News 6, Chinareise 2012: Brodelndes Gewusel im Schmelztiegel von Yangshuo

Die Karstlandschaft von Yangshuo lässt niemanden kalt!

 

Am 9. Oktober erreichten wir Yangshuo gegen Mittag und sahen uns am Abend die beeindruckende Silberhöhle (Yinziyuan) an. Diese Höhle hat bisher alle unsere Reisegruppen berührt, so dass wir sie auch dieses Mal wieder im Programm hatten. Noch vorher stürzten sich fast alle ins Gewusel der weltbekannten "Xijie", der Weststrasse von Yangshuo. Diese Strasse ist eine Fussgängerzone und ein einziger Markt mit vielen hübschen Cafés. Diese Kleinstadt hat immer wieder viele unserer Reiseteilnehmenden begeistert. Hier fanden die meisten etwas für ihre Liebsten oder für sich selber. Aber: Es muss hart, pickelhart gehandelt werden. Da wurde heute tatsächlich ein Kleidungsstück von 860 Yuan auf 150 Yuan herunter gehandelt. Nur damit der geneigte Leser sieht, dass hier gnadenlos abgezockt wird, wer sich nicht aufs Handeln einlässt

 

Am Abend organisierten wir für diejenigen, die Interesse hatten, einen Ausflug zum Kormoranfischen. Früher war es üblich, mit Hilfe von Kormoranen zu fischen. Dieses Gewerbe wird heute aber überwiegend noch für Touristen betrieben. Überhaupt ist Yangshuo in den letzten zehn Jahren sehr kommerziell geworden. Trotzdem bietet die liebliche Landschaft weiterhin sehr viel und die Menschenmassen waren meinem Gefühl nach weniger als 2009. Dazu sendet die Weststrasse weiterhin ihren ganz besonderen Charme aus, dem praktisch alle erliegen.

 

Am 10. Oktober stand ein Ausflug mit dem Schiff nach Fuli, wo wir dann durch den alten Dorfteil geschlendert sind, auf dem Programm. Der Nachmittag war frei und alle haben selber etwas unternommen. Am Abend, das muss einfach sein, besuchten wir die farbenfrohe Show Liusanjie vom Meisterregisseur Zhang Yimo (er hat u.a. die Eröffnungs- und Schlussfeier an den Olympischen Spielen von Beijing 2008 geleitet). Am 11. Oktober geht es nun weiter nach Lijiang in der Provinz Yunnan. Ich melde mich dann irgendwann in den nächsten Tagen wieder aus dieser Provinz, sei es in Lijiang, Shilin oder Kunming.

 

Herzliche Grüsse in die Schweiz

 

10. Oktober 2012/Jürg Wiesendanger

 

Chinareise Newsflash 7

 

Chinareise Newsflash 5

 

Auf solchen Wegen läuft man durch die Höhle, welche wir dieses Mal glücklicherweise mit fast niemandem teilen mussten. Die Höhle ist kitschig beleuchtet, aber diese hilft auch, dem Ganzen Tiefe zu geben. Unsere lokale Führerin, Frau Tan, empfahl uns, erst nach 16 Uhr zur Höhle zu gehen. Dann seien die meisten Leute schon weg. Ein ausgezeichneter Tipp!
Wahnsinnig schöne Strukturen finden sich in der ganzen Höhle.

Hier eine weitere beeindruckende Formation in der immerhin ca. 20 Grad warmen Höhle. In dieser Höhle lagern die lokalen Bauern offenbar sogar den Reiswein.

Diese schon fast an eine Kathedrale erinnernde Formation steht bei einem kleinen und absolut ruhigen See (wer genau hinsieht, kann ganz unten die ersten Spiegelungen entdecken).
Im Bild erkennbar einige der Kormorane, welche domestiziert sind und denen der Hals so weit zugebunden wird, dass sie die grösseren Fische, welche sie fangen, nicht runterschlucken können. Der Ertrag aus dem Fluss ist allerdings mittlerweile sehr klein. Da diese Kormorane nicht mehr eingesetzt werden, um eine Familie zu ernähren, werden sie nach dem Ausflug ausgiebig gefüttert. Das haben wir so zum ersten Mal gesehen.
Nach der Tour darf man sich dann mit einem Kormoran und dem 85 Jahre alten "Chef" der Kormorane ablichten lassen. Man darf davon ausgehen, dass für ihn die Kormorane noch einen andern Stellenwert hatten. Nicht umsonst bekamen die Kormorane, wenn sie 20 Jahre alt waren, noch einen Lebensabend von 10 Jahren, in dem sie nicht mehr zu "arbeiten" brauchten. So jedenfalls die sehr interessanten Ausführungen unserer lokalen Führerin.
Die Kormorane haben ja kein wasserabweisendes Gefieder und müssen es deshalb nach den Tauchgängen trocknen lassen. Kurz danach hat man ihnen die Hälse wieder aufgebunden und sie wurden gefüttert. Zuerst assen sie die gefangenen Fische und erhielten dann noch weiteres Futter.
Unsere Gruppe auf der nächtlichen Nachhausefahrt vom Kormoranfischen. Im Blickfeld der Li-Fluss und vorne einer dieser für Yangshuo so typischen Karsthügel.
So empfing uns das Boot, welches wir für eine beschauliche Flussfahrt von Yangshuo nach Fuli nahmen. Bei diesem "Chenglish" musste ich einfach den Fotoapparat zücken. Gefragt habe ich mich, wie der "Prohibi-Tea" wohl schmeckt...
Blick vom Boot auf den Li-Fluss. In der Ferne die Karstlandschaft von Yangshuo.
Dann sahen wir als Erstes gleich diesen...Fischer? So sahen die einfachen Boote früher aus. Heute werden sie z.T. auch aus Plastikrohren gefertigt.
Danach zogen wir an diesem Boot vorbei. Der Mann holt seine Reuse ein.
Der nächste war dieser Flusstang-Fischer. Der werde dann auch, wie man uns sagte, an Wasserbüffel verfüttert.
Das war unser "Kahn". Die Familie lebt gleich auf diesem Schiff. Es scheint, dass also weiterhin viele Menschen ein Auskommen mit dem Fluss, vom und auf dem Fluss haben. Rechts am Ufer sieht man einen der vorgenannten Wasserbüffel.
Danach spazierten wir ein bisschen in den Gassen von Fuli herum.
Hier durfte ich netterweise fotografieren und gleichzeitig sah ich dabei, wie so ein riesiger Fächer bemalt wird.
Am Nachmittag zog es dann praktisch alle in diesen riesigen Markt namens "Xijie", Weststrasse, unweit von unserem Hotel.
Hier ein Panorama mit einer Seitenstrasse zur "Xijie" (links) und der "Xijie" selber (rechts).
Parallel zur "Xijie" entstand in den letzten Jahren eine neue Strasse mit malerischen Häuschen wie diesem. Da geht es sehr viel ruhiger zu als in der, vor allem abends, wummernden Weststrasse.
So beginnt die Show "Liusanjie" mit Einbezug der umgebenden Berge.
Noch nach Jahren zählt diese Nummer zu einer meiner Lieblinge: Die Akteure fahren mit diesen Bahnen herein und heben bzw. senken sie im Takt der Musik. Dank meinem lichtstarken Objektiv hatte ich dieses Mal noch zusätzlich Freude an der Show.
 
 
 
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