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News 1, Chinareise 2012: Ein Start mit Schrecken...aber sonst alles im grünen Bereich! Kaiserwetter zum Auftakt unserer Reise
Unsere diesjährige Reise nach China hat trotz einem Schrecken zu Beginn, letztlich gut begonnen und die Stimmung in unserer dieses mal kleinen, aber wiederum sehr feinen Gruppe, ist - so, wie ich sie erlebe - sehr gut. Unser seit langem gebuchtes Hotel, das Redwall Hotel in Beijing machte kurz vor unserer Abreise einen Rückzieher, weil offenbar die Regierung, die Partei oder wer auch immer aus diesem Kuchen heraus, unsere Zimmer "übernommen" hat. So wurde kurzfristig das Fünfsterne-Refugium Rui An durch unseren örtlichen Reiseveranstalter gebucht. Nach einer kurzen Nacht im Flieger mit Ankunft frühmorgens in Beijing freuten wir uns auf das Frühstück und das Frischmachen im Hotel, bevor wir auf Explorationstournee gehen wollten. Im Hotelgelände angekommen durften wir dann nicht einmal den Bus verlassen, weil das Hotel dem Innenministerium gehört und das Gelände streng bewacht war. In den nächsten Stunden gab es wechselnde Nachrichten darüber, ob wir das Hotel doch noch belegen können oder nicht. Solche Dinge sind selber für unsere zuständigen Reiseveranstalter schwer zu durchschauen. Wie dem auch sei: Wir frühstückten im Bus, was unser toller Reiseführer, Herr Zhang (mit deutschem Namen "Josef") im Hotel doch noch organisieren konnte. Er sagte nur, 20 Leute hätten in Windeseile nur für unseren Bus gearbeitet. Auch das ist eben China. Unter den LeserInnen dieser Seite hat es sicherlich einige, welche selber schon auf einer unserer Reise waren. DIE wird diese Geschichte nicht überraschen. Alle andern soll sie nicht vor einer Reise nach China abhalten, denn zum Schluss kam alles gut.
Der erste Tag verlief ansonsten programmgemäss und wir sahen uns die Verbotene Stadt und den Jingshan-Park ("Kohlehügel") an. Von da oben hatten wir eine selten schöne Aussicht über die Verbotene Stadt bis hin zu den Beijing umgebenden Bergen. Nichts war zu sehen vom üblichen, nebligen Herbstsmog der Hauptstadt. Dieses Wetter hat uns nun die ganze Zeit in Beijing begleitet. Am Nachmittag ging es zuerst in die Hutongs, in die traditionellen Gassen beim Glocken- und Trommelturm, danach zum Tiantan, dem Himmelstempel und am Abend folgte das obligatorische Peking-Ente Essen. Zwischendurch waren wir dann sogar eine Stunde im von unserem Reisepartner dann doch noch organisierten Fünfsternehotel namens "Capitol" ganz in der Nähe des Himmelstempels, dem Platz des himmlischen Friedens und der Einkaufsstrasse "Wangfujing". Die Zimmer sind überraschend gross und wir mussten trotz dieser kurzfristigen Umbucherei in der Hochsaison keine Abstriche machen. Gute Partner in China sind einfach unbezahlbar.
Der zweite Tag, es war der Nationalfeiertag, verbrachten wir an einem der schönsten Mauerabschnitte überhaupt, dem jeden Morgen in CCTV (staatliches Fernsehen) zu sehenden Stück von Jinshanling. Von dort kann man entweder nach Simatei wandern (leider ist Simatai aber im Augenblick geschlossen) oder in Richtung Gubeikou. Trotz der neuen Autobahn erreicht man Jinshanling erst nach zweieinhalb, manchmal auch erst drei Stunden Fahrzeit mit dem Bus. Das hindert die ganz grossen Massen, und davon hat es im Moment in der Hauptstadt natürlich reichlich, zum Glück immer noch, dorthin zu fahren. Der übliche Kirmes bleibt deshalb weitgehend aus und wir hoffen, dass dies noch lange so bleiben wird. Am Abend stürzten wir uns dann wieder in die Massen, um das "niao chao" (Vogelnest, Olympiastadion) und das Schwimmstadion by night zu betrachten. Das Ganze war stets untermalt von den sehr interessanten Ausführungen von "Zhang daoyou", Reiseführer Zhang, welcher uns z.B. im Olympiapark erklärte, dass selbst dort bei der Architektur der verschiedenen Gebäude ein gegenseitiger Bezug durch die Berücksichtigung der "Yin-Yang-Theorie" kreiert worden sei.
Heute hatte die Gruppe ihren freien Tag, während dem alle auf ihre Weise eingetaucht sind und sich von Beijing verabschiedet haben. Ein Teil der Gruppe fuhr mit uns hoch in den Nordwesten ins Universitätsviertel an die Sportuni bzw. zum Einkaufen von Waffen und Schuhen, was bekannterweise jeweils viel, viel Zeit in Anspruch nimmt. Dort haben wir auch noch ganz kurz unseren Lehrer Huang getroffen. Am Abend sahen wir uns die bekannte "Gongfu-Show" im roten Theater an. Diese Nacht wird dann wieder nur kurz sein, weil wir uns morgen früh auf den langen Weg nach Xi'an und weiter nach Wudangshan, dem sagenumwobenen Zentrum des Daoismus und mystischen Geburtsort des Taijiquan machen. Ich melde mich dann von dort wieder, allenfalls erst in Xi'an.
Herzliche Grüsse in die Schweiz
2. Oktober 2012/Jürg Wiesendanger
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