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Newsletter Nr. 7 aus China: Tianmenshan,
der Himmelstorberg... ...weil er ein Loch drin hat
Mit der längsten Gondelbahn der Welt (so wird es auf jeden Fall angepriesen), fährt man von Zhangjiajie-Stadt direkt zum Tianmenshan. Die Gondel fährt dabei über 7 km hoch zum Gipfel. Der Tianmenshan ist vor allem bekannt, für - seine steilen Klippen (nicht Säulen wie im Naturpark von Zhangjiajie, dadurch ist der Tianmenshan sehr beliebt bei Wingsuit-Fliegern) - seine Plankenwege - seine zwei Skywalks, kurze Wegstrecken über Glasplanken über gähnenden Abgrund - und sein Loch im Berg (131.5 m hoch, 31 m weit und 60 m tief; dort flog vor einigen Jahren der erste Wingsuit-Flieger durch)
Ich musste mich ein bisschen sputen, weil ich ja erst am Mittag von Fenghuang her kommend an der Gondelbahn anstand. Nach einer halben Stunde bestieg ich die Gondel, bei der mich das Etikett "CWA Constructions Switzerland" sehr beruhigte. Gewöhnungsbedürftig war, dass man direkt aus dem Stadtgebiet startet und so auch noch ein paar Wohnkasernen sowie den Busterminal und den Bahnhof von Zhangjiajie überfährt.
Oben angekommen kann man dann selber herumgehen, wobei die Vielfalt der Wege eher klein ist, d.h. man kann den Menschenmassen nicht so ohne Weiteres aus dem Weg gehen. Allerdings muss ich sagen, dass es gefühlt nicht mehr so viele Leute hatte, was mir auch da und dort bestätigt worden ist. Die Leute hier oben waren aber noch mehr auf "Ausgang" gestylt als im Naturpark in Zhangjiajie. Für uns einfach undenkbar wie die chinesischen Touristen auf den Berg fahren und was sie den ganzen Tag in den Händen halten und herumschleppen. Dafür fanden sie hin und wieder, mein Rucksack sei so gross und sicherlich schwer. Das würden sie sich nie antun. Funktionell entsprechend gekleidet waren in der Regel die vielen Koreaner und Japaner. Wer sie sonst nicht erkennen würde (es gibt Unterschiede...), erkennt sie meist daran. Für alles Weitere vom Tianmenberg verweise ich euch auf die Fotostrecke unten.
Am Abend ging ich mein im Hotel deponiertes Gepäck holen und fuhr dann von dort unmittelbar an den Flughafen, wo um 22.35 Uhr mein Flug nach Beijing war (Ankunft um 0.55 Uhr, effektiv dann um 1.40 Uhr). Mein zweiter Abstecher in diese Gegend nach 2005 war erneut sehr abwechslungsreich, spannend und landschaftlich ungemein schön, allerdings sind es eben doch nicht Ferien, sondern ist es eine Inspektionstour. Ich bin einigermassen müde, um es mal so zu sagen. Wenn ich euch aber mit all den Bildern und kurzen Worten, die landschaftliche Schönheit Chinas etwas näher bringen konnte, dann hat es sich auf jeden Fall gelohnt.
Ich bin froh, werde ich in Beijing das Hotel nicht mehr wechseln müssen. Auf etwas freue ich mich auch noch: Ich las mal vor einigen Jahren im lonely planet-Reiseführer, folgenden Satz: "Hunan people are heavy smokers". Das ist heute noch so. Da scheint wirklich jedes männliche Wesen zu rauchen, auch in Restaurants (wo es eigentlich verboten ist) und auch sonst überall, wo in Beijing nicht oder kaum mehr geraucht wird (Buswartehallen, Frühstücksraum, Toiletten etc.). Ja, und dieses "Chodere", daran habe ich mich in all den Jahren doch einigermassen gewöhnt, aber hier, im eher ländlichen Zhangjiajie war es dann doch etwas viel und heftig. Von beiderlei Geschlechtern.;-)
Nachtrag: Auf der Fahrt ins Hotel in Beijing morgens um 3 Uhr kam dann aber noch die grösste Überraschung. Der Taxifahrer begann über eine Sendung zu reden, die von der Schweiz gehandelt habe und da etwas passiert sei, was er nicht verstanden habe. Es brauchte eine gewisse Zeit, bis ICH verstand, was ER meinte: Er sprach davon, dass die Schweiz an der Urne das Mindesteinkommen abgelehnt hatte. Mein Gott, wer käme in diesem Land darauf, dass ein Taxifahrer dir morgens um 3 Uhr so eine Frage stellt? Aber er war völlig perplex, dass wir so etwas ablehnen. Da biete man den Menschen ein höheres Einkommen an und das Stimmvolk lehne das ab. Es war dann mit meinen Chinesischkenntnissen doch nicht so einfach, hier vertiefter Auskunft geben zu können. Aber schmunzeln musste ich natürlich schon.
Bis bald zurück in der Schweiz.
25.10.2014/Jürg Wiesendanger
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