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Newsletter Nr. 2: Beispiele aus
dem chinesischen Alltag Was man so isst und wie man Bus fährt
Da ich dieses Mal ja stationär bin, gibt es nicht unzählige Geschichten zu erzählen und auch die Anzahl Fotos hält sich in Grenzen. Daher erzähle ich gerne einmal ein ganz kleines Bisschen aus dem Alltag und habe euch hierzu auch die eine oder andere Foto bereit gestellt.
Ich wollte ja jüngst noch den Sonnenuntergang und am Morgen danach den Sonnenaufgang im Abschnitt der Grossen Mauer bei Jinshanling, wo wir regelmässig mit unseren Reisegruppen hingehen, fotografieren. Leider klappte das beide Male nicht, weil das Wetter zu schlecht war. Am letzten Samstag fuhr ich allerdings trotzdem hin. Leider war es dort dann so milchig, dass ich gleich wieder umgekehrt bin.
Wer den Newsletter Nr. 1 gelesen hat, weiss, dass es keinen öffentlichen Bus nach Jinshanling gibt. Aber die Busse nach Chengde, einer alten Kaiserresidenz (beliebtes Ausflugsziel) nehmen einen mit und lassen dich aussteigen. Diese Busse sind privat und werden von Ticketverkäufern, die an den entsprechenden öffentlichen Plätzen stehen, gefüllt. Dass man am richtigen Ort ist, weiss man, wenn man von solchen Leuten angehauen wird. Dann geht es darum, dass man den Preis aushandelt und zwar, bevor man in den Bus steigt. Aber mit der Zeit entwickelt man ein Sensorium für solche Situationen. Beispiel: Bei meinem zweiten Versuch nach Jinshanling zu gelangen, hielt mich eine Ticketverkäuferin hin mit "der Bus kommt gleich". Da ich zeitlich spät dran war, eilte es mir. Irgendwann liefen einige Wartende los. In der Regel ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass es zu einem Bus geht, der gleich ankommt. Also zottelte ich mal hinterher (man sagte mir, jener Bus fahre auch nach Chengde). Die erste Ticketverkäuferin begann zu keifen und wurde laut: "Der Bus fährt nicht an den richtigen Ort" usw. Wer das zum ersten Mal erlebt, der erschreckt sich allenfalls und fühlt sich auch unwohl. Aber mit der Zeit nimmt man so etwas ziemlich gelassen. Umso lauter sie wurde, desto sicherer war ich, dass jener Bus schon richtig ist. So lange man noch nicht im Bus ist, ist man schliesslich frei und kann noch beliebig wechseln. Das habe ich getan. Der Bus kam unmittelbar danach an und fuhr tatsächlich nach Jinshanling. Nur verliess ich ihn in der letzten grossen Stadt namens Miyun (wieder des bewölkten Wetters wegen) und fuhr zurück nach Beijing. So viel zu Sonnenauf- und untergang. Kam mir vor wie Yoel auf unserer letzten Chinareise. Er ist so oft früh und erfolglos aufgestanden, dass er uns allen leid tat.
Das wäre es zum Busfahren auf Langdistanzen. Das Fahren mit öffentlichen Bussen stelle ich unten auf den Bildern noch etwas vor. Zudem sage ich noch etwas zum chinesischen Essen. Wer Hunger kriegt: Die nächste Chinareise ist voraussichtlich 2015 geplant.
Herzliche Grüsse in die Schweiz
23.5.2013/Jürg Wiesendanger
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