Lees 1. Goldmedaille!

 

Erfolgreiches Turnier in Oberentfelden mit einer grossartigen Show der WAK

 

Gleich zu Beginn unseres Berichtes muss ich einfach mit dieser Nachricht losplatzen: Lee Sharman gewann am Turnier in Oberentfelden seine erste Goldmedaille, seit er vor ca. drei Jahren mit Wettkämpfen begann. Er ist seit anfangs 2011 Mitglied der Fördergruppe und ist dort mit elf Jahren der Jüngste bei den Jungen. Obwohl er unglaublich fleissig ist und Talent hat, stand ihm bei jedem Turnier immer irgendwer vor der Sonne. Die Konstellation war einfach irgendwie nie günstig. Nun aber ist es ihm gelungen und er freute sich darob, wie einer, der soeben das Siegestor an der Weltmeisterschaft geschossen hat. Alle Lehrpersonen mögen ihm diesen Erfolg von Herzen gönnen. Irgendwie ist Lee eines dieser Kinder, welches man einfach mögen muss. So denke ich, dass sich letztlich alle mit ihm gefreut haben. Er ist ein gutes Beispilel dafür, was mit nie enden wollendem Einsatz alles zu schaffen ist.

 

Ein weiteres Highlight bei den Kindern war bei den Mädchen Sheryl Kasper, die heute gleich drei Siege mit nach Hause nahm (von vier möglichen), welche sich aber diese Siege gegen eine weiterhin starke Viktoria Suter (vier zweite Plätze) hart erkämpfen musste. Dann sah man bei Samara Boxler, welche erst seit Kurzem in der Fördergruppe der Kinder schnuppert, bereits erste Fortschritte aus diesem "Mehr" an Training. Eine nicht unerwartete, aber doch jedes Mal wieder spannende Erkenntnis. Die Konkurrenz bei den Kindern ist weiter im Steigen begriffen, d.h. die andern Schulen schicken vermehrt Kinder an die Wettkämpfe, was der Wushu-Szene Schweiz gut tut und weiter gut tun wird.

 

Bei den JuniorInnen gibt es allenfalls die Erkenntnis, dass wir uns den weiterhin starken JuniorInnen aus Bern ein kleines Stück weiter annähern konnten. Allerdings ist dies eine Momentaufnahme und man wird sehen müssen, ob es von Dauer ist. Zudem fehlte dieses Mal ein Junior aus Bern. Livia Lochmann, Kevin Stalder (kein Junior mehr, wird aber oft - mangels Alternativen - zu den JuniorInnen eingeteilt) und Pascal Dutoit erreichten zusammen fünf Siege, was sicherlich ein schöner Erfolg ist. Bei Ramon Flori, welcher als ehemaliger Kunstturner im Frühjahr zu uns kam, sah man eindrücklich, was in nur sechs Monaten möglich ist. Gleichzeitig sah man aber auch, dass nicht alles möglich ist. Selbstverständlich erhält Ramon bei uns die Zeit, die er braucht, um sich nach und nach der Spitze zu nähern. Wir werden ihn auf diesem Weg nach Kräften unterstützen.

 

Bei den Erwachsenen trat von unserer Schule nur gerade Jehmsei Keo an. Während er in den ersten beiden Kategorien ein Stück weit mit den Nandus (Schwierigkeitsgrade) haderte, reichte es ihm in der letzten Kategorie bei den Langwaffen auf den ersten Platz.

 

Was uns an diesem Turnier vor allem gefiel, war der Einsatz unserer Helfertruppe. Noch nie waren wir so fix beim Einräumen und fast noch schneller ging das Aufräumen am Sonntagabend vonstatten. Es halfen wirklich viele mit und einige kamen sogar noch kurzfristig, ohne dass sie eingeteilt waren. Dass die WettkämpferInnen ab Juniorenalter mithelfen (müssen...), versteht sich eigentlich von selbst, denn das Turnier ist für sie da; die letztendlich Profitierenden sind sie und sie kriegen ja schliesslich auch den Ruhm, wenn sie gewinnen. Der ganz besondere Dank geht deshalb an all diejenigen, welche keine Wettkämpfe bestreiten (seien es andere JuniorInnen aus dem Wushu oder Leute aus dem Taijiquan sowie Eltern von Kindern) und sich trotzdem freiwillig engagieren. Hier namentlich erwähnen möchte ich Peter Frey, seit vielen Jahren im Taijiquan Niederlenz eine feste Grösse. Er übernahm die "Hauswartfunktion" von Urs Siegenthaler, welcher in den Ferien weilt, und war sowohl am Samstagabend wie auch den ganzen Sonntag mit Vollgas dabei. Bei einigen wenigen fehlt mir manchmal etwas der Weitblick für diese Tatsache. Man müsste es verstehen, wenn gerade diese Freiwilligen sagten, "he, das sind eure Wettkämpfe, schaut doch selber". Seien wir also dankbar für diese Solidarität.

 

Ganz besonders gefreut haben uns aber auch all die Kuchenspenden für dieses Turnier. Der Erlös aus den Kuchen kommt verschiedenen Gruppen zugute, bezahlen wir damit doch die Lizenzen der Talentteams, aber auch aller Funktionäre wie Coaches, Turnierbürohilfen und Schiedsrichter, denn auch diejenigen benötigen eine Lizenz (da unsere Schule am meisten davon stellt, kostet auch das mittlerweile was). Das Geld kann aber auch für weitere Projekte eingesetzt werden, wie z.B. das Projekt mit Frau Zhangshuai, welches ja wieder am Laufen ist oder zugunsten einer Weiterbildung eines Trainers oder eines Schiedsrichters; halt einfach da, wo das Geld gerade sinnvoll gebraucht werden kann und in einem Zusammenhang mit der Jugendarbeit steht. Aber auch hier möchte ich wieder einmal daran erinnern, dass diejenigen, welche davon profitieren, diese Solidarität nicht als selbstverständlich betrachten.

 

Noch ein paar Worte zur Show: Wir sahen, wie viel geballtes Know How bezüglich Vorführungen mittlerweile an unserer Schule vorhanden ist. So viele Teilnehmende haben jahrelange Erfahrung mit solchen Shows und sind deshalb heute in der Lage, eine tragende Rolle zu übernehmen und Nummern zu zeigen, welche es in dieser Form und Grösse nur selten gibt. Wie wir uns z.B. nach nicht vollständig geglücktem Start (sorry, war mein Fehler) im Taijiian (wer hat's gemerkt?;-)) sehr schnell wieder auffingen und danach eine Form praktisch wie aus einem Guss zeigten, war für mich sehr eindrücklich. Aber auch die Dynamik im Ablauf, das Ineinandergreifen der einzelnen Nummern sowie die Choreographien sind speziell und haben sicherlich auch mit unserer mittlerweile langjährigen Zusammenarbeit mit chinesischen TrainerInnen zu tun. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Teilnehmenden für die tolle Show bedanken. Sie war beste Werbung, für das, was wir das ganze Jahr über trainieren.

 

Am 10. November sind bereits die Schweizer Meisterschaften in Lausanne. Bis dahin geben wir ab Montag bereits wieder an allen Fronten Vollgas. Jiayou!

 

 

Jürg Wiesendanger/15.9.2013

 

 

Die offizielle Rangliste findet sich bereits auf www.swisswushu.ch.

 

Auch dieses Jahr führen wir in Kategorien mit 8 und mehr Teilnehmenden alle unsere Plätze bis zum Ranglistenfünften auf; bei kleineren Kategorien sind alle Medaillenränge unserer AthletInnen genannt:

 

Kategorie Resultat
Freie Formen mit Pflichtbewegungen: Changquan   3. Kevin Stalder
Freie Formen mit Pflichtbewegungen: Langwaffen Herren   1. Jehmsei Keo
Freie Formen mit Pflichtbewegungen: Kurzwaffen Herren   2. Jehmsei Keo
Pflichtformen: Waffenlose Juniorinnen (46er-Form)   1. Naemi Schatzmann
    2. Viktoria Suter
    3. Sheryl Kasper
Pflichtformen: Kurzwaffen Juniorinnen (Pflichtformen 1989/2001)   1. Livia Lochmann
    2. Liana De Simone
    3. Naemi Schatzmann
Pflichtformen: Langwaffen Juniorinnen (Pflichtformen 1989)   1. Livia Lochmann
    3. Naemi Schatzmann
Pflichtformen: Waffenlose Junioren (46er-Form)   1. Benjamin Müller
    2. Lee Sharman
    3. Nevin Schatzmann
    4. Patrick Huber
    5. Gianluca Spada
Pflichtformen: Waffenlose Junioren (Pflichtform 2001)   2. Pascal Dutoit
Pflichtformen: Waffenlose JuniorInnen/Erwachsene (Pflichtform 89/01)   1. Kevin Stalder
    2. Pascal Dutoit
    3. Dario De Simone
    4. Livia Lochmann
    5. Benjamin Müller
Pflichtformen: Kurzwaffen Junioren/Erwachsene (Pflichtform 1989/2001)   1. Kevin Stalder
    3. Pascal Dutoit
Pflichtformen: Langwaffen Junioren/Erwachsene (Pflichtform 1989/2001)   1. Pascal Dutoit
    2. Kevin Stalder
Pflichtformen: Waffenlose Kinder (32er-Form), Mädchen   1. Sheryl Kasper
    2. Viktoria Suter
   

3. Samara Boxler

    4. Kelly Sharman
    5. Tina Zimmermann
Pflichtformen: Kurzwaffen Kinder (32er-Form), Mädchen   1. Sheryl Kasper
    2. Viktoria Suter
    3. Samara Boxler
Pflichtformen: Langwaffen Kinder (32er-Form), Mädchen   1. Sheryl Kasper
    2. Viktoria Suter
    3. Samara Boxler
Pflichtformen: Waffenlose Kinder (32er-Form), Jungen   3. Lee Sharman
    5. Nevin Schatzmann
Pflichtformen: Kurzwaffen Kinder (32er-Form), Jungen   1. Nevin Schatzmann
    3. Lee Sharman
Pflichtformen: Langwaffen Kinder (32er-Form), Jungen   1. Lee Sharman
    3. Nevin Schatzmann

 

 

So begann die Show: Mit den beiden Drachen, von denen wir hier den einen in Aktion sehen. Zuerst dachten wir, es reiche nur für ein Team, aber die Drachen sind so beliebt, dass wir es zum Schluss dann doch noch hinkriegten.
Die Formen-Show begann danach mit unseren Kindern, wobei wir die Jüngeren...
... gemischt mit bereits erfahreneren Kindern zusammen starten liessen.
Es folgte die Gruppenvorführung der Erwachsenen mit Changquan. Die ganze Form war von Michi, Thomas und Monika, drei erfahrenen TrainerInnen choreografiert worden.
Es gab ständig wechselnde Bilder von "schön aufgereiht" bis "kreisförmig". Wirklich gut gelungen! Die Halle war - gerade zur Show-Zeit - wiederum gut gefüllt.
Danach wurde es ruhiger und unsere Taijiquan-Gruppe zeigte einen Teil aus Taijiquan 42, der offiziellen Pflicht-Wettkampfform aus dem Jahre 1989.
Ihnen auf dem Fuss folgte eine der schnellsten und lautesten Waffen: die Doppel-Neungliederpeitsche. Yoel kämpfte sich mit einer Verletzung tapfer durch die Form. Da er selber Arzt ist, kann er sich immerhin gleich selber fachmännisch helfen.
Sehr beeindruckend war die Stockform unserer JuniorInnen: Alle haben sie zwischen vier und zehn Jahren Erfahrung an unserer Schule. Sie sind damit alle seit Jahren in Shows erprobt und wissen, wie es läuft. Auch deshalb haben wir sie alleine, sprich: ohne Begleitung durch einen Trainer starten lassen und es hat sehr gut geklappt.
Danach gab es nochmals Taiji, dieses Mal allerdings mit einer Waffe, dem Schwert. Das Schwert wird gerne auch als Königswaffe des Taiji bezeichnet.
Dann kam der Schlusshöhepunkt mit allen Fördergruppen. An unserer Schule gibt es verschiedene Talentteams, welche überdurchschnittlich oft trainieren, in der Regel zwischen sieben und zehn Stunden pro Woche.

Es folgte die Demonstration verschiedener "jibengong-Übungen", d.h. Übungen welche während dem Grundschultraining gemacht werden. Hier ein "xuanzi" von Jehmsei.

Kevin mit "erqijiao".
Danach folgten die Fördergruppekinder, hier mit Benjamin, Sheryl, Lee und Vktoria (von links nach rechts).
Wie "Grossen" zeigten auch die "Kleinen" einen kurzen Ausschnitt aus ihrem Grundschulprogramm. Auf dem Bild fliegt Liana mit "xuanzi" und viel Spannung durch die Luft.
Danach kam die letzte Nummer mit den Kurzwaffen. Die Gruppe beeindruckte durch hohes Tempo und trotzdem immer noch guter Koordination innerhalb der Truppe.
Ihnen zur Seite gestellt, war diese Gruppe mit der "andern" Kurzwaffe, dem Schwert. Von der Choreographie über das Tempo und Präzision der Ausführung war es - auch gerade im Zusammenspiel mit der Säbelgruppe - eine Augenweide.
Danach folgte das Schlussbild mit den beiden Drachen. Es ist immer wieder "herzig", wie die Kinder gerne umher schauen, auch wenn man ihnen von hinten zuruft, nach vorne zu schauen...



 
 
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