Sommerseminar 2013: Ein würdiger Abschluss nach 16 Sommerseminaren!
Vom 4.-10. August fand unser vorläufig letztes Sommerseminar in Ftan statt

 

Aufgrund der in den letzten Jahren zunehmend sinkenden Teilnehmer-Zahlen haben wir uns dieses Jahr entschlossen, das vorläufig letzte Seminar in Ftan durchzuführen. Es fiel uns nicht leicht, diesen mittlerweile zur Tradition gewordenen Anlass zu stoppen. Aber manchmal hilft so ein Schritt auch, um sich zu verändern, zu erneuern und wieder einmal einen andern Weg zu gehen. Wir tun es mit Wehmut, aber auch mit Zuversicht und Vertrauen darauf, dass etwas anderes entstehen und wachsen wird. Wir möchten auf jeden Fall mit Lehrer Yu weitermachen. Und wer gesehen hat, mit welcher Begeisterung und Hingabe die Teilnehmenden dieses letzten Seminars sich die ganze Woche ins Zeug gelegt haben, der sah, dass der Stamm stark ist und noch den einen oder andern Sturm zu überstehen im Stande ist. Zudem ist Lehrer Yu weiterhin eine Bereicherung für uns und seine Schaffenskraft ist ungebrochen. Nach all den Jahren bei uns fühlt er sich jeweils sehr wohl in der Schweiz.

 

Die ersten drei Tage hatten wir Wetter wie noch selten, d.h. sehr warm, auch schon am Morgen für das Früh-Qigong und sonnig. Am Donnerstag und Freitag fand dann das Training überwiegend in und um die Dorfturnhalle statt, weil wir immer wieder vor Regengüssen flüchten mussten. Aber wann immer es möglich war, gingen wir raus, denn die Landschaft im Unterengadin ist berührend schön, malerisch und einfach der richtige Ort, um Taijiquan und Qigong zu trainieren. Ich persönlich kann mich dort oben kaum satt sehen.

 

Dann zu den Teilnehmenden: mit wenigen Ausnahmen waren all diejenigen da, welche schon so viele Sommerseminare mit Lehrer Yu auf dem Buckel hatten, dass man sich sofort wohl fühlte, wie in einer grossen Familie eben, die eine Woche lang auf ein Ziel hinarbeitet, versucht, sich zu verbessern, Neues zu lernen, Bekanntes zu vertiefen. Da waren Dorli und Urs, welche jedes Sommerseminar mitgemacht haben (ja, alle 16!) und einige mit zehn und mehr Seminaren wie Roli, Peter, Susanne und Heidi, andere, die nahe an dieser Grenze sind, wie Manfred und Sabina. Es gab aber auch in diesem Seminar nochmals neue Gesichter mit Susi, Céline, Monique und Rebecca, die ausgezeichnet mitgearbeitet haben und der Gruppe gut getan haben. Rebecca mit ihren 18 Jahren war und ist der Beweis dafür, dass Taijiquan bei Weitem kein Altersturnen ist. Naja, wir wirklich Alten wissen das natürlich schon lange.

 

In Ftan wurden wir auch dieses Jahr durch Cilgia und Balser Derungs sowie ihrem Team im Hotel Bellavista mit viel Herz umsorgt und betreut. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei ihrer Tätigkeit, damit uns dieser Ort erhalten bleibe, um - wer weiss - doch wieder einmal dort oben zu erscheinen. Zu welcher Gelegenheit auch immer.

 

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für die wunderbaren Stunden, den freundschaftlichen Austausch, die Ausdauer, die vielen Jahre des Miteinanders und die Hartnäckigkeit, mit der ihr dran geblieben seid. Wir freuen uns, den Taijiquan-Weg weiterhin gemeinsam mit euch zu gehen. Taijiquan kann man gut alleine machen, aber in der Gruppe ist der Spassfaktor eben doch viel grösser. Zudem schafft die Gruppe es auch, einen zu tragen, wenn man mal nicht seinen besten Tag hat. Deshalb gehört das Dankeschön, welches wir Lehrer Yu auf unserem letzten Sommerseminarheft haben zukommen lassen auch euch: Feichang ganxie nimen!

 

So, das wäre er also, der vorläufige Schlusspunkt unter unsere Sommerseminar-Serie. Darum fehlt hier auch der sonst übliche Aufruf, man könne sich bereits jetzt provisorisch für das nächste Sommerseminar anmelden. Ok., falls das jetzt ganz viele tun würden, könnten wir es uns nochmals überlegen...

 

Bis bald bei anderer Gelegenheit, aber auf jeden Fall wieder mit Lehrer Yu.

 

 

Jürg Wiesendanger/25.8.2013



Hier einige Fotos:

Beim Apéro am ersten Tag habe ich Manfred nie anders erlebt: Entspannt und geniessend. Wohin er schaut? Die Scheibe neben ihm vermag schemenhaft anzudeuten, dass sein Blick in die Weite des Unterengadins schweift.
Das Qigong begann jeweils morgens um 6.45 Uhr mit der noch flachen Sonne im Rücken.
Hier eine Gegenlichtaufnahme bei der Übung Taijiyiqigong 2. Serie.
"Unser" Yu Laoshi.
Lehrer Yu beim Feintuning der Bewegung "lü" mit Rebecca, zum ersten Mal dabei, und Susanne, zum x-ten Mal dabei.
Hier legt Lehrer Yu gerade Hand an Susis "gou shou" (Hakenhand). Auch Susi war zum ersten Mal im Sommerseminar, wobei sie schon auf eine frühere Vergangenheit an unserer Schule zurückblicken darf (inkl. Chinareise).
Céline war die dritte Erstteilnehmerin im Bund.
Am Freitag fand wie immer die kleine, interne Vorführung statt, an der immer auch Wushu seinen Platz hatte. Dario war die ganze Woche bei uns und trainierte fleissig Taijiquan-Waffenformen. Am Donnerstag folgte dann auch noch seine Schwester Liana, so dass die beiden am Freitag zwei gemeinsame Auftritte hatten. Hier sehen wir sie mit der alten Schwertpflichtform aus dem Jahre 1989.
Teil der Vorführung war auch diese Gruppe, welche die ganze Woche über sehr intensiv Taijijian 32 und 42 geübt hatte.
Gerade auch weil es das letzte Sommerseminar war und ich nicht oft Gelegenheit habe, mit Sandro gemeinsam auf der Matte zu stehen, erfüllte es mich mit besonderer Freude, gemeinsam mit ihm die alte Säbelpflichtform aus dem Jahre 1989 vorzuzeigen.
Eine Foto davon sei mir noch gewährt...
Der Abschluss gehört aber Lehrer Yu, welcher uns eine selber zusammengestellte Taiji-Schwertform zeigte, die mir wahnsinnig gut gefallen hat. Lehrer Yu musste als Leiter des Shanghai Wushu-Teams für seine damaligen AthletInnen immer wieder Formen zusammenstellen. Es war sozusagen sein tägliches Brot. Es ist wunderbar, dürfen wir als Taijiquan-Gruppe schon seit vielen Jahren von dieser ganz besonderen Fähigkeit von Lehrer Yu profitieren. Lehrer Yu hat unseren Weg über all die Jahre ganz wesentlich beeinflusst und geprägt. Dafür und für seine nie nachlassende Unterstützung und Geduld werde ich ihm stets dankbar sein.
 
 
Copyright © Wushu Akademie Schweiz | info@wak.ch