Das Hochland um Jiuzhaigou und Huang Long liegt im Norden
von Chengdu und damit auch im Norden der Provinz Sichuan.
Damit ist gleichzeitig auch gesagt, dass hier bereits ein
deutlich spürbarer tibetischer Einfluss zu bemerken ist
(siehe drittletztes Foto von einem Dorfeingang im Tal). Neulich
wurde dort nun auf 3500 m ü. M. (!) der Flughafen Jiuzhai
- Huang Long eröffnet. Den Flughafen verliessen wir bei
Schneetreiben und fuhren danach nach Jiuzhaigou, was soviel
wie "Tal der neun Weiler" heisst. Jiuzhaigou ist
seit 1992 auf der Liste der UNESCO-Welterben (wie z.B. unser
Jungfraujoch-Aletschgebiet) eingetragen. Der zu besuchende
Teil des Tales, welches sich nach ca. 14 km in zwei Äste
aufzweigt, führt von ca. 2000 m über Meer bis hinauf
auf 3150 m über Meer. Das Tal ist hervorragend erschlossen
und ausgeschildert. Auch ist es dort, ich spreche da Reisende
mit China-Erfahrung an, überdurchschnittlich sauber.
Das Tal hat eindeutig alpinen Charakter, einzig die Baumgrenze
liegt viel höher als bei uns. Man kann das Tal begehen
und nach Lust und Laune die ständig zirkulierenden Busse
(einzige erlaubte Verkehrsmittel im Tal) besteigen und verlassen.
Ich konnte mich wirklich kaum sattsehen an den vielen Wasserfällen,
Seen und Hochmooren. Einzig der zu dieser Jahreszeit stets
niedrige Wasserstand war da und dort gut bemerkbar.
Noch ein Wort zu den chinesischen Touristen: Sie fallen wirklich
in Massen in dieses Tal ein und an strategischen Orten kann
es schon mal zu aus Städten bekannten Menschenstaus kommen.
Allerdings: Der Durchschnittstourist in China ist noch keine
Wanderungen gewohnt. Er trägt den Plastiksack mit dem
Lunch den ganzen Tag in der Hand, trägt unter Umständen
einen Anzug, im extremsten Fall ein Krawatte und entsprechendes
Schuhwerk (Halbschuhe), vielleicht auch mal Turnschuhe. Die
Touristin hat entsprechend ihre Handtasche dabei und trägt
Schuhe mit hohen Absätzen. So ausgerüstet entfernen
sich solche Touristen in der Regel nicht weiter als 200 m
vom Bus weg. Damit sind ca. 70% der Touristen in ihrem Aktionsradius
berechenbar. Wer weiter geht, findet seine Ruhe problemlos.
Die ausgezeichneten Stege, welche fast überall angelegt
wurden (siehe auch letztes Bild, ganz links auf der Foto),
laden denn auch wirklich zum Wandern ein.
Am 4. Mai fuhr ich bereits weiter nach Huang Long, eine Reise,
die es in sich hatte...Hier
geht's weiter zum Bericht und zu den Fotos.
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