Wushu-Trainingswoche 7.-11. April 2014: Für alle etwas dabei!

Für die einen stand der Wettkampf im Juni im Vordergrund für die andern die EM

 

Für die Fördergruppen, auch wenn sich nicht alle darin für die EM haben qualifizieren können (swisswushu hat z.B. noch kein Kinderkader, d.h. für diese Fördergruppenmitglieder stand ein Start nie zur Diskussion), stand die Vorbereitung für die kommende EM im Mai im Vordergrund, für alle andern der Wettkampf vom 22. Juni in Zürich. Dann gab es auch noch einige wenige, welche keine Wettkämpfe bestreiten, die aber vom Niveau her in diese Klassen passten.

 

Jeweils von 15.35-17.05 Uhr trainierte eine Gruppe jüngerer Kinder, welche noch keine Wettkämpfe bestreiten, von denen aber wohl die meisten über kurz oder lang diesen Schritt wagen werden. Diese Kindergruppe hat sich während der ganzen Woche intensiv mit dem Säbel befasst und die Säbelkinderform mit 32 Bewegungen fertig gelernt. Während die WettkämpferInnen in zwei Blöcken à je 2 Stunden trainierten, übte diese Gruppe während 1.5 Stunden pro Tag. Zu guter Letzt trainierte jeweils am Abend dann auch noch die die Gruppe der Erwachsenen, welche den Schluss des Seminars bildeten, aber hochmotiviert an einigen 89er-Formen arbeiteten. Den Tag so abschliessen zu können, ist auch für die Trainer stets ein Highlight.

 

Die wettkämpfenden Kinder ausserhalb der Fördergruppen haben für einmal keine neue Form gelernt, sondern vor allem verdaut. Es galt, sie bei allen Formen, insbesondere aber bei der Faustform und den Langwaffen auf ein nächsthöheres Niveau zu heben. Die Kinder durchlaufen immer mehrere Entwicklungsschritte und die Trainer müssen erkennen, wann es Zeit ist, den nächsten Schritt zu gehen. Bei dieser Gruppe ging es vor allem darum, in der B-Note weiter zu kommen (Kraft und Kraftpunkt, Geschwindigkeit, Rhythmus, Ausdruck). Zuerst beginnen wir mit der A-Note, d.h. wie wird eine Stellung technisch korrekt ausgeführt. Das sind alles Dinge aus der Grundschule, dem jibengong. Erst später wagt man den Schritt zur B-Note, weil dies weit schwieriger ist und es auch nicht mehr exakte Kriterien gibt, wenigstens für die Kinder nicht mehr so einfach fassbare. Darum ist es für ein Kind immer schwieriger, in der B-Note Fortschritte zu erzielen. Da muss es auch seine Persönlichkeit einbringen und der Form einen eigenen "Geschmack" geben. Sehr intensiv haben wir mit dieser Gruppe auch Sprünge geübt. Sie haben nun alle vier Grundsprünge tengkong feijiao (anstelle von bisher erqi jiao, alte Bezeichnung), xuan feng jiao, bailian tui und xuanzi gelernt und sind damit bereit, im Herbstseminar die 46er-Form zu lernen.

 

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Beatrice Bianco und Brigitte Hässig für die selber gemachten bzw. gespendeten Zvieris bedanken. Es ist mittlerweile schon fast Tradition geworden, dass irgendwann irgendetwas kommt. Erwartet wird es trotzdem nicht, aber die Kinder freuen sich jedes Mal riesig und auch ich habe bei dieser Focaccia gleich zwei Mal zugeschlagen. Die Glacé (ver)lief leider an mir vorbei.;-) Meine Pausen waren zu kurz dazu.

 

Bedanken möchte ich mich aber auch bei Charlie Mansuy, welcher nun seit Jahren wieder zum festen Bestandteil solcher Wochen geworden ist und der die Fördergruppen so geleitet hat, dass auch Jehmsei Keo als EM-Teilnehmer viel zum selber Trainieren kam. Danke sage ich auch an Michael Totzke, der seit langem wieder einmal fast eine ganze Woche und über die ganze Zeit zur Verfügung stand. Ich erachte das nicht als selbstverständlich. Jeden Tag ausgeholfen hat aber auch unsere Jungtrainerin Stéphanie Thiele. Ein weiterer Dank geht an Monika Schmid und an Thomas Bianchi, welche ebenfalls immer dann ausgeholfen haben, wenn es irgendwo vonnöten war.

 

Die Woche war für alle hart, auch für die Trainer. Zudem ist das Erstellen des Programms zunehmend kniffliger, gilt es doch für alle das Richtige bereit zu halten und dann noch die "richtigen" Trainer zuzuweisen, d.h. möglichst die Experten auf jedem Gebiet, denn auch die Trainer haben in aller Regel ihre Spezialgebiete. Ich hatte viel Spass und Befriedigung und so geht es auch den andern Trainern, selbst wenn man mal laut werden muss oder über etwas unzufrieden ist. Letztlich ist das unser Job. Der Vorteil in einer Trainingswoche ist eben schon der, dass ja alle freiwillig kommen und schon von daher motiviert sind (oder es eigentlich sein sollten...).

 

Zu den Fotos: Ich war leider derart absorbiert, dass ich nur am Freitag und nur ganz kurz und spontan zwei Mal zum Fotografieren kam. Trotzdem konnte ich die eine oder andere Geschichte oder Besonderheit festhalten. Zudem habe ich hier und da in Photoshop noch ein wenig herumgemacht. Hoffe, die Resultate gefallen.

 


Jürg Wiesendanger/14. April 2014



Diese drei Mädchen, Kelly (am Boden), Ilenia (vorne) und Nina (hinten, verdeckt) sind Teil derjenigen Kindergruppe, welche praktisch die ganze Woche bei mir im Unterricht war. Hier zeigen sie die neue Art zu dehnen, welche wir den Kindern nicht gleich zu Beginn zeigen, da sie doch gewisse Rücksichtnahme und Vorsicht verlangt.
Das eine Bein wird am Boden fixiert, damit nicht geschummelt werden kann, während das andere Bein langsam und stetig nach unten gedrückt wird.
Im Idealfall endet es HIER! (Und nein, da habe ich mit Photoshop nichts gemacht, alles Kelly live)
Jaja, uns vergeht dabei das Lachen, Kelly fands zum Gröhlen.
Mir gefiel jeweils das Spiel von Licht und Schatten im späteren Nachmittag, dem ich hier, bei Charlie und Kevin noch ein bisschen nachgeholfen habe.
Auf diesem Bild erwischte ich Jehmsei beim Meditieren, pardon, beim "koutui pingheng" (Gleichgewicht). Erst auf den zweiten Blick sah ich, dass ich genau den Moment festgehalten hatte, in dem er die Augen schloss, derweil Lisa dahinter von Charlie ihr gerade Gezeigtes besprochen erhielt.
Am Abend war eine kleine Gruppe hochmotivierter Erwachsener/Junioren im Training, um entweder in den Stock eingeführt zu werden oder einige 89er-Formen intensiv zu repetieren bzw. neu zu lernen. Vorne im Bild sehen wir Roman.
Einer von zwei Thomas im Abendtraining beim Dehnen bzw. in die Kamera schmunzeln.
Hier inspirierten mich die Schatten auf Linda, welche streifenförmig durch die Storen gebildet wurden, das Bild in Schwarz-Weiss zu halten.
Monika war am Freitagabend sehr intensiv mit Sophia und der Stock 32er-Form beschäftigt, so dass...
...ich spontan Stéphanie bat (sie war draussen am Warten), Roman (rechts) die 89er-Form für die letzten 20 Minuten zu unterrichten. Das Resultat: Auch Alex (hinten) und Patrick (er schon umgezogen) kamen zurück in die Halle. So viele Trainer hatte Roman noch gar nie. Aber das ist eben die WAK. Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut.
Hier bin ich mir allerdings nicht ganz sicher, ob Roman noch wusste, WEM er folgen sollte...
Und dann war offenbar Schluss. Wirklich Schluss. Danke an die Drei! Danach war die Seminarwoche zu Ende.
 
 
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