu den Juniorinnen), wo sie den Wettkampf überlegen gewann. Die andern drei Siege holte sie sich in den Kinderkategorien stets vor Sheryl Kaspar und vor Samara Boxler. Sehr gut auch die zwei ersten Plätze sowie ein zweiter und ein dritter Platz (bei den Junioren!) von Nevin Schatzmann, der ebenfalls überzeugend in diese erste Saison gestartet ist.

 

Insgesamt war es ein gelungener Einstieg, der dem ganzen Trainerteam wieder viele wertvolle Hinweise dafür gab, wo wir noch zu feilen haben und was schon ganz gut funktioniert. Uns freute auch der entspannte und freundschaftliche Umgang der Kinder untereinander. Sie scheinen, trotz Wettkampfstress, die Wettkämpfe immer sehr zu geniessen. Bedanken möchten wir uns zum Schluss auch bei den vielen mitgereisten Eltern, die auch heute wieder stundenlang auf der Tribüne ausgeharrt haben. Aber wir vom Trainerteam möchten euch sagen: Ja, diese Kinder haben es sich verdient!

 

Jürg Wiesendanger/10.3.2013

 

 

Die offizielle Rangliste wird sich wie immer auf www.swisswushu.ch finden.

 

Auch dieses Jahr führen wir in Kategorien mit 8 und mehr Teilnehmenden alle unsere Plätze bis zum Ranglistenfünften auf; bei kleineren Kategorien sind alle Medaillenränge genannt:

 

Kategorie Resultat
Freie Formen mit Pflichtbewegungen: Changquan/NQ Damen/Herren   3. Lisa Derendinger
Pflichtformen waffenlos Herren (Pflichtformen 1989/2001)   1. Kevin Stalder
Pflichtformen Kurzwaffen Herren (Pflichtformen 1989/2001)   1. Kevin Stalder
Pflichtformen Langwaffen Herren (Pflichtformen 1989/2001)   1. Kevin Stalder
Pflichtformen: Waffenlose Juniorinnen (46er-Form)   1. Viktoria Suter
    2. Sheryl Kasper
    3. Liana De Simone
Pflichtformen: Kurzwaffen JuniorInnen (Pflichtformen 1989/2001)   1. Livia Lochmann
    3. Stéphanie Thiele
Pflichtformen: Langwaffen JuniorInnen (Pflichtformen 1989/2001)   1. Livia Lochmann
    2. Naemi Schatzmann
Pflichtformen: Waffenlose Junioren (46er-Form), Jungen   3. Nevin Schatzmann
Pflichtformen: Waffenlose JuniorInnen (Pflichtform 1989)   1. Dario De Simone
    2. Liana De Simone
Pflichtformen: Waffenlose JuniorInnen (Pflichtform 2001)   2. Pascal Dutoit
Pflichtformen: Kurzwaffen Junioren (Pflichtform 1989)   2. Pascal Dutoit
Pflichtformen: Langwaffen Junioren (Pflichtform 1989)   2. Pascal Dutoit
Pflichtformen: Waffenlose Kinder (32er-Form), Mädchen   1. Viktoria Suter
    2. Sheryl Kasper
   

3. Samara Boxler

Pflichtformen: Kurzwaffen Kinder (32er-Form), Mädchen   1. Viktoria Suter
    2. Sheryl Kasper
    3. Samara Boxler
Pflichtformen: Langwaffen Kinder (32er-Form), Mädchen   1. Viktoria Suter
    2. Sheryl Kaspar
    3. Samara Boxler
Pflichtformen: Waffenlose Kinder (32er-Form), Jungen   1. Nevin Schatzmann
    3. Lee Sharman
Pflichtformen: Kurzwaffen Kinder (32er-Form), Jungen   1. Nevin Schatzmann
    2. Lee Sharman
Pflichtformen: Langwaffen Kinder (32er-Form), Jungen   2. Nevin Schatzmann
    3. Lee Sharman



Da ich oft auch als Schiedsrichter im Einsatz stand, konnte ich längst nicht alle unsere Teilnehmenden mit meiner Kamera ablichten.

 

Früher mussten das noch wir Trainer machen, jetzt helfen da erfahrene Turnierhasen (ok., s'ist eine Häsin) mit: Naemi Schatzmann bindet Kelly Sharman, welche sich auf ihren ersten Wettkampf überhaupt vorbereitet, den Gurt.

Dann gab es wieder einmal ein neues "Gwändli" zu bewundern, welches...
...diesem jungen Mann gehört: Jan Rothenbühler.
Hier im Bild - das Flugteil passt dazu - ist Viktoria Suter zu sehen, die Überfliegerin des Tages: Sie gewann bei vier Starts vier Mal.
Dieses Bild von Sheryl Kaspar, vier Mal Zweite hinter Viktoria, zeigt sehr schön, wie alleine man sich da draussen fühlen kann.
Nevin Schatzmann gewann zwei erste, einen zweiten und einen dritten Platz. Er wird hier ganz rechts beobachtet von einem der Hauptschiedsrichter, Yoel Berger und gefilmt von André Wenger (Vorstandsmitglied swisswushu) sowie studiert vom Nationaltrainer Wushu Rong Jun.
Kevin Stalder, er gewann drei erste Plätze in vier Einsätzen, überzeugte schon sehr früh mit seiner Sprungkraft. Aber auch die Haltung verbessert er zunehmend, wofür dieses Bild ein gutes Dokument ist: Bein gestreckt, Oberkörper aufrecht, Finger der linken Hand schön gestreckt und die rechte Hand ist an dieser Stelle des Sprungs bereits zur Faust geballt. Das sind Details, die zeigen, wie koordiniert ein Athlet ist und wie gut er seine eigene Körperspannung für die Dauer einer Form aufrechterhalten kann.
Das oben Gesagte zeigt sich auch hier, in einem relativ einfach erscheinenden Teil. Trotzdem sieht es eben nicht bei allen so aus. Allenfalls ist es doch nicht soooo einfach...

Zum Schluss noch Pascal Dutoit, der seine Sprünge ebenfalls sehr hoch auszuführen imstande ist und auch er hat seine Haltung dabei in den letzten Monaten kontirnuierlich gesteigert. Sein Xuanzi (Butterfly), wie hier mit dem Säbel, ist ein eindrückliches Zeugnis davon. Xuanzi ist von den vier Grundsprüngen sicherlich der Komplexeste. Gut gemacht Pascal! Er holte sich drei zweite Plätze.

 



 
 
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