Abstecher nach Xi'an vom 1.-3. Mai 2004
Die Maiferien, hier nur als wuyi (51 für 5. Monat, 1. Tag
= 1. Mai) bekannt, dauerten dieses Jahr länger als auch schon.
Die Uni schloss die Tore für ganze 9 Tage, was ungewöhnlich
ist. Normal hingegen war, dass dies erst 2 Tage vor Beginn der Ferien
bekanntgegeben wurde. Vorher wusste das niemand von den mir bekannten
Verantwortlichen!
Ich nutzte die Tage aber intensiv. Als erstes flog ich für
3 Tage nach Xi'an, um mit unserem allseits bekannten Lehrer Fan
neue Möglichkeiten einer Zusammenarbeit im Falle von Wushu-Austauschstudenten
zu finden. Die jetzige Lösung mit der Schule von Zhao Changjun
ist leider nicht mehr tragbar, da Preis und Leistung in keinem Verhältnis
mehr zueinander stehen. Das tut weh, ist jedoch von uns nicht beeinflussbar.
Aber wir haben nun gemeinsam eine Lösung gefunden, die meines
Erachtens von den Örtlichkeiten her mindestens gleichwertig
ist. Wir werden die Räume der städtischen Sportschule
benutzen können. Im Oktober wird die Wushu-Abteilung zudem
neue Trainings-Räumlichkeiten in einem sich noch im Bau befindlichen
Gebäude beziehen. Zudem werden die ausländischen Wushu-Studenten
inskünftig ausschliesshlich von Lehrer Fan betreut und trainiert.
Preislich bewegen wir uns trotzdem unter den bisherigen Ansätzen,
so dass Preis und Leistung wieder stimmen. Als kurzes Fazit: Auch
in Zukunft können Wushu-Enthusiasten in Xi'an trainieren.
Zu meiner Betreuung kann ich nur soviel sagen: Sie war wiederum
hervorragend, ja es ging so weit, dass es mir teilweise schon fast
peinlich war. Dabei habe ich mit Lehrer Fan wirklich wie ein Chinese
um das Bezahlen gestritten, d.h. inklusive Handgreiflichkeiten (er
überrascht zu mir: "Du machst das ja wie ein Chinese!"),
aber genützt hat es nichts. Er und Herr Shi (den Teilnehmenden
unserer Chinareise von 2003 bestens bekannt als der damalige Reiseleiter)
haben mich stets eingeladen. Lehrer Fan hat sich das ausdrücklich
ausbedungen. Er werde in der Schweiz ebenso behandelt.
Beim Essen habe ich zudem wieder einmal etwas Neues kennen gelernt
(zartbesaitete bitte nicht weiterlesen!): Sauna-Shrimps (ja, die
heissen so)! Die Shrimps werden den Gästen lebendig in einer
Schüssel präsentiert. Danach werden sie in einen Topf
voller heisser Steine geschmissen, Deckel drauf und dann wird gewartet.
Danach werden sie sofort serviert. In China wird nach wie vor sehr
viel Wert darauf gelegt, dass das Essen frisch auf den Tisch kommt.
Ich überlasse eine allfällige Wertung dem Leser.
Die Fotos und den Kommentar zur Fortsetzung meiner Reise nach Chengdu
und Jiuzhaigou in der Provinz Sichuan (Südwest-China) findet
ihr hier.
Jürg Wiesendanger
Sekretariat Wushu Akademie Schweiz:
info@wak.ch
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