News 11, Chinareise 2012: Tongli, das Wasserdorf am Kaiserkanal

Beschauliches Wasserdorf, welches wir in erstaunlicher Ruhe geniessen konnten

 

Auf dem Weg zurück nach Suzhou besuchten wir kurz vor unserer Ankunft noch das Wasserdorf Tongli. Es gibt in der Gegend einige Wasserdörfer, wobei Tongli noch zu den ursprünglichsten gehört und weiterhin von vielen Einheimischen bewohnt wird, die nicht nur vom Tourismus leben. Somit reiht sich auch nicht ein identischer Shop an den andern. Wir waren auf jeden Fall selber erstaunt, dass es nicht mehr Touristen im Dorf hatte.

 

Tongli profitierte von seiner günstigen Lage am Kaiserkanal, d.h. der Kanal, welcher Tianjin im Norden mit Hangzhou im Süden verband. Der Kaiserkanal ist über 1800 km lang und wurde über mehrere Jahrhunderte gebaut. Er war Transportweg für Güter aber auch von strategischer Bedeutung für den Transport von Truppen.

 

Auch um Zeit zu sparen, halte ich mich textlich zurück und lasse die Bilder sprechen.

 

Herzliche Grüsse in die Schweiz

 

18. Oktober 2012/Jürg Wiesendanger

 

Chinareise Newsflash 12

 

Chinareise Newsflash 10

 

Typischer Kanal in Tongli, natürlich von Brücken durchsetzt.
Tongli: Beim Ortseingang zum eigentlichen Wasserdorf-Teil.

Aber auch DAS ist Tongli: Eine typische Gasse unweit der verschiedenen Kanäle.

Gegen Ende des Rundgangs in Tongli öffnete sich dieser Blick in Richtung Haupteingang (die hintere der beiden Brücken).
Dass Tongli vermögende Mitbewohner hat, zeigen Gärten wie der "tuisiyuan".
Der Garten präsentiert sich mit allen für einen chinesischen Garten typischen Elementen: Wasser, Steine, Pflanzen und Gebäude.
Die Öffnungen in den Mauern sollen immer auch gleichzeitig einen Bilderrahmen darstellen und einen gezielten Blick hinter die Mauer freigeben.
Dabei ist der Art und Weise dieser Rahmen...
...keine...
...Grenze gesetzt.
Das ist ein Bild nach oben aus einem kleinen, überwachsenen Innenhof hinaus.
Sympathisch war mir dieses Schild am Eingang des Gartens: Keine Mikrofone, denn diese haben sich in den letzten Jahren tatsächlich zu einer eigentlichen Plage entwickelt.
In solchen Gärten findet man auch immer wieder Bonsais, zu denen Silas einen guten Grössenvergleich abgibt.
Ein ebenfalls sehr beliebtes Sujet in Gärten: wu fu peng shou. Das Wort für Fledermaus "fu" (auf dem Bild sind fünf Fledermäuse zu erkennen) hat dieselbe Silbe wie das Wort für "fu" im Sinne von Glück (für Chinesischkundige: fu im 2. Ton gesprochen) und Reichtum (fu im vierten gesprochen, also exakt gleich wie die Silbe für Fledermaus). Da es fünf Fledermäuse sind, stehen diese für die fünf Glückseligkeiten: Gesundheit, langes Leben, Reichtum, Tugendhaftigkeit und den natürlichen Tod. Innen als Piktogramm erkennbar ist das Zeichen für Hände "shou" ausgesprochen. Dieselbe Silbe bedeutet aber auch "langes Leben". Somit spielen die Bilder mit der chinesischen Sprache und die fünf ("wu") Fledermäuse stehen als Symbol für Glück und Reichtum, während die Hände als Symbol für das lange Leben stehen. Peng steht für "tragen" oder mit "beiden Händen halten". Ein typisches und bildgewaltiges Wortspiel.
Im "tuisigarten" erfuhr die Gruppe zudem, dass die Chinesen lange Zeit kein Glas und noch länger keine Spiegel kannten. Der Spiegel hier kam mir auf jeden Fall zu Nutze: Er hielt fest, wozu meine Kamera von der Seite nicht mehr in der Lage war: Den "Abgang" von Maria, die in Windeseile in den nächsten Raum hechtete.
Wie gesagt: Tongli lebt! Und wie. Hier werden frische Fische von ihren Schuppen befreit und ausgenommen.
Das Wasser der Kanäle wird weiterhin zur Reinigung verwendet.
Dieser knorrige alte Mann scheint so etwas wie die Müllabfuhr von Tongli zu sein. Er fischte Abfall aus den Kanälen.
Am Dorfeingang bei Tongli scheint es so etwas wie ein "Outdoor-Altersheim" zu geben. Da sassen viele Leute im Halteverbot und versprühten ihre Lebensfreude. Das ist übrigens typisch für China: Wenn sie alt sind, treffen sie sich draussen. Oft ist das einer der vielen Parks.
Noch etwas aus der Abteilung Kurioses: "Jitoufan", "Huhnkopfreis", soll gerade im Herbst gesund sein.
Kurioses Teil 2: Eine Spezialität von Tongli: Schweinsfüsse. En Guete!
Diese Blume fand ich an einem Kanal in Tongli, dazu einen passenden Spiegel, um auch den Fotografen selber wieder einmal kurz ins Bild zu rücken. Jaja, die kleinen Eitelkeiten des Lebens. Man möge es mir nachsehen...
Diesen Sonnenuntergang erlebten wir auf der Fahrt von Tongli nach Suzhou.
 
 
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