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Schweizer Wushu-Meisterschaften
2013: Grandioser Erfolg mit vielen Überraschungen! Das Projekt Zhangshuai endete im Grosserfolg: 41 Medaillen und damit neuer Rekord der WAK! 15xGold, 11xSilber, 15xBronze (Vorjahr 10, 12, 15)! 2011 haben wir uns um 9 auf total 31 Medaillen zum bereits starken Vorvorjahr gesteigert und letztes Jahr kamen nochmals 6 Medaillen dazu. Dieses All-Time-High, so dachte ich, ist nicht mehr zu toppen, aber unsere AthletInnen haben das Unmögliche möglich gemacht. Mit nochmals 4 Medaillen mehr - und damit total 41 Medaillen - kehrte unser Team von der Schweizer Wushu-Meisterschaft 2013 in Lausanne heim. Dazu kam dann zum Schluss noch der Pokal für die erfolgreichste Taolu-Schule der Schweiz. Diesen Pokal haben wir seit der Wiedereinführung 2010 ununterbrochen gewonnen. Es spricht für unseren nie nachlassenden Einsatz und den unabdingbaren Willen, sich trotz grosser Erfolge immer noch weiter verbessern zu wollen. Eindeutiges Signal in diese Richtung war das "Projekt Zhangshuai 2013", bei dem Frau Zhangshuai, ehemalige Wushu-Professional, ausgestattet mit einem Sportlehrer-Diplom der Sportuniversität in Beijing, erneut für drei Monate das Training unserer Fördergruppen leitete und alle auf ein neues Niveau zu heben imstande war. Vielen Dank an alle, die so hart mit uns gearbeitet haben.
Wo lagen denn nun die Überraschungen? Ohne werten zu wollen, war eine der wirklich grössten Überraschungen wohl der Sieg von Dario De Simone in den Pflichtformen 1989. Wenn man weiss, wo Dario mit seinen Wachstumsstörungen vor einem Jahr stand und wie er nun gestern diese Kategorie gewann und bei den Langwaffen beinahe nachgedoppelt hätte (2. nur infolge schlechterer B-Note), der muss wirklich überrascht gewesen sein. Wir sahen ihn zwar im Training "Gas" geben, aber im Wettkampf hätten wir uns das in diesem Ausmass wohl nicht vorstellen können. Gratulation. Eine weitere wirklich grosse Überraschung war der 2. Platz von Liam Rothenbühler mit dem Stock. Wir haben ihn erst vor Kurzem probeweise in die Fördergruppe geholt und hätten uns so eine Form von ihm an der Schweizer Meisterschaft echt noch nicht vorstellen können (man soll uns das bitte nicht übel nehmen...). Aber zum Schluss bedrängte er sogar noch Lee Sharman auf dem 1. Platz. Sein Bruder Jan überraschte ebenso mit einem 3. Platz in der 46er-Form. Die herzigsten (es sei mir erlaubt) Überraschungen waren Ilenia Spada bei den Langwaffen der Mädchen und Kelly Sharman bei den waffenlosen Mädchen. Beide holten je einen 3. Platz. Wie beide anlässlich der Note vor Freude beinahe platzten, war wirklich süss anzusehen. Bei beiden überzeugte mich auch die Art und Weise, wie sie ihren Platz holten, unbekümmert, frech und frisch waren ihre Leistungen und ihr gutes Resultat damit hoch verdient.
Als Trainer ist man immer etwas hin- und hergerissen: SeriensiegerInnen deuten ihr überragendes Potential an, was letztlich Voraussetzung ist, um irgendwann auch international allenfalls die eine oder andere Merite abzuholen. Solche Leute braucht es von daher. Ein Beispiel ist Sami Ben Mahmoud, der seit Jahren in der Schweiz die Wettkämpfe der Elite dominiert und auch international seine erfolgreichen Spuren hinterlassen hat. Aber, es gibt dabei schon auch ein ABER: Denn für die andern fällt weniger ab und sie sind immer "nur" 2., 3. oder gar noch weiter hinten ohne grosse Chance auf den vordersten Platz. Das kann auch demotivierend wirken. Gestern nun hatten wir beides, vielfältige Kategorien mit vielen Überraschungen, aber auch eine Seriensiegerin und die hat dann in so einem Fall alleweil Platz im Gesamtbild (so kann auch der Trainer sich "ungehindert" freuen): Sheryl Kasper. Man konnte erwarten, dass sie alle drei Mädchen-Kategorien gewinnt, aber die Art und Weise ihrer Siege, war beeindruckend (man schaue sich mal die Noten von Sheryl an!). Dass sie gleich auch noch die Juniorinnen-Kategorie der 46er-Form gewinnt, konnten wir nicht unbedingt erwarten, denn die interne Konkurrenz war stark. Damit gewann Sheryl vier Titel. Ihr gleich getan hätte es allenfalls Livia Lochmann, die aber in zwei von vier Kategorien mit den Jungs zusammen starten musste, weil es zu wenig andere Juniorinnen hatte. So gewann sie zwei Mal Gold und zwei Mal Bronze. Drei Mal siegreich war Kevin Stalder, der sich in nur drei Jahren zu einem festen Bestandteil des Wettkampfteams entwickelt hat und in den freien Formen zudem noch einen dritten Platz holte.
Lee Sharman, der vor einem Jahr noch bitter enttäuscht war, weil es ihm trotz seiner hohen eigenen Erwartungen zu keinem Medaillenplatz gereicht hatte, holte sich nun dieses Mal die Titel im Changquan und mit dem Stock. Auch er strahlte danach mit allen um die Wette. Nevin Schatzmann war am Morgen noch leicht enttäuscht, aber er holte sich dann am Nachmittag den verdienten Titel mit dem Schwert. Zudem war die Familie Schatzmann die sammelfreudigste Familie in unserer Schule: Nicht weniger als 6 Pokale gingen auf ihr Konto. Ich weiss, ich habe noch nicht alle erwähnt, etwa die grossen Fortschritte von Pascal Dutoit, der zwei Titel und zwei zweite Plätze holte und andere mehr, aber ich lasse es hier mal damit bewenden.
Jeder, der gestern dabei war, hat gesehen, WIE breit wir aufgestellt sind, mit welcher Wucht hier eine ganze Reihe von Kindern und JuniorInnen nachstossen. Es ist auch eine Verpflichtung für uns, im Kinderbereich die nächsten Talente auszugraben. Bei den Mädchen wechseln auf das nächste Jahr hin beispielsweise gleich vier von ihnen zu den JuniorInnen. Erfrischend war aber auch die Vielfalt auf dem Podest. So viele haben etwas gewonnen, dass kaum jemand unglücklich war. Wohin man sah, fast durchwegs zufriedene Gesichter. Zudem sind wir sehr froh, dass uns die starke Konkurrenz aus Bern erhalten geblieben ist und dass in diesem Jahr endlich weitere Schulen mit starken Kindern an den Wettkämpfen teilgenommen haben. Wir hoffen es geht so weiter, denn wir müssen letztlich die Gesamtsicht im Auge behalten. Das Schweizer Wushu kann nur besser werden, wenn sich viele Schulen an dieser Arbeit beteiligen.
Zum Schluss bedanke ich mich bei allen TrainerInnen unserer Schule, die diesen wahnsinnigen Erfolg möglich gemacht haben. Ich danke den Eltern, die ihren Kindern ein Umfeld schaffen, dass ihnen solche Leistungen ermöglicht und ich gratuliere natürlich den AthletInnen selbst zu diesen Medaillensegen. Ein ganz grosses Dankeschön gebührt jedoch Zhangshuai, die nun während drei Monaten jede Fördergruppe während gut 11 Stunden pro Woche auf ein anderes Niveau gehoben hat und auch dem ganzen Trainerstab wertvolle Inputs für die zukünftige Arbeit gegeben hat. Ob wir je wieder so viele Medaillen gewinnen können, kann niemand sagen. Was hingegen sicher ist: wir werden weiterhin hart dafür arbeiten, um die führende Taolu-Schule der Schweiz zu bleiben.
jw/10.11.2013
Hier nun alle Medaillenränge unserer WettkämpferInnen:
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