Newsletter Nr. 4 aus China: Zhangjiajie, eine atemberaubende Gegend...

...wenn man sie klar sieht!

 

Da es heute Morgen regnete und die Sicht entsprechend schlecht war, beschlossen wir auf meinen Vorschlag hin, den Besuch der Huanglong-Höhle vorzuziehen. Diese typische Karsthöhle hat wirklich enorme Ausmasse und riesige Stalaktiten/Stalagmiten. Sie hat eine Durchschnittstemperatur von 16 Grad und ist ziemlich feucht. Wie immer an solchen Orten in China war es laut (die Reiseführer tragen alle eine Lautsprecheranlage, zudem nehmen sich die Asiaten an so einem Ort in Sachen Lautstärke, was sie ja mögen, kein bisschen zurück) und "renao", auch so ein Begriff, welchen ich immer wieder verwende, denn es ist das, was Chinesen mögen: belebt, um es mal sanft auszudrücken. In der Höhle selber hat es zudem einen mehrere Hundert Meter langen See, den man mit einem Boot befahren kann.

 

Am Nachmittag ging es dann erstmals in den "Avatar"-Park (siehe Newsletter von gestern). Die Gegend gefällt mir weiterhin, wie schon damals, 2005, sehr. Dieses Vergnügen muss man allerdings mit vielen anderen Gleichgesinnten teilen. Wenn man jedoch mal ungewöhnliche Richtungen einschlägt oder bis am Abend durchhält, nehmen die Touristenschwärme doch zunehmend und zuweilen deutlich ab. Was ich schade finde ist, dass an beiden Haupteingängen nur wenige Bemühungen zu erkennen sind, mehr als eine Ansammlung von Hotels zu sein. Dies ist am Osteingang, wo ich mich befinde, immerhin besser als am Südeingang. Aufgrund der wirklich atemberaubenden Naturlandschaft hatte man es wohl bisher einfach nicht nötig. Die Touristen kamen und kommen trotzdem. Aber wenn man mal ein, zwei Tage wegen Regen im Dorf blockiert ist, dann fällt einem wohl rasch die Decke auf den Kopf. Sobald man aber wieder in dieser fantastischen Natur draussen ist, geht alles rasch vergessen.

 

Ich hoffe, morgen wird das Wetter tatsächlich besser sein, denn der Himmel in seinem Einheitsgrauweiss war heute für einen, der gerne fotografiert, einfach nur hässlich. Entsprechend gibt es auch nicht so viele Fotos. Ich würde mir wünschen, dass es morgen anders ist, um euch den Unterschied zeigen zu können.

 

Herzliche Grüsse in die Schweiz

 

21.10.2014/Jürg Wiesendanger

 

 

 

Keine Ahnung, wie sie auf diese Installation vor der Huanglong-Höhle gekommen sind...fotografiert habe ich sie trotzdem. Denkt euch den farblich wunderbar gelungenen Himmel einfach blau...
Die Huanglong-Höhle mit seinen Ablagerungen; für China ganz natürlich, dass man hier mit verschiedenfarbigen, kräftigen Schweinwerfern etwas nachhelfen muss.
Auf solchen gut ausgebauten Wegen wanderten wir durch die Höhle. Ich will gar nicht wissen, was von den Ablagerungen für diesen Weg weggeräumt werden musste.
Wunderschöne Strukturen wurden da über Jahrmillionen herausgearbeitet.
Dito.
Da hat sich dann tatsächlich mal jemand dafür interessiert, wie man solche Bilder bei langer Belichtungszeit (die längste Belichtiungszeit betrug über drei Sekunden) und ohne Stativ scharf hinkriegt. Auf der Chinareise 2003 gab es mal einen sehr, sehr grossen Mann, der mich inspiriert hat. Er hat mir gezeigt, dass man immer wieder Möglichkeiten findet, eine Kamera zu fixieren. Heute ist dieser Mann als Doppelmeter-Peter allen Langjährigen im Taijiquan ein Begriff. Danke Peter, dass du mir auf diesen Weg geholfen hast! Das Bild zeigt übrigens die Ansicht von oben auf die Bootsanlegestelle und gibt ein Gefühl für die Dimensionen dieser Höhle.
Diese Brücke führte in 17 m Höhe über den See.
Die Lichter zeichnen sehr schön die Wege in die Wände. Hier der Weg hinunter zum See von der Brücke her aufgenommen.
Draussen beim Ausgang waren alle zwölf chinesischen Tierkreiszeichen in Stein gemeisselt. Da musste ich natürlich sofort "meinen" Hasen festhalten.
Der Affe gefiel mir ebenfalls besonders gut.
Gleich beim Ausgang lag auch noch dieses sehr interessante Gebäude, welches für Shows Verwendung finde.
Am Nachmittag lief ich fast die ganze Zeit durch diese nahezu ebene Schlucht.
Gegen Abend sahen die schön angelegten Wege dann auch mal so aus. Allerdings, nur schon mit Trekkingschuhen und einer Outdoorhose kam man sich hier auf diesem Weg "overdressed" vor, denn der Durchschnittschinese, den ich hier antraf, war eher so im Stil von "Shoppen in der Fussgängerzone" angezogen und mit vielen Dingen - u.a. Taschen - behangen. Am Lustigsten fand ich die beiden jungen Chinesinnen, welche ihre wohl etwas unpassenden Schuhe mit Plastik umwickelt hatten. Wahrscheinlich, dass sie nicht feucht werden. Ich möchte ja nicht wissen, wie feucht deren Schuhe danach von innen heraus waren...
Das ist der Versuch, trotz des diesigen Himmels, eine dieser mächtigen Säulen ins Bild zu setzen (darum dann auch Schwarz-Weiss). Diese hier sei 380 m hoch. Mein Pech war, dass ich nur unten unterwegs war, so dass ich stets von unten nach oben in den Himmel fotografieren musste. Zumindest DAS wird morgen ändern. Beim Wetter bin ich hingegen nicht zuständig.
Die Vegetation ist aufgrund der Komponenten "Feuchte" und "Wärme" sehr üppig.
Ohne Worte.
Hier ein Blick zurück vom Südtor in den Park: Wer genau hinsieht, kann tatsächlich eine sanfte Spur blau erkennen, welche sich am Abend doch noch im Himmel zeigte.
Den Abschluss im Park machte dieser Affe, welcher, wie stets, wenn sie zahm sind, frech war, d.h. er hatte seine natürliche Scheu vor dem Menschen verloren.
 
 
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