EM Bukarest Tag 3: Die Schweiz holt erste Medaillen!

Mit Jan Giachino (Silber) und Pascal Dutoit (Bronze) gab es bereits die ersten Medaillen!
 

Im Changquan der Junioren A, Pflichtform von 2001 holte die Schweiz heute ihr erstes Edelmetall. Jan Giachino gewann Silber und Pascal Dutoit Bronze. Hier ist der Link zu allen Resultaten und Startlisten der nächsten Tage. Dort könnt ihr oben entweder die Polivalenta Sporthalle anwählen oder direkt die Wettkampffläche (auf Area 1 finden in aller Regel die Elite-Wettkämpfe statt, auf Area 2 die der JuniorInnen). Danach öffnet sich eine Liste mit allen Kategorien. Klickt diese an, dann erhält ihr die Startliste (wenn der Wettkampf noch nicht vorbei ist oder die Startliste mit den Noten). Natürlich kann man mäkeln und sagen, die Kategorie sei mit fünf Teilnehmenden sehr klein gewesen. ABER: Immerhin haben sie neben dem Ukrainer die andern geschlagen. Zum Athlet aus der Ukraine möchte ich nur soviel sagen, dass die Notendifferenz auf jeden Fall zu gross war. Sowohl Jan als auch Pascal haben tolle Formen gezeigt und machen von daher Mumm auf mehr.

 

Wie erging es den Andern? Insgesamt haben ausnahmslos alle gute Formen gezeigt. Natürlich gab es hin und wieder auch unerwartete Fehler (und manchmal auch überraschende Noten, wobei man sich als Taolu-AthletIn nicht allzusehr damit auseinandersetzen sollte, weil man es nicht ändern kann), aber alle konnten heute mit einer guten Erfahrung zurück ins Hotel fahren und sich mit Selbstvertrauen auf die Formen von morgen vorbereiten. Dann sind Kurzwaffen angesagt. Es ist sehr schön zu sehen, dass die Schweiz mittlerweile über alle Klassen ein gutes Niveau erreicht hat und sich nicht mehr verstecken muss. Die Russen und Ukrainer bleiben oft das Mass aller Dinge, allerdings profitieren die weniger starken AthletInnen (ja, solche gibt es auch da) aus diesen Ländern von einem kleinen Bonus.

 

So, wer hat denn noch ein Ausrufezeichen gesetzt? Sehr gefreut hat uns der Teamleader Sami Ben Mahmoud, welcher im Nanquan den 4. Platz mit einer Note von 9.31 erreichte. Es spricht für ihn als Sportler, dass er damit nicht ganz zufrieden war, sondern sich insgesamt eine Medaille erhofft hatte. Weiter heraus ragten Livia Lochmann mit einem 4. Platz im Changquan (schade, dass sie einen nicht zwingenden Patzer drin hatte, welcher ihr allenfalls sogar eine Medaille gekostet hat) und Sheryl Kasper mit Rang 5 in einem Changquan-Feld mit 12 Teilnehmerinnen. Sehr gut schlugen sich auch Shunni Beutler, der trotz eines etwas lädierten Knies auf die Zähne biss und bei 17 Teilnehmern den ausgezeichneten 6. Platz holte. Nur knapp dahinter auf Rang 8 folgte Benjamin Müller. In einem sehr starken Changquan-Feld mit 22 Teilnehmern erreichte Rolf Pachlatko einen tollen 10. Platz, Jehmsei Keo folgte auf Rang 14.

 

Interessant waren auch die JuniorInnen C, vergleichbar mit den Kinderkategorien in der Schweiz. Hier hat die Schweiz niemanden geschickt, weil wir kein Kader auf dieser Stufe haben. Die besten Kinder der Schweiz hätten hier aber zweifellos eine gute Figur abgegeben, auch wenn es sehr starke Kinder hatte.

 

Überraschend war, dass die EWUF heute bekannt gab, dass man die Linien auf dem Teppich nicht beachten müsse, es also keine Abzüge für Übertreten geben wird. Dies deshalb, weil die beiden Wettkampfteppiche doch tatsächlich eine Breite von nur 12 Metern (statt den reglementarischen 14 Metern) aufweisen!

 

Dann hatte die Schweiz heute auch noch zwei Sandakämpfe. Leider gingen beide verloren. Brutal im Sanda ist, dass wenn man den ersten Kampf verliert, der Wettkampf in aller Regel bereits vorbei ist. Da gibt es keine zweite und dritte Möglichkeit wie im Taolu, wo man nach einer allenfalls verpatzten ersten Kategorie noch auf Kurz- und/oder Langwaffe hoffen kann.

 

Bleibt mir zum Schluss noch zu sagen, dass wir im Team eine gute Stimmung haben, die von Hilfsbereitschaft und Freundschaft geprägt ist. Ich selber bin ja nur aushilfsweise Coach, fühle mich aber gut aufgenommen. Gut integriert sind auch die mitgereisten ZuschauerInnen, die zudem mit Noten aufschreiben, Filmen, Materialpark bewachen, Kinder vorbereiten etc. auch gut ausgelastet sind. An dieser Stelle möchte ich all denen für ihre vielen Handreichungen durch den Tag danken!

 

Auf geht's in den zweiten Wettkampftag vom 9.5. mit allen Kurzwaffen: Jiayou!

 

 

Jürg Wiesendanger/8.5.2014

 

Hinweis: Da ich als Coach arbeite, komme ich nur ausnahmsweise zum Fotografieren.

Kurz vor dem Wettkampf: Die Junioren B dürfen nochmals kurz auf den Wettkampfteppich. Man suche und finde Shunni Beutler und Benjamin Müller.
Hier die Rückansicht von Rolf Pachlatko nur Sekunden vor seinem 1. Wettkampf. Gleichzeitig zeigt es die Sicht des Athleten. Das hochtourig klopfende Herz kann sich jeder dazu denken...
Rolf hat in seiner Form einen xuanzi-zhuanti, den er hier direkt unter den strengen Augen der Schiedsrichter hoch ausführt. Im Bild ganz rechts seht ihr übrigens Yoel Berger, Hauptschiedsrichter von swisswushu. An dieser EM hat er seinen Schiedsrichterschein A, den höchsten Level der European Wushu Federation erhalten.
Danach folgte Jehmsei Keo, den wir hier bei einem xuanfengjiao-qixiang mit schön gestrecktem Führbein sehen.
Bei Sami Ben Mahmoud kam ich nicht mehr dazu, die Seite zu wechseln und musste deshalb von sehr weit her seine Form aufnehmen, so gut das eben ging. Hier gelang mir meines Erachtens doch ein eindrückliches Bild, wie Sami über dem Schiedsgericht einer seiner zahlreichen hohen Sprünge dreht. Damit man ihn nicht lange suchen muss, habe ich ihn rot angemalt...
Den fotografischen Schlusspunkt setzte Sami mit dieser virtuellen Kopfnuss an die Frau Schiedsrichterin mit den roten Haaren.



 

 
 
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